In London reicht ein Davidstern, um verhaftet zu werden

In London reicht ein Davidstern, um verhaftet zu werden


Ein Jude trägt einen Davidstern – und wird verhaftet. Zehn Stunden Haft, weil das jüdische Symbol angeblich „die Gefühle pro-palästinensischer Demonstranten verletzt“. Es ist der Moment, in dem Großbritannien aufhört, Demokratie zu sein – und beginnt, sich gegen seine Juden zu wenden.

In London reicht ein Davidstern, um verhaftet zu werden

Ein Anwalt, britischer Staatsbürger, steht am Rand einer Demonstration vor der israelischen Botschaft in London. Kein Transparent, keine Provokation – nur eine Kette um den Hals, der Davidstern. Das uralte Symbol eines Volkes, das zu oft erfahren musste, dass seine bloße Existenz andere stört.

Wenige Minuten später liegt er in Handschellen. Zehn Stunden lang in Haft.
Der offizielle Vorwurf: Er habe mit seinem Symbol „die Gefühle der Demonstranten verletzt“.
Damit ist alles gesagt.

Die Polizei als Werkzeug des Antisemitismus

Wer Juden verhaftet, weil sie Juden sind, ist kein neutraler Beamter mehr.
Er ist ein Täter.
Wenn ein Polizist einen Davidstern für gefährlich hält, dann trägt er denselben Geist in sich, der einst Synagogen brennen ließ – nur heute in der Uniform des Rechtsstaates.

Diese Polizisten sind nicht Opfer eines Systems, sie sind das System.
Ein System, das vor dem Hass der Straße einknickt, das Antisemitismus duldet, solange er laut genug schreit und sich in den Mantel „politischer Sensibilität“ hüllt.
In Wahrheit hat London an diesem Tag gezeigt, dass die Polizei nicht mehr schützt, sondern selektiert, wen sie zu schützen würdig findet.

Ein Jude mit Davidstern ist kein Bürger – er ist ein Risiko.
Ein Mob mit „Free Palestine“-Rufen dagegen gilt als „zu respektierende Öffentlichkeit“.

Das Ende der Neutralität

Man muss die Dinge klar benennen: Die Londoner Polizei hat sich mit den Antisemiten solidarisiert.
Sie hat entschieden, dass es besser ist, den Juden abzuführen, als den Mob zu verärgern.
Das ist keine Feigheit mehr, das ist ideologische Parteinahme.

Antisemitismus wird nicht nur von denen begangen, die Juden hassen – sondern auch von jenen, die sich wegducken, wenn Juden angegriffen werden.
In diesem Fall duckte sich niemand – sie handelten aktiv.
Sie setzten die Handschellen an. Sie führten ab. Sie nahmen einem jüdischen Mann die Freiheit, weil er es wagte, sichtbar zu sein.

Das ist der Moment, in dem der Rechtsstaat seine Seele verliert.

Europa auf dem Weg in die moralische Nacht

Diese Szene in London ist keine britische Ausnahme.
Sie ist das neue europäische Muster:
Juden werden angegriffen, beschimpft, bedroht – und die Polizei schaut weg oder erklärt die Opfer zur Gefahr.

In Berlin werden jüdische Restaurants bewacht wie Gefängnisse, in Paris meiden Familien Synagogen, in Amsterdam trauen sich Kinder nicht mehr mit einer Kippa in die Schule.
Europa, das sich einst rühmte, aus der Geschichte gelernt zu haben, ist dabei, sie zu wiederholen – diesmal nicht aus Hass, sondern aus Angst, nicht „neutral“ zu wirken.

Doch Neutralität gegenüber Antisemitismus ist Mittäterschaft.
Und wer im Namen der Rücksicht die Juden entwaffnet, rüstet ihre Feinde auf.

Das Schweigen der Mächtigen

Israel protestiert. Außenminister Gideon Sa’ar nennt es, was es ist: „Ein moralisches Versagen ersten Ranges.“
Doch aus Europa kommt Schweigen. Kein Entsetzen, kein Wort der Scham.
Die Empathie gilt den Tätern, nicht den Opfern.

Denn das Tragen eines Davidsterns – das bloße Sein als Jude – gilt heute als politisch aufgeladen, als „provokant“.
Was früher selbstverständlich war, ist nun ein Risiko.
Und wenn selbst Polizisten Juden verhaften, weil sie Juden sind, dann ist der Staat selbst zum Täter geworden.

Ein Kontinent ohne Rückgrat

Großbritannien hat an diesem Tag seine Maske fallen lassen.
Der Kampf gegen Antisemitismus ist dort nicht gescheitert – er wird gar nicht mehr geführt.
Ein Land, das jüdische Bürger verhaftet, um islamistische Demonstranten zu besänftigen, ist kein freiheitlicher Staat mehr. Es ist ein Staat der Angst, der Heuchelei und der moralischen Kapitulation.

Europa, das sich rühmt, „Nie wieder“ gelernt zu haben, zeigt, wie wenig diese Worte noch bedeuten.
Denn diesmal kommt der Antisemitismus nicht in braunen Hemden –
sondern in Polizeiuniform.


Autor: Bernd Geiger
Bild Quelle:


Sonntag, 19 Oktober 2025

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