Maskierte Studenten bedrohen israelischen Professor in London mit Enthauptung

Maskierte Studenten bedrohen israelischen Professor in London mit Enthauptung


An der City University of London wurde ein israelischer Professor während seiner Vorlesung von maskierten Aktivisten angegriffen. Sie nannten ihn „Terrorist“ und drohten, ihm den Kopf abzuschneiden. Der Ökonom Michael Ben-Gad bleibt standhaft – und warnt vor wachsendem Antisemitismus an britischen Universitäten.

Maskierte Studenten bedrohen israelischen Professor in London mit Enthauptung

Was sich am Mittwoch in einem Hörsaal der City University of London abspielte, beschreibt der israelische Wirtschaftsprofessor Michael Ben-Gad als den „schlimmsten Moment“ seiner akademischen Laufbahn. Eine Gruppe vermummter Studenten – ihre Gesichter verdeckt mit Keffiyehs und Masken – stürmte inmitten seiner Vorlesung den Raum, beschimpfte ihn als „Terroristen“ und „Nazi“ und drohte, ihn zu enthaupten.

Ben-Gad, der seit 2008 an der Universität lehrt und von 2010 bis 2013 das Institut für Volkswirtschaft leitete, ist kein unpolitischer Akademiker. Er bezeichnet sich selbst als „unverhohlenen israelischen Patrioten“ und hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er in den 1980er Jahren in der israelischen Armee diente. Genau das wurde ihm nun zum Verhängnis – inmitten eines zunehmend feindseligen Klimas gegenüber israelischen und jüdischen Lehrenden in Großbritannien.

„Sie kamen direkt auf mich zu – einer sagte, er werde mir den Kopf abschneiden“

Im Interview mit Sky News schilderte Ben-Gad den Übergriff:
„Maskierte Aktivisten kamen in den Raum, gingen direkt auf mich zu und schrien mir ins Gesicht. Sie nannten mich Kriegsverbrecher, Nazi, Terrorist – einer rief, er werde mir den Kopf abschneiden.“

Die Eindringlinge weigerten sich, den Saal zu verlassen. Zuvor waren Flugblätter mit seinem Foto und der Aufschrift „Terrorist“ auf dem Campus verteilt worden. In sozialen Netzwerken kursierte eine Kampagne, die seine Entlassung forderte.

Doch Ben-Gad weigert sich, klein beizugeben:
„Wenn das Ziel dieser Demonstranten war, mich einzuschüchtern, dann werden sie sich mehr anstrengen müssen. Ich bleibe hier, ich lehre weiter. Mein einziges ‚Verbrechen‘ ist, Jude zu sein und im Nahen Osten gelebt zu haben.“

Was an der Londoner Universität geschah, ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck einer gefährlichen Entwicklung: Israelische oder jüdische Dozenten werden an westlichen Hochschulen zunehmend zur Zielscheibe. Unter dem Deckmantel „antizionistischer“ Proteste werden Drohungen, Einschüchterung und blanker Hass salonfähig.

Ben-Gad spricht von einem Klima der Angst: „Ich mache mir weniger Sorgen um mich selbst als um jüdische Studenten. Viele sind verängstigt. Das, was hier passiert, geht weit über meinen Fall hinaus.“

Tatsächlich berichten Universitäten in ganz Großbritannien von wachsendem Druck auf israelische Wissenschaftler. Antisemitische Hetze mischt sich mit vermeintlicher Solidarität für Palästinenser – ein moralisches Gift, das den akademischen Diskurs vergiftet.

Nach dem Angriff unterzeichneten Hunderte Akademiker aus ganz Großbritannien – darunter Professoren der Universitäten Oxford, Cambridge und London – eine Solidaritätserklärung.
Darin heißt es:
„Wir verurteilen diese gezielten Einschüchterungskampagnen gegen Professor Ben-Gad. Unabhängig von den unterschiedlichen Ansichten zum Gaza-Krieg dürfen Lehrende niemals wegen ihrer Herkunft, Religion oder nationalen Identität angegriffen werden.“

Die Unterzeichner warnen, dass solche Angriffe „besonders jüdische Studenten einschüchtern“ und ein gefährliches Beispiel setzen könnten.

Auch die Universitätsleitung reagierte deutlich:
„Wir unterstützen Professor Ben-Gad uneingeschränkt“, erklärte ein Sprecher der City University. „Friedlicher Meinungsaustausch gehört zur akademischen Freiheit. Aber Drohungen, Belästigungen und Gewaltversuche überschreiten jede Grenze – und werden nicht toleriert.“

Dass britische Universitäten, einst Bastionen freier Rede, heute Schauplätze antisemitischer Hetze sind, markiert einen tiefen kulturellen Bruch. Was früher als intellektuelle Debatte galt, wird nun als ideologischer Feldzug geführt – mit physischen Bedrohungen und digitaler Lynchjustiz.

Michael Ben-Gad fasst es nüchtern zusammen:
„Sie haben den falschen Professor, an der falschen Universität, im falschen Land ausgesucht.“

Doch die Frage bleibt: Wie viele andere Lehrende schweigen bereits aus Angst?

Wenn Drohungen gegen jüdische Professoren zur neuen Normalität werden, steht nicht nur Israels Ansehen, sondern die moralische Integrität westlicher Hochschulen auf dem Spiel.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot Instagram


Donnerstag, 23 Oktober 2025

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