Spanien enttarnt sich selbst: Im Fall Sidenor wird Antisemitismus zur Staatsdoktrin

Spanien enttarnt sich selbst: Im Fall Sidenor wird Antisemitismus zur Staatsdoktrin


Eine Strafuntersuchung gegen den spanischen Stahlkonzern Sidenor soll angeblich Gerechtigkeit bringen – in Wahrheit zeigt sie, wie tief Spaniens Regierung in antijüdische Obsessionen versunken ist. Unter Pedro Sánchez wird Antisemitismus zur Staatsdoktrin.

Spanien enttarnt sich selbst: Im Fall Sidenor wird Antisemitismus zur Staatsdoktrin

Spanien hat sich unter Ministerpräsident Pedro Sánchez zu einem Land entwickelt, das Israel nicht nur kritisiert, sondern systematisch dämonisiert.
Was als „moralische Haltung“ verkauft wird, ist längst ein politischer Kreuzzug – angeführt von einer Regierung, die in ihrer Selbstgerechtigkeit blind geworden ist für die eigene Geschichte und die eigene Schuld.

Der jüngste Höhepunkt dieser Entwicklung ist die Ermittlung gegen den Stahlhersteller Sidenor, einen der größten Industriekonzerne des Landes. Die spanische Justiz ermittelt wegen angeblicher Lieferungen von Stahl an israelische Rüstungsunternehmen – unter anderem an Elbit Systems. Die Vorwürfe: Bruch des Waffenembargos, fehlende Genehmigungen und – man glaubt es kaum – „Beihilfe zum Völkermord“.

Damit hat Spanien eine rote Linie überschritten: Es erhebt eine moralische Anklage gegen die israelische Verteidigungsindustrie – gegen jene Firmen also, die nach dem größten Massaker an Juden seit 1945 Waffen herstellen, um jüdisches Leben zu schützen.

Stahl unter Verdacht – Moral als Waffe

Sidenor ist kein anonymer Hinterhofbetrieb. Es handelt sich um einen Traditionskonzern, der seit Jahrzehnten Zulieferer für internationale Märkte ist. Seine Produkte fließen in den Maschinenbau, in Infrastrukturprojekte und auch in sicherheitstechnische Komponenten.
Dass ein derartiges Unternehmen nun vor einem spanischen Gericht erscheint, weil es Stahl nach Israel verkauft haben soll, offenbart nicht juristischen Eifer, sondern politische Hysterie.

Die spanische Regierung hat seit Juli einseitig ein Waffenembargo gegen Israel verhängt – ein Embargo, das nicht auf Fakten, sondern auf ideologischer Pose beruht. Seitdem sucht man in Madrid offenbar nach Sündenböcken, um das eigene „Engagement für die Menschenrechte“ mit Schlagzeilen zu füttern.
Und weil es in Spanien einfacher ist, einen Konzern zu verfolgen als Terrorfinanzierung in Nahost zu bekämpfen, wird nun Sidenor kriminalisiert.

Die Justiz ermittelt, als ginge es um ein Kriegsverbrechen – und die Regierung nickt.
Dabei verschweigt sie, dass Spanien selbst weiterhin Rüstungsgüter in Diktaturen exportiert, die keinerlei Achtung vor Menschenrechten zeigen.
Saudi-Arabien, Algerien, Katar, Ägypten, Venezuela, Iran – all diese Länder haben Waffen oder Technologien aus Spanien bezogen. Kein Gericht hat jemals Anklage erhoben. Nur wenn es um Israel geht, wird die Moral plötzlich aktiv.

Der neue Antisemitismus trägt Designeranzug

Es ist kein Zufall, dass diese Affäre ausgerechnet jetzt kommt.
Pedro Sánchez hat im vergangenen Jahr die israelische Politik immer wieder öffentlich attackiert, Israel „Kriegsverbrechen“ vorgeworfen und seine Minister angewiesen, bei jeder Gelegenheit „Solidarität mit Palästina“ zu zeigen.
Diese Solidarität endet jedoch dort, wo der erste Raketenbeschuss Israels beginnt. Kein Wort über die Opfer des Hamas-Terrors, keine Verurteilung der Missbrauchsstrategie von Zivilisten als Schutzschilde – nur ein gleichförmiges Mantra: Israel sei schuld.

So wird moralische Rhetorik zur Maske des alten Antisemitismus.
Denn das Muster ist uralt: Der Jude, der sich verteidigt, wird zum Aggressor erklärt. Der Staat, der sich schützt, wird dämonisiert.
Spaniens Regierung betreibt heute dieselbe ideologische Entmenschlichung, die über Jahrhunderte jüdisches Leben in Europa bedrohte – nur mit neuen Begriffen: „Völkerrecht“, „Gerechtigkeit“, „Humanität“.

Dabei ist die historische Ironie unerträglich: Ausgerechnet Spanien, das im 15. Jahrhundert seine jüdische Bevölkerung ausrottete, das Zwangstaufen und Vertreibungen organisierte, das mit der Inquisition Hunderttausende vernichtete, erlaubt sich heute den Vorwurf des „Völkermords“ gegen den jüdischen Staat.
Ein Land, das seine Synagogen in Kirchen verwandelte, maßt sich an, über Israel moralisch zu richten.

Die Doppelmoral zieht sich durch jede Ebene spanischer Politik.
Man verbietet Exporte nach Israel – aber importiert Gas aus Katar, das Hamas finanziert.
Man ruft nach internationalem Recht – aber hofiert Diktatoren in Teheran.
Man inszeniert sich als moralische Macht – aber schweigt zu den Gräueltaten in Syrien, Sudan oder Venezuela.

Diese Schieflage ist kein Zufall, sie ist Strategie.
Der Sánchez-Kurs folgt dem Lehrbuch populistischer Machterhaltung:
Innenpolitische Schwäche wird durch außenpolitische Empörung kompensiert.
Der Hass auf Israel wird zur moralischen Ersatzreligion einer Linken, die längst den Kontakt zur Realität verloren hat.
Und jede neue Resolution, jede pseudo-ethische Verurteilung Israels dient dazu, die eigene politische Leere zu füllen.

Was bleibt, ist ein vergiftetes Klima, in dem Antisemitismus wieder gesellschaftsfähig wird – nicht in dunklen Ecken, sondern in Parlamentsreden, Gerichtssälen und Leitartikeln großer Zeitungen.

Die Ermittlungen gegen Sidenor zeigen, wie weit dieser moralische Zerfall bereits fortgeschritten ist.
Hier geht es nicht mehr um Recht, sondern um Symbolik.
Das Verfahren soll eine Botschaft senden: Wer mit Israel Geschäfte macht, riskiert Ächtung.
Diese Botschaft richtet sich nicht an die Waffenindustrie, sondern an ganz Europa – an Universitäten, Unternehmen, Kulturinstitutionen. Sie lautet: Distanz zu Israel ist Tugend, Nähe ist Schuld.

Das ist nicht Rechtsprechung – das ist Gesinnungspolitik in Robe.
Und sie wird begleitet von einer medialen Begleitmusik, die keinen Zweifel lässt, wo Spanien steht: an der Seite der Anti-Israel-Kampagnen, der BDS-Bewegung, der moralischen Heuchler, die nie in Sderot, Nir Oz oder Be’eri waren, aber genau wissen, wer der Böse ist.

Europa darf zu diesem Fall nicht schweigen.
Wenn ein EU-Mitgliedsstaat die Grenze zwischen Kritik und antisemitischer Hetze überschreitet, betrifft das die gesamte Union.
Der Angriff auf Israel ist immer auch ein Angriff auf die Grundlagen westlicher Zivilisation: Selbstverteidigung, Rechtsstaat, Erinnerung, Wahrheit.

Die EU muss sich fragen, ob ein Land, das israelische Firmen kriminalisiert und die Opfer von Terror moralisch verhöhnt, noch glaubwürdig über Menschenrechte sprechen kann.
Und Israel sollte sich fragen, ob Partnerschaften mit einer Regierung, die sich offen gegen jüdische Existenz stellt, überhaupt noch Sinn haben.

Der Fall Sidenor ist kein Einzelfall. Er ist ein Symptom.
Er zeigt, wie moralische Begriffe in den Händen von Politikern zu Waffen werden können.
Er zeigt, wie alte Vorurteile in neuer Sprache überleben.
Und er zeigt, wie leicht aus europäischem Idealismus blanker Antisemitismus werden kann.

Spanien hat seine Lektion aus der Geschichte nicht gelernt.
Pedro Sánchez steht heute an der Spitze einer Regierung, die nicht Frieden sucht, sondern Schuldige.
Und wie schon so oft in der europäischen Geschichte ist der Schuldige der Jude – diesmal verkörpert durch den Staat Israel.

Es ist an der Zeit, diese Heuchelei beim Namen zu nennen.
Nicht Israel begeht moralische Verbrechen – sondern jene, die es dafür anklagen.


Autor: Bernd Geiger
Bild Quelle: Por Zarateman - Trabajo propio, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66539659


Freitag, 24 Oktober 2025

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