Spanien vor dem moralischen und politischen Zusammenbruch – wie Pedro Sánchez das Land in den Abgrund führtSpanien vor dem moralischen und politischen Zusammenbruch – wie Pedro Sánchez das Land in den Abgrund führt
Die Regierung Sánchez verliert ihre Mehrheit, das Vertrauen der Verbündeten – und das moralische Fundament. Während Antisemitismus auf Spaniens Straßen tobt, versinkt die Politik in Opportunismus und Schweigen. Barcelona im Ausnahmezustand, Diplomaten in Angst, Israel im Visier – und ein Regierungschef, der die Falschen schützt.
Spanien erlebt in diesen Tagen eine Krise, die weit über Parteipolitik hinausgeht. Sie betrifft die moralische Substanz eines ganzen Landes.
Der Bruch zwischen der sozialistischen Regierung von Pedro Sánchez und der katalanischen Partei „Junts“ hat den letzten Rest der politischen Stabilität zerstört. Doch die Erosion begann nicht mit diesem Koalitionsbruch, sondern mit dem schleichenden Verlust an Anstand – einem Verlust, der sich in den vergangenen Monaten besonders an einem Thema gezeigt hat: der Haltung zu Israel.
Seit den Terrorangriffen der Hamas am 7. Oktober 2023 hat sich Spanien zu einem der lautesten Kritiker Israels in der Europäischen Union entwickelt.
Pedro Sánchez’ Regierung war die erste in Europa, die öffentlich über eine „Anerkennung Palästinas“ sprach, noch während israelische Familien ihre Toten begruben und Geiseln in Gaza gefoltert wurden.
Dieser politische Reflex, in dem Täter und Opfer vertauscht werden, fiel auf fruchtbaren Boden: In spanischen Großstädten, allen voran Barcelona, entlud sich eine Welle von Hass und Gewalt gegen jüdische Bürger.
Barcelona – Stadt der Angst
Während in Jerusalem die letzten Geiseln aus der Hamas-Hölle befreit wurden, brannten in Barcelona israelische Fahnen. Auf den Straßen schrien Demonstranten „Mörderstaat Israel“, während im Internet Morddrohungen gegen jüdische Frauen kursierten – allein, weil sie sich öffentlich als Israelis bekannten.
Eine dieser Frauen berichtete gegenüber haOlam.de, dass Unbekannte ihre Adresse veröffentlichten und unter ihr Fenster schrieben: „Tod den Zionisten“. Die Polizei empfahl ihr, die Wohnung zu wechseln.
Das ist nicht der Rand, das ist die neue Normalität in Spanien.
Barcelona, einst eine offene, internationale Metropole, steht heute sinnbildlich für ein Land, das sich moralisch verirrt hat. Die Stadtregierung selbst beendete 2024 die Städtepartnerschaft mit Tel Aviv, mit der Begründung, Israel verstoße gegen „internationale Menschenrechte“. Diese Entscheidung war keine Randnotiz – sie war eine Bankrotterklärung.
Die Diplomaten, die sich weigern
Sogar Spaniens eigene Diplomaten widersetzten sich der Linie der Regierung. Als Sánchez im Sommer 2025 ankündigte, die spanische Botschaft in Ramallah wiederzueröffnen, schlug ihm interner Widerstand entgegen.
Karrierebeamte im Außenministerium warnten: „Zu gefährlich, zu unberechenbar.“ Sie verwiesen auf Sicherheitsberichte, wonach die Präsenz in den Palästinensergebieten das Leben spanischer Mitarbeiter gefährden könnte.
Doch Sánchez ignorierte die Warnungen – wie er so vieles ignoriert, was nicht in seine ideologischen Erzählungen passt.
Auch in Madrid rumort es. Der Sicherheitsapparat befürchtet, Spanien habe sich mit seiner antiisraelischen Haltung ins diplomatische Abseits manövriert. In Brüssel ist Madrid längst isoliert: Während osteuropäische Staaten wie Tschechien oder Ungarn klar an der Seite Israels stehen, sucht Spanien demonstrativ Nähe zu Katar und Algerien – ausgerechnet jenen Staaten, die seit Jahren Hamas-Gelder durchschleusen.
Ein Land driftet ab
Die innenpolitische Lage ist ebenso labil.
Am Montag verkündete Carles Puigdemont, der im belgischen Exil lebende Anführer der katalanischen Partei „Junts“, dass seine sieben Abgeordneten im Madrider Parlament der Regierung die Unterstützung entziehen.
Ohne diese Stimmen steht Sánchez mit dem Rücken zur Wand: keine Mehrheiten, kein neuer Haushalt, keine Handlungsfähigkeit.
Puigdemont begründete den Schritt mit gebrochenen Versprechen: Sánchez habe zugesagt, ein Amnestiegesetz für katalanische Unabhängigkeitsaktivisten durchzubringen, es aber auf Druck der Justiz verschleppt.
In Wahrheit steckt mehr dahinter: eine tiefe Vertrauenskrise zwischen Madrid und Katalonien – und ein wachsendes Misstrauen gegenüber einem Regierungschef, der in jeder Lage nach kurzfristigem Vorteil sucht.
Sánchez hat sich seine Macht stets durch politische Tauschgeschäfte gesichert. Doch nun zahlen die Spanier den Preis: eine Regierung ohne Rückhalt, ein Land ohne Richtung.
Madrid gegen Washington
Während in Spanien die politische Struktur zerbricht, verschlechtern sich die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten dramatisch.
Unter Präsident Donald Trump hat Washington seine Erwartungen an die NATO-Partner deutlich verschärft. Spanien erfüllt sie nicht.
Die Verteidigungsausgaben liegen weit unter dem vereinbarten Zwei-Prozent-Ziel – und die jüngste Entscheidung Madrids, US-Transporte mit militärischer Ausrüstung für Israel zu blockieren, gilt in Washington als offener Affront.
Für viele Beobachter war dieser Schritt der Beweis, dass Spanien sich von der transatlantischen Partnerschaft entfernt. Ein „weiterer Sieg für die Antisemitismuswelle im Land“, wie haOlam.de schrieb.
Denn wer Israel sanktioniert, während Hamas-Terroristen im Gazastreifen noch immer Raketen auf Zivilisten abfeuern, setzt ein Signal: Nicht mehr die Wahrheit zählt, sondern die Stimmung der Straße.
Europa schaut zu – und schweigt
Die EU-Kommission reagierte bisher mit auffälliger Zurückhaltung. In Brüssel will man die fragile Regierung Sánchez nicht weiter destabilisieren – obwohl klar ist, dass Madrid längst ein Problemfall geworden ist.
Die antisemitischen Vorfälle der letzten Monate, die wachsende Judenfeindlichkeit in Universitäten, Medien und Kommunalverwaltungen – all das wird in Europa mit höflicher Sprachlosigkeit quittiert.
Spanien, das Land der Inquisition, scheint erneut Mühe zu haben, den Unterschied zwischen politischer Kritik und Judenhass zu erkennen.
Doch diesmal gibt es keine Entschuldigung. Niemand kann sagen, man habe nichts gewusst.
Eine Regierung ohne moralischen Kompass
Sánchez inszeniert sich gern als sozialer Reformer und Verteidiger der Demokratie. Doch seine Politik ist geprägt von Zynismus.
Er hofiert islamistische Verbände, die Israel als „Apartheidstaat“ diffamieren, und zeigt Verständnis für Demonstrationen, auf denen Terrororganisationen gefeiert werden.
Selbst nach dem 7. Oktober, als die Gräueltaten der Hamas weltweit dokumentiert waren, fand Sánchez kein Wort des Mitgefühls für Israels Opfer – wohl aber Kritik an Israels Selbstverteidigung.
Diese moralische Schieflage ist nicht nur beschämend. Sie ist gefährlich. Denn sie legitimiert Hass, der längst nicht mehr zwischen Jerusalem und Gaza verläuft, sondern mitten durch Spaniens Straßen.
Der Antisemitismus als politisches Kalkül
Was früher am Rand stand, wird heute in Talkshows salonfähig gemacht.
Journalisten und Politiker relativieren Terror, wenn die Täter „palästinensisch“ heißen, und fordern „Verständnis für den Widerstand“.
In den sozialen Netzwerken grassieren Verschwörungserzählungen über „zionistische Einflussnahme“, während Universitäten israelfeindliche Resolutionen verabschieden.
Die Regierung schaut zu – oder nickt wohlwollend.
Pedro Sánchez weiß, dass ein erheblicher Teil seiner linken Basis israelfeindlich eingestellt ist. Und statt dem entgegenzutreten, bedient er diese Haltung. Es ist die alte Versuchung der Linken: Moralische Selbstüberhöhung als Deckmantel für moralische Feigheit.
Die Entwicklung in Spanien ist mehr als eine nationale Krise. Sie ist ein Symptom für den Zustand Europas.
Ein Kontinent, der jahrzehntelang „Nie wieder!“ beschwor, aber heute wegschaut, wenn Juden bedroht, angegriffen oder ermordet werden, verliert seine Glaubwürdigkeit.
Wenn in Madrid oder Barcelona Demonstranten Israels Vernichtung fordern und Politiker schweigen, ist das kein Randphänomen – es ist ein Alarmsignal.
Israel ist längst zur Prüfung geworden: Wer die einzige Demokratie des Nahen Ostens dämonisiert, verrät die Werte, auf die sich Europa einst berief.
Das leise Ende einer Ära
Pedro Sánchez wollte Geschichte schreiben – als moderner Sozialist, als Reformer, als Europäer.
Doch in den Geschichtsbüchern wird sein Name wohl anders stehen: als der Premier, der die Einheit Spaniens zerstörte, die Freundschaft mit den USA verspielt und den Antisemitismus schweigend tolerierte.
Die katalanische Partei „Junts“ hat ihm die parlamentarische Stütze entzogen. Doch in Wahrheit ist Sánchez schon lange gefallen – moralisch, politisch, menschlich.
Was bleibt, ist ein Land im inneren Ausnahmezustand: mit Juden in Angst, Diplomaten im Zwiespalt und einer Gesellschaft, die ihre Stimme verloren hat.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Ministry of the Presidency. Government of Spain, Attribution, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=70958822
Dienstag, 28 Oktober 2025