Terrorverdacht in Frankreich: Autofahrer ruft „Allahu Akbar“ – neun Verletzte bei Angriff auf Île d’Oléron

Terrorverdacht in Frankreich: Autofahrer ruft „Allahu Akbar“ – neun Verletzte bei Angriff auf Île d’Oléron


Ein 35-jähriger Franzose raste auf der Atlantikinsel Oléron in Passanten und Radfahrer. Der Mann rief laut Polizei „Allahu Akbar“, wurde festgenommen – die Ermittler prüfen ein terroristisches Motiv.

Terrorverdacht in Frankreich: Autofahrer ruft „Allahu Akbar“ – neun Verletzte bei Angriff auf Île d’Oléron

Ein weiterer Anschlagversuch erschüttert Frankreich: Auf der Île d’Oléron, einer beliebten Urlaubsinsel an der Atlantikküste, fuhr am Mittwoch ein Mann gezielt in Passanten und Radfahrer. Laut Innenminister Laurent Nuñez wurden mindestens neun Menschen verletzt, mehrere davon schwer. Zwei – nach Angaben späterer Medienberichte sogar vier – befinden sich in intensivmedizinischer Behandlung.

Der Täter, ein 35-jähriger Franzose, wurde kurz nach der Tat festgenommen. Beim Zugriff der Polizei habe er „Allahu Akbar“ gerufen, bestätigte der zuständige Staatsanwalt Arnaud Laraize der Regionalzeitung Sud Ouest. Die Ermittler prüfen nun, ob es sich um einen islamistisch motivierten Anschlag handelt oder um einen Einzeltäter mit psychischer Erkrankung.

Tat auf belebter Ferieninsel

Die Attacke ereignete sich an mehreren Orten auf der Insel, darunter in der Ortschaft Dolus-d’Oléron. Augenzeugen berichten von panischen Szenen und flüchtenden Passanten. Bürgermeister Thibault Brechkoff sprach von einem „Schock für die gesamte Gemeinde“. Der Fahrer sei mit hoher Geschwindigkeit durch mehrere Straßen gerast, bevor er von Polizisten gestoppt werden konnte.

Innenminister Nuñez bestätigte über die Plattform X (ehemals Twitter), dass der Angreifer in Polizeigewahrsam sei und eine Ermittlung wegen versuchten Mordes eingeleitet wurde. Das nationale Anti-Terror-Staatsanwaltschaftsbüro (PNAT) ist bislang nicht offiziell eingeschaltet, werde jedoch laufend informiert.

Täter war der Polizei bekannt

Nach Angaben des Bürgermeisters von Saint-Pierre-d’Oléron, Christophe Sueur, war der Mann bereits wegen kleinerer Delikte polizeibekannt, darunter Trunkenheit am Steuer und Drogendelikte. Französische Medien nannten ihn unter dem Pseudonym „Jacques G.“ – ein französischer Staatsbürger ohne bekannte Verbindungen zu Extremistengruppen.

Das Motiv bleibt unklar. Während einige Medien auf eine mögliche psychische Störung des Täters hinweisen, schließen Ermittler einen islamistisch inspirierten Hintergrund nicht aus. Der Ausruf „Allahu Akbar“ – der in Frankreich seit Jahren als Alarmsignal für jihadistische Angriffe gilt – hat den Fall sofort in die politische Debatte katapultiert.

Frankreich unter Spannungsdruck

Frankreich erlebt seit Jahren eine Serie islamistischer Angriffe, viele davon von sogenannten „einsamen Wölfen“ verübt – meist mit Messern, Fahrzeugen oder improvisierten Waffen. Sicherheitskräfte stehen seit den Anschlägen von Arras und Lyon im Vorjahr unter erhöhter Alarmbereitschaft.

Präsident Emmanuel Macron hatte erst im Oktober die nationale Bedrohungsstufe nach einem Messerangriff in einem Schulzentrum angehoben. Die Tat auf der Île d’Oléron reiht sich nun in eine Serie von Angriffen ein, die den Alltag in Frankreich zunehmend belasten – und Fragen zur Wirksamkeit der Prävention aufwerfen.

Innenminister Nuñez appellierte am Abend an die Bevölkerung, „Ruhe zu bewahren“ und betonte, dass „jede Spur sorgfältig geprüft“ werde. Die Ermittlungen sollen klären, ob es sich um einen gezielten Terroranschlag, eine spontane Tat oder eine Folge psychischer Instabilität handelt.

Eines steht schon jetzt fest: Die symbolische Wirkung der Worte „Allahu Akbar“ im Kontext eines Gewaltverbrechens erschüttert das Land erneut – und verstärkt die Furcht vor einer neuen Welle religiös motivierter Einzelangriffe.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Dickelbers - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=62472252


Mittwoch, 05 November 2025

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