Oxford lässt die Maske fallen: Wenn eine Eliteinstitution Israels Feinde reinwäschtOxford lässt die Maske fallen: Wenn eine Eliteinstitution Israels Feinde reinwäscht
Die Oxford Union stimmte mit deutlicher Mehrheit dafür, Israel sei eine größere Gefahr für die regionale Stabilität als Iran. Damit erhebt ein traditionsreicher Debattenclub Anschuldigungen, die tiefere politische Verschiebungen zeigen – und die Realität im Nahen Osten ignorieren.
Wenn 265 Studierende und Gäste der Oxford Union erklären, Israel sei gefährlicher für die Region als Iran, dann erzählt das weniger über Israel – und alles über die kulturelle und politische Stimmung in Teilen Europas. Der Debattenabend wurde unter dem Banner hochgeistiger Diskussion geführt. Doch wer genauer hinsieht, erkennt ein erschreckendes Bild: Worte, die die Realität auf den Kopf stellen, werden mit akademischem Anstrich geadelt, während die zerstörerische Rolle Irans verharmlost wird.
Auf der einen Seite standen Studierende und Vertreter mit offen antiisraelischen Narrativen, darunter der ehemalige palästinensische Premier Mohammad Schtayyeh und der frühere iranische Kulturminister Ata’ollah Mohajerani – ein Mann, der jahrelang das Regime verteidigte, das Oppositionelle bis nach Europa verfolgte und ermordete. Ihre Botschaft war erwartbar: Israel sei kolonial, gefährlich, unkontrollierbar und der eigentliche Störer der Region.
Doch dass diese Sichtweise in Oxford eine deutliche Mehrheit findet, zeigt eine Verschiebung, die sich wie ein roter Faden durch westliche Debatten zieht: Die Täter werden entlastet, die Opfer dämonisiert.
Iran als „Reaktion“, Israel als „Aggressor“? Ein Zerrbild bekommt Applaus
Die Argumente, die im Plenarsaal jubelnd aufgenommen wurden, folgen bekannten Mustern. Schtayyeh beschrieb Israel als „expansionistisch“ und „kolonial“, sprach von „Apartheid“ und stellte iranische Aggression als bloße Reaktion dar. Mohajerani, der im Iran lange zur politischen Elite gehörte, durfte unbehelligt von „Atomwaffen Israels“ reden, während Irans eigenes Programm kaum eine Rolle spielte.
Dass dieser Mann jenen fatwa-gebundenen Diskurs verteidigt hatte, der zu Mordversuchen in Europa führte, störte offenbar nur wenige.
Die Gegenseite – etwa UN-Watch-Direktor Hillel Neuer – erinnerte an einfache Fakten:
• Iran destabilisiert systematisch Syrien, den Libanon, den Irak, den Jemen und Gaza.
• Der Angriff Irans auf Israel im April zeigte, dass mehrere arabische Staaten mittlerweile Iran als akute Bedrohung betrachten.
• Terrornetzwerke wie Hisbollah, Houthis oder die Milizen im Irak wären ohne Teheran nicht existent.
Doch der Hinweis auf die gefährlichste Achse des Nahen Ostens prallte ab wie Wassertropfen an einer Steinwand.
Wenn Bildung zur Bühne ideologischer Verzerrung wird
Die Oxford Union ist keine x-beliebige Studierendengruppe. Sie ist ein traditionsreiches Forum, in dem politische Karrieren geschmiedet wurden. Umso gravierender ist es, wenn genau dort faktenfreie Narrative als ernsthafte Analyse präsentiert werden.
Die Abstimmung ist daher nicht nur ein akademischer Akt, sondern ein Stimmungsbarometer:
-
Iran, ein Staat, der andere Länder militärisch durchsetzt, wird als rationaler Akteur verharmlost.
-
Israel, eine Demokratie mit unabhängiger Justiz und offenem politischen Spektrum, wird als Hauptrisiko dargestellt.
-
Historische und politische Fakten weichen einem moralisch aufgeladenen, aber oberflächlichen Narrativ.
Erschreckend ist, wie bereitwillig ein westliches Publikum diese Verzerrung aufgreift – und wie unkritisch iranische und palästinensische Propagandaformeln übernommen werden.
Die moralische Umkehrung, die Europas Diskurse vergiftet
Diese Debatte reiht sich ein in eine Serie ähnlicher Abstimmungen: 2024 stimmte die Oxford Union bereits der Behauptung zu, Israel begehe einen „Genozid“. Die Radikalität der Wortwahl steigt, während die Bereitschaft, sich mit der Realität auseinanderzusetzen, sinkt.
Dabei ist klar dokumentiert, wer in der Region systematisch Krieg exportiert:
Iranische Raketen auf Israel.
Iranische Milizen in Syrien.
Iranische Bewaffnung der Houthis.
Iranische Kontrolle über Hisbollah.
Iranische Finanzierung der Hamas.
Israel hingegen ringt seit Jahrzehnten um die eigene Sicherheit gegenüber diesen Stellvertretern eines Regimes, dessen erklärtes Ziel die Zerstörung Israels ist.
Dass diese Tatsachen in Oxford weniger überzeugen als ideologische Schlagworte, ist ein Symptom dafür, wie tief westliche Diskurse inzwischen von vereinfachenden, antiisraelischen Narrativen durchzogen sind.
Was diese Abstimmung wirklich bedeutet
Nicht Israel ist die Gefahr für die regionale Stabilität.
Doch die Art, wie Europa zunehmend bereit ist, Israels Feinde zu verharmlosen, ist eine Gefahr für die Stabilität unserer eigenen demokratischen Räume.
Denn wer beginnt, Fakten durch moralische Schlagworte zu ersetzen, öffnet Tür und Tor für Desinformation – und für Kräfte, die keine demokratischen Werte teilen.
Die Oxford-Abstimmung zeigt nicht, wie die Lage im Nahen Osten wirklich ist.
Sie zeigt, wie verwundet der geistige Raum Europas geworden ist.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Kiri of Karitane - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=153467387
Montag, 17 November 2025