Mutmaßlicher ISIS-Plan gegen jüdische Ziele: Frankreich erhebt Anklage gegen zwei radikalisierte JugendlicheMutmaßlicher ISIS-Plan gegen jüdische Ziele: Frankreich erhebt Anklage gegen zwei radikalisierte Jugendliche
In Frankreich stehen zwei 16-Jährige unter Terrorverdacht. Ermittler sehen Hinweise auf einen bevorstehenden Angriff auf jüdische oder israelische Ziele. Der Fall zeigt, wie aggressiv islamistische Gruppen inzwischen um Minderjährige werben – und wie sehr jüdisches Leben in Europa unter Druck steht.
Zwei französische Jugendliche sind in Paris wegen mutmaßlicher Vorbereitung eines antisemitischen Terroranschlags angeklagt worden. Nach Angaben der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft sollen die beiden 16-Jährigen mit dem „Islamischen Staat“ sympathisiert haben und sich aktiv in einem WhatsApp-Kanal bewegt haben, der der Vernetzung von ISIS-Unterstützern dient. Französische Medien berichten übereinstimmend, dass dort Propagandamaterial verbreitet wurde und die beiden Jugendlichen Teil einer Gruppe waren, die ausdrücklich Gewalt gegen Juden befürwortete.
Ermittler hatten den Fall eröffnet, nachdem eine Nachricht aufgefallen war, die die Möglichkeit eines Anschlags „innerhalb von fünf Tagen“ erwähnte – versehen mit dem Foto eines Messers. Dieser Fund führte zu einer vier Tage dauernden Untersuchung, an deren Ende die Festnahme und Anklage stand. Beide Jugendlichen wurden dem Ermittlungsrichter in Paris vorgeführt und anschließend in Haft genommen.
Nach Informationen aus Ermittlerkreisen, die von Franceinfo zitiert werden, stand ein Angriff auf „israelische Ziele“ im Raum. Eine offizielle Bestätigung dieses Details gab es zunächst nicht, die Staatsanwaltschaft verwies auf laufende Ermittlungen.
Ein alarmierender Trend: Minderjährige im Fokus islamistischer Rekrutierung
Nach Angaben der französischen Behörden handelt es sich bereits um den 19. und 20. terrorverdächtigen Minderjährigen in diesem Jahr. Diese Entwicklung wird als deutliches Warnsignal beschrieben. Die Anti-Terror-Behörden sprechen von einem rasanten Anstieg jugendlicher Rekrutierungen durch jihadistische Netzwerke, begleitet von deutlich gesteigerter Gewaltbereitschaft.
Mehrere Sicherheitsstellen in Frankreich haben darauf hingewiesen, dass insbesondere digitale Räume – WhatsApp-Gruppen, Gaming-Chats und soziale Netzwerke – inzwischen zentrale Rekrutierungsplattformen für extremistische Inhalte sind. Dort verbreiten ISIS-Kader Propaganda, Anleitungen und Gewaltverherrlichung, häufig mit antisemitischem Schwerpunkt.
Die Ermittler betonen, dass die Kombination aus jugendlichem Alter, ideologischer Indoktrination und niedriger Schwelle zu Messer- oder Einzeltäterangriffen ein zunehmendes Sicherheitsrisiko darstellt. Jüdische Gemeinden in Frankreich stehen seit Jahren unter besonderem Schutz, und der aktuelle Fall zeigt, dass die Gefahr fortbesteht – auch durch Täter, die kaum volljährig sind.
Die Verfahren gegen die beiden Jugendlichen laufen weiter. Die französischen Behörden kündigten an, Maßnahmen gegen die Rekrutierungsstrukturen zu verstärken, die Minderjährige in islamistische Gewaltumfelder ziehen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Andrew Bone - https://www.flickr.com/photos/andreboeni/53518284157/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=160255516
Dienstag, 02 Dezember 2025