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Mann aus Gaza mit Hamas-Bezügen nach Haft in Großbritannien freigelassen

Mann aus Gaza mit Hamas-Bezügen nach Haft in Großbritannien freigelassen


Er veröffentlichte Videos mit bewaffneten Szenen, verherrlichte Angriffe auf Israel und sprach öffentlich Gebete aus, in denen er den Tod von Juden herbeiwünschte. Dennoch wurde ein Mann aus Gaza in Großbritannien aus der Haft entlassen.

Mann aus Gaza mit Hamas-Bezügen nach Haft in Großbritannien freigelassen

Die Freilassung eines Mannes aus Gaza, der sich öffentlich mit Gewalt gegen Israel brüstete und in sozialen Netzwerken antisemitische Gewaltfantasien verbreitete, sorgt in Großbritannien für wachsende Besorgnis. Der unter dem Namen Abu Wadi bekannte Mann war zuvor wegen illegaler Einreise verurteilt worden und saß mehrere Monate in Haft. Trotz umfangreicher Dokumentation extremistischer Inhalte lebt er nun unter Auflagen auf freiem Fuß in einem staatlich finanzierten Migrantenhotel.

Abu Wadi, mit vollem Namen Musab Abd al Karim al Qassas, gelangte Anfang 2025 illegal per Boot nach Großbritannien. Im März wurde er wegen Verstößen gegen das Einwanderungsrecht zu neun Monaten Haft verurteilt. Bereits im Juni kam er im Rahmen eines Programms zur Entlastung überfüllter Gefängnisse vorzeitig frei, wurde später wegen Verstoßes gegen Auflagen erneut festgenommen und nun ein weiteres Mal entlassen. Aktuell trägt er eine elektronische Fußfessel, darf weder arbeiten noch studieren und wartet auf die Entscheidung über seinen Asylantrag.

Der juristische Status schützt ihn vor erneuter Inhaftierung, solange keine realistische Aussicht auf Abschiebung besteht. Genau dieser Umstand steht im Zentrum der Kritik. Denn Abu Wadis öffentliche Selbstdarstellung lässt kaum Zweifel an seiner ideologischen Haltung. In Videos und Bildern ist er mit einem Sturmgewehr des Typs AK-47 zu sehen, trägt Mörsermunition und posiert vor Symbolen der Hamas. In mehreren veröffentlichten Beiträgen äußerte er Gebete, in denen er den Tod von Juden herbeiwünschte, und glorifizierte gewaltsame Angriffe auf Israel.

Darüber hinaus dokumentieren ältere Aufnahmen seine aktive Beteiligung an gewalttätigen Aktionen entlang der Grenze zu Israel. Abu Wadi gehörte einer Gruppe an, die systematisch Reifen in Brand setzte, Brandsätze warf und Steine auf israelische Soldaten schleuderte. In einem Interview aus dem Jahr 2018 erklärte er offen, dass diese Aktionen bewusst darauf abzielten, Israel mit minimalem Aufwand maximalen Schaden zuzufügen. Die Kosten seien gering, die Wirkung hoch, sagte er damals und kündigte an, ständig neue Methoden entwickeln zu wollen.

Diese Aussagen sind öffentlich zugänglich und seit Jahren dokumentiert. Dass ein Mann mit einer derart klaren Vorgeschichte heute in Großbritannien lebt, wird von jüdischen Organisationen als ernstes Sicherheitsrisiko bewertet. Das Community Security Trust, das für den Schutz jüdischer Einrichtungen im Vereinigten Königreich zuständig ist, warnte ausdrücklich vor den Folgen dieser Entscheidung. Die Freilassung eines Mannes mit offen geäußerten antisemitischen Gewaltaufrufen löse nachvollziehbare Sorgen in der jüdischen Bevölkerung aus, erklärten die Verantwortlichen.

Auch die Organisation Campaign Against Antisemitism fordert Aufklärung. Ihr Geschäftsführer erklärte, das Innenministerium schulde der Öffentlichkeit umgehend Antworten. Angesichts der bekannten Inhalte, die Abu Wadi selbst verbreitet habe, stelle sich die Frage, warum Sicherheitsaspekte hinter formalen Verfahren zurückträten. In einem Land, in dem antisemitische Vorfälle seit Jahren zunehmen, wirkt die Entscheidung wie ein politisches Wegsehen.

Besonders brisant ist der Fall im internationalen Vergleich. Während Israel für nahezu jede sicherheitsrelevante Maßnahme unter massiver Beobachtung steht, gelingt es einem Mann mit dokumentierter Nähe zu terroristischer Ideologie, sich in Europa auf Schutzmechanismen zu berufen. Humanitäre Verfahren geraten so in einen gefährlichen Widerspruch zu realen Sicherheitsbedenken.

Für Israel ist dieser Fall ein weiteres Beispiel dafür, wie antisemitische Ideologie und Terrorverherrlichung in westlichen Gesellschaften verharmlost oder relativiert werden. Es geht nicht um Gesinnung, sondern um konkrete Aussagen und Bilder, die Gewalt legitimieren und verherrlichen. Wer öffentlich den Tod von Juden herbeiwünscht und bewaffnete Angriffe glorifiziert, überschreitet eine Grenze, die in einem Rechtsstaat Konsequenzen haben muss.

Die Freilassung Abu Wadis sendet ein problematisches Signal. Sie betrifft nicht nur die jüdische Gemeinschaft in Großbritannien, sondern auch das gesellschaftliche Klima insgesamt. Wenn offen dokumentierter Hass ohne spürbare Folgen bleibt, untergräbt das Vertrauen in staatliche Schutzversprechen. Der Fall zeigt, wie dringend eine ehrliche Debatte über Sicherheit, Verantwortung und die Grenzen von Asylverfahren notwendig ist.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot facebook


Freitag, 26 Dezember 2025

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