Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd zum Tode verurteilt

Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd zum Tode verurteilt


Im Iran wurde der deutsch-iranische Aktivist Djamshid Sharmahd in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt. Ein Revolutionsgericht in Teheran machte ihn für einen Terroranschlag verantwortlich.

Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd zum Tode verurteilt

Der 67-Jährige wurde im Sommer 2020 vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen und in den Iran gebracht. Seitdem ist er in Teheran inhaftiert. Zuvor lebte Sharmahd jahrelang in den USA.

Seine Familie und Menschenrechtsgruppen wiesen die Vorwürfe gegen ihn in der Vergangenheit zurück. Seine Tochter Gazelle Sharmahd hatte sich in den vergangenen Monaten an Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock gewendet und sie gebeten, sich für ihren Vater einzusetzen. Es ist unklar, ob Scharmahd konsularischen Beistand von der deutschen Botschaft in Teheran erhalten kann, da der Iran Doppelstaatsbürger juristisch wie Iraner behandelt.

Amnesty International hatte das Verfahren in der Vergangenheit als Schauprozess bezeichnet. Der Fall Sharmahd steht exemplarisch für die schwierige Situation von Doppelstaatsbürgern im Iran, die häufig willkürlicher Verhaftung und unmenschlicher Behandlung ausgesetzt sind.

Die Verurteilung von Sharmahd wurde von vielen Politikern und Menschenrechtsorganisationen scharf kritisiert. CDU-Chef Friedrich Merz übernahm im Januar eine politische Patenschaft für Sharmahd und setzte damit laut eigener Aussage „ein Zeichen für alle Männer und Frauen, die im Iran für ein freies, selbstbestimmtes Leben kämpfen“. Andere Politiker haben sich ebenfalls für Sharmahd stark gemacht.

Die Todesstrafe ist im Iran eine gängige Praxis, insbesondere bei politischen Straftaten und angeblichen Terrorakten. Menschenrechtsorganisationen kritisieren diese Praxis scharf und fordern ihre Abschaffung. Der Fall Sharmahd zeigt einmal mehr, dass politische Aktivisten und Doppelstaatsbürger im Iran einem hohen Risiko ausgesetzt sind, willkürlich verhaftet und zu Unrecht verurteilt zu werden. Die internationale Gemeinschaft muss sich dafür einsetzen, dass Menschenrechte im Iran respektiert werden und politische Aktivisten nicht mehr willkürlich inhaftiert werden.


Autor: David Müller
Bild Quelle: By Tasnim News Agency, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=119609550


Dienstag, 21 Februar 2023

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