Irans Revolutionsgarde in massiven Krypto-Skandal verwickeltIrans Revolutionsgarde in massiven Krypto-Skandal verwickelt
Hohe Offiziere der Iranischen Revolutionsgarde sollen Millionen in Kryptowährung unterschlagen haben. Neue Enthüllungen zeigen das Ausmaß der Korruption.
Die Iranische Revolutionsgarde (IRGC) steht erneut im Zentrum eines massiven Korruptionsskandals. Einem Bericht von "Iran International" zufolge haben hochrangige Offiziere der IRGC-Geheimdienstorganisation etwa 21 Millionen US-Dollar in Kryptowährung unter dem Vorwand einer Korruptionsuntersuchung veruntreut.
Der Fall dreht sich um die digitale Handelsplattform Cryptoland, deren Geschäftsführer Sina Estavi im Mai 2021 festgenommen wurde. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung lagen keine offiziellen Anklagen gegen ihn vor, doch nach der Verhaftung reichten Tausende von Anlegern Beschwerden ein. Insgesamt gab es mehr als 51.000 Geschädigte, die Investitionen in die Plattform getätigt hatten.
Wie aus Blockchain-Daten hervorgeht, wurden bereits einen Tag nach Estavis Verhaftung sechs Milliarden BRG-Tokens aus seiner Wallet transferiert – bevor die Öffentlichkeit überhaupt von dem Fall wusste. IRGC-Offiziere sollen diese Token verkauft und sich so ein Vermögen von mehreren Millionen Dollar angeeignet haben.
Ein vom Gericht bestellter Sachverständiger identifizierte Mehdi Hajipour und Mehdi Badi als zentrale Akteure der Betrugsmasche. Hajipour, ein hochrangiger Vernehmer der wirtschaftskriminellen Abteilung der IRGC, kontrollierte Wallets, über die mehr als 21 Millionen Dollar in Kryptowährung verkauft wurden.
Im März 2022 wurde Hajipour bei einer internen Operation der IRGC-Gegenspionage festgenommen, nachdem er von Estavi eine Zahlung in Höhe von 10.000 US-Dollar entgegengenommen hatte. Estavi glaubte, dass er die gestohlenen Token von einem Dritten zurückkaufen würde – in Wirklichkeit handelte es sich jedoch um eine fiktive Identität, die Hajipour geschaffen hatte.
Laut Gerichtsunterlagen wuchs Hajipours Vermögen innerhalb von vier Monaten von umgerechnet 40.000 auf 2,4 Millionen US-Dollar an. Er investierte das Geld in Immobilien, Gold und Luxusfahrzeuge. Berichten zufolge leitete er ein Netzwerk von IRGC-Offizieren, die sich an dem Betrug bereicherten.
Der zweite Hauptverdächtige, Mehdi Badi, agierte unter dem Pseudonym "Dr. Ebadi". Er ist der Neffe von Ali Akbar Hosseini Mehrab, einem ehemaligen hochrangigen Geheimdienstmitarbeiter der IRGC und gegenwärtigen Gouverneur der Provinz Khuzestan. Weitere Verdächtige sind Majid Jahan Parto und Majid Tabatabaei, ebenfalls hochrangige Vernehmer der IRGC. Ihnen wird vorgeworfen, gemeinsam mit vier weiteren Komplizen Dokumente gefälscht und Investoren betrogen zu haben.
Obwohl Hajipours Berufung im September 2022 abgelehnt wurde, sind keine Informationen über die weiteren Strafen der Beschuldigten bekannt. Hingegen wurde Sina Estavi zu 15 Jahren Haft verurteilt und zur Rückzahlung der unterschlagenen Gelder verpflichtet. Er soll jedoch unter massivem Druck durch die korrupten Ermittler aus dem Iran geflohen sein.
Berichten zufolge wurden während Estavis Inhaftierung rund 14 Millionen US-Dollar an die Geschädigten zurückgezahlt. Dennoch warten etwa 25.000 Gläubiger weiterhin auf ihr Geld, das mutmaßlich von Hajipour, Badi und ihren Komplizen veruntreut wurde.
Autor: Redaktion
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Dienstag, 01 April 2025