Israel greift an – und die Iraner danken dafür

Israel greift an – und die Iraner danken dafür


Nach dem israelischen Angriff auf Ziele in Iran brodelt es im Land: Während das Regime zur Vergeltung aufruft, reagieren viele Bürger ganz anders – mit Freude über den Angriff und scharfer Kritik an der eigenen Führung.

Israel greift an – und die Iraner danken dafür

Der Morgen in Iran begann mit einem Donnerschlag. Israelische Kampfflugzeuge hatten bei einem präzisen Angriff mehrere strategisch wichtige Ziele im Raum Teheran, Qom und Mashhad zerstört – darunter Einrichtungen der Revolutionsgarden und Forschungseinrichtungen, die mutmaßlich an Irans Atomprogramm beteiligt sind. Der Angriff war ein Signal. Aber nicht nur an Teheran, sondern an die ganze Welt. Und während das Regime um Ayatollah Khamenei zu Vergeltung und „Gottes Zorn“ aufrief, meldeten sich viele Iranerinnen und Iraner mit ganz anderen Worten zu Wort.

Denn was nach außen als nationale Empörung erscheint, ist innen längst brüchig geworden. Der Angriff, so zeigen es Bilder und Berichte aus dem Land, brachte nicht nur das Regime ins Wanken, sondern entblößte einmal mehr die klaffende Kluft zwischen Volk und Führung. Menschen standen in kilometerlangen Schlangen an Tankstellen – nicht aus nationaler Solidarität, sondern aus nackter Angst. Angst vor weiteren Angriffen, Angst vor Krieg, aber vor allem: Angst vor der eigenen Regierung.

Ein Mann sagte im regimekritischen Sender „Manoto“, der aus London sendet: „Ich bin froh über diesen Angriff. Weil wir seit Jahren leiden. Weil das, was wir hier erleben, kein Leben ist. Vielleicht bringt dieser Schock Veränderung. Vielleicht.“

Andere berichteten, dass ihre Familien vorbereitet seien zu fliehen – nicht ins Ausland, sondern einfach irgendwohin, weg von den Städten, weg vom Zentrum der Macht. Eine Frau schrieb online: „Ich habe meinen Bruder gefragt, ob er wegläuft oder sich dem Krieg anschließt. Er antwortete: Keins von beidem. Ich gehe joggen. Weil das das Einzige ist, was mir noch geblieben ist.“

Solche Stimmen rütteln auf. Nicht, weil sie laut sind, sondern weil sie wahr sind. Die iranische Gesellschaft ist zerrissen – zwischen einem Regime, das blindlings auf Konfrontation mit dem Westen und Israel setzt, und einer Bevölkerung, die genug hat. Genug von Sanktionen, genug von Armut, genug von der permanenten Angst.

In Mashhad wurden Plakate von getöteten iranischen Kommandeuren aufgehängt, rote Fahnen als Zeichen der Rache über Moscheen gehisst, in Qom marschierten regimetreue Gläubige durch die Straßen. Und doch: Die wahren Bilder kamen aus dem Netz. Videos, in denen Menschen lachen. Über die Zerstörung von Einrichtungen des Regimes. Über die Schwäche derer, die sich für unantastbar hielten.

„Wir haben unter euch gelitten“, schrieb ein Iraner. „Ihr wart wie ein Dorn im Auge, ein Knochen im Hals. Aber selbst wenn wir euch selbst töten müssten, wir würden euch nicht an eure Mörder ausliefern. Denn euer Tod gehört uns.“ Ein Satz voller Widerspruch – aber auch Ausdruck tiefer Ohnmacht.

Reza Pahlavi, der im Exil lebende Sohn des letzten Schahs, fand klarere Worte. Er forderte die Soldaten im Land auf, sich vom Regime abzuwenden, dem Volk zu dienen. Der internationale Gemeinschaft rief er zu: „Hört auf, dem sterbenden Terrorregime Rettungsanker zuzuwerfen. Das iranische Volk will Freiheit – helft ihm, nicht seinen Unterdrückern.“

Pahlavi ist kein König, aber seine Stimme hallt. Weil sie in den Ohren vieler Iraner als Hoffnung klingt. Hoffnung auf ein Leben ohne Angst, ohne Unterdrückung, ohne falsche Helden und Heuchler in Turbanen.

Die israelische Aktion – und das ist das eigentlich Bemerkenswerte – hat nicht zu einem Aufschrei der nationalen Einheit geführt. Sondern zu einem inneren Beben, das tiefer geht als jeder Bombenkrater. Der Angriff hat nicht nur militärische Ziele getroffen. Er hat das Fundament eines Regimes erschüttert, das längst keine Mehrheit mehr hinter sich hat.

Es ist paradox: Während die Welt den Atem anhält und sich vor einem Flächenbrand fürchtet, hoffen viele Iraner genau darauf – nicht auf den Krieg, sondern auf seine Konsequenz. Weil sie wissen, dass der eigentliche Feind nicht in Jerusalem, sondern in Teheran sitzt.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Freitag, 13 Juni 2025

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