„Mit solchen Worten zerstört man Diplomatie“ – Warum Irans Außenminister Araghchi und Präsident Pezeshkian keine Partner für den Westen sein können„Mit solchen Worten zerstört man Diplomatie“ – Warum Irans Außenminister Araghchi und Präsident Pezeshkian keine Partner für den Westen sein können
Der iranische Außenminister leugnet Raketenangriffe auf israelische Krankenhäuser – und lobt sie zugleich. Präsident Pezeshkian kündigt an, das „Abenteuer der zionistischen Terroristen“ endgültig zu beenden. Was soll man mit solchen Menschen verhandeln?
Es gibt Momente, in denen Sprache alles sagt. In denen ein einzelner Satz nicht nur entlarvt, sondern eine rote Linie zieht, die kein Diplomat mehr überqueren kann. Einer dieser Sätze kam von Irans neuem Präsidenten Masoud Pezeshkian – einem Mann, der sich in der Vergangenheit gern als „gemäßigt“ präsentieren ließ. Doch nun erklärte er, Iran werde künftig dafür sorgen, dass das „Abenteuer der zionistischen Terroristen ein für alle Mal beendet wird“. Eine Rhetorik, die jede diplomatische Brücke verbrennt – und offen zur Gewalt aufruft.
Es ist ein Satz, der nach Krieg klingt. Nicht nach Verhandlung. Nicht nach Koexistenz. Nicht nach Entspannung. Sondern nach dem Ziel, Israel zu zerstören – endgültig.
Währenddessen steht der iranische Außenminister Abbas Araghchi vor der Kamera und behauptet, der Iran würde „niemals zivile Ziele angreifen“. Doch nur Stunden zuvor hatte Teheran einen Raketenangriff auf das Soroka Medical Center in Be’er Scheva verübt – eines der wichtigsten Krankenhäuser im Süden Israels. Araghchi tat das ab. Und dann tat er etwas noch Verstörenderes: Er lobte den Angriff in einem Tweet, in dem er von einem „Kommandozentrum“ sprach, das dort eliminiert worden sei. Die zivile Infrastruktur? Nur ein Kollateralschaden in der Erzählung eines Regimes, das längst keinen Unterschied mehr macht zwischen Armee und Krankenhaus.
Mit solchen Menschen soll man verhandeln?
Araghchi behauptet, Israel sei der Aggressor. Der Iran? Reagiere nur. Alles „Selbstverteidigung“. In Wahrheit ist das Gegenteil richtig: Der Iran hat Israel in den letzten Monaten mehrfach direkt angegriffen – mit Raketen, mit Drohnen, mit Hilfe seiner Stellvertreterarmeen. Teheran facht diesen Krieg gezielt an. Und will gleichzeitig über „Frieden“ sprechen – zu seinen Bedingungen: Keine Gespräche mit den USA, solange Israel sich verteidigt. Kein Dialog mit dem Westen, solange Israel existiert.
Denn genau das steckt hinter der Floskel vom „zionistischen Abenteuer“: Die Delegitimierung des jüdischen Staates als Ganzes. Wer Israel einen „Terrorstaat“ nennt, rechtfertigt dessen Vernichtung. Wer israelische Krankenhäuser als „Militärziele“ umdeutet, erklärt jeden jüdischen Zivilisten zur legitimen Zielscheibe. Das ist keine Diplomatie – das ist ideologischer Krieg.
Und während westliche Medien noch darüber diskutieren, ob Teheran vielleicht doch verhandlungsbereit sei, gibt Araghchi längst die Marschrichtung vor. In einem Interview mit iranischem Staatsfernsehen sagte er: „Nach unserem Widerstand gegen Israel werden sich die Länder von dieser Aggression distanzieren.“ Die Welt soll sich also Iran anschließen – und nicht etwa um Deeskalation bemühen. Die USA bezeichnete er offen als „Komplizen israelischer Verbrechen“ und schloss jeden Dialog aus, solange Israel seine Verteidigung nicht einstellt.
Wer so spricht, will keinen Frieden – er will Zeit. Zeit, um weiter aufzurüsten, Zeit, um den Einfluss in der Region auszubauen, Zeit, um seine ideologischen und militärischen Vorbereitungen abzuschließen. Verhandlungen mit dem Iran unter diesen Voraussetzungen wären nicht nur naiv – sie wären gefährlich.
Der Westen muss sich entscheiden: Will er sich weiter an Gespräche klammern, deren Rahmen längst gesprengt ist – oder endlich anerkennen, dass dieses Regime weder Verlässlichkeit noch Aufrichtigkeit kennt? Ein Regime, dessen Präsident die Auslöschung Israels ankündigt und dessen Außenminister gleichzeitig zynisch von „Verantwortung“ und „Verhältnismäßigkeit“ spricht, ist kein Partner. Es ist ein Risiko.
Die israelische Regierung hat aus diesen Worten ihre Konsequenz gezogen: Sie wird weiter handeln. Verteidigen. Überleben. Ob der Westen das versteht, wird sich zeigen.
Denn eines ist klar: Solange die iranische Führung Krankenhäuser bombardiert und von Friedensgesprächen redet, ist jeder Versuch eines Dialogs eine gefährliche Selbsttäuschung.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Khamenei.ir, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=154501931
Freitag, 20 Juni 2025