Iranische Menschenliebe: Eine Frau tot, zwölf verletzt – und alles nur wegen angeblicher „zionistischer Spione“Iranische Menschenliebe: Eine Frau tot, zwölf verletzt – und alles nur wegen angeblicher „zionistischer Spione“
Ein Dorf wird mit Drohnen angegriffen, eine Schwangere verliert ihr Kind durch Tritte iranischer Soldaten – doch die Täter berufen sich auf Religion, Sicherheit und Israelhass.
In einem Land, in dem Frauen gesteinigt werden, weil sie ihr Haar zeigen, und Dissidenten erhängt, weil sie leben wollen, hat man nun eine neue Form der islamischen Barmherzigkeit entdeckt: Den Mord an einer Zivilistin aus dem Volk der Belutschen – gerechtfertigt mit dem Kampf gegen „israelische Spione“.
So geschehen in Gonich, einem kleinen Dorf in der bitterarmen Region Sistan und Belutschistan im Südosten Irans. In der Nacht auf Mittwoch griffen iranische Revolutionsgarden – die „Elitetruppe“ des Regimes – das Dorf mit Drohnen und Militärfahrzeugen an. Ziel? Fünf angebliche Spione. Opfer? Eine 40-jährige Frau, tot. Zwölf weitere Menschen, darunter Kinder, verletzt. Eine 21-jährige Frau verlor durch Tritte eines Soldaten ihr ungeborenes Kind.
Und warum das alles? Weil, wie das Regime verlauten lässt, die Region angeblich von „Zionisten“ unterwandert sei. Weil fünf mutmaßliche ausländische Agenten auf der Flucht seien – ohne Namen, ohne Fotos, ohne Beweise. Nur Behauptungen. Nur Paranoia. Nur Propaganda.
Mord im Namen des Islams – oder einfach ein Massaker mit Ausrede?
Die Revolutionsgarden, jene Truppe, die im eigenen Land mehr Blut vergossen hat als viele äußere Feinde je könnten, präsentieren diesen Angriff als heldenhaften Einsatz für die nationale Sicherheit. Dabei war es nichts anderes als ein gezielter Akt staatlicher Gewalt gegen eine Minderheit, der man seit Jahren mit Misstrauen, Repression und Arroganz begegnet.
Die offizielle Version – dass man „ausländische Agenten“ verfolgt habe – ist dabei so lächerlich wie zynisch. Keine Beweise, keine Fotos, keine Festnahmen. Nur Tote. Nur Schmerz. Und ein offizielles Narrativ, das den Mord an einer Frau zu einem Akt islamischer Pflicht verklärt: Der Tod sei notwendig gewesen, um die Nation zu schützen. Oder anders gesagt: Aus Liebe zur Umma musste jemand sterben.
Wer so argumentiert, der verdreht nicht nur die Realität – er pervertiert auch jede Form religiöser Ethik. Und genau das ist Alltag im Iran: Eine islamische Diktatur, die jeden Mord heiligt, solange man ihn nur mit dem richtigen Feindbild verkauft. Mal sind es westliche Agenten. Mal Juden. Meist beides. Und immer dient es dazu, das eigene Volk in Angst zu halten.
Wenn Frauen sterben, weil das Regime Israel braucht
Denn machen wir uns nichts vor: Die Behauptung, Israel stecke hinter jeder Regimekritik, jedem Sabotageakt, jeder Unruhe, ist längst zur Überlebensstrategie des iranischen Systems geworden. Israel ist nicht der Feind. Israel ist die Rechtfertigung. Die Ausrede. Der Vorwand, um alles zu tun, was Menschenrechte verletzt.
Dass ausgerechnet eine Frau ermordet wurde – in einem Land, in dem Frauen seit Jahrzehnten systematisch unterdrückt, misshandelt und öffentlich hingerichtet werden –, ist da kein Zufall. Frauenkörper sind in diesem Regime seit jeher Projektionsfläche für Kontrolle und Angst. Dass sie nun auch noch als „Kollateralschaden“ verkauft werden, zeigt die nächste Stufe des Wahnsinns.
Und mehr noch: Man feiert sich selbst für diesen Mord. In den staatsnahen Medien heißt es, man habe „einen gefährlichen Spionageeinsatz vereitelt“. Gleichzeitig wird kein einziger Beweis gezeigt. Es bleibt bei nebulösen Behauptungen, während eine Familie trauert – und zwölf Menschen in einem überfüllten Krankenhaus um ihre Genesung kämpfen.
Wo bleibt der Aufschrei?
Wo bleibt er, der moralische Aufschrei der westlichen Medien? Wo sind die Schlagzeilen der Tagesschau, der Empörungs-Tweets der „Progressiven“, die sonst bei jedem israelischen Checkpoint nach moralischer Katharsis schreien?
Keine Frauendemonstrationen. Keine UN-Resolution. Keine Sorge um zivile Opfer. Es war ja „nur“ Iran. Und „nur“ eine Balochin. Und „nur“ im Namen des Kampfes gegen Israel.
So funktioniert Heuchelei. So stirbt eine Frau – und niemand schreit.
Dieser Fall ist kein Einzelfall, kein tragisches Missverständnis. Es ist ein System. Ein mörderisches, antisemitisches, frauenfeindliches System, das sich auf Religion und Widerstand beruft, um seine eigene Gewalt zu legitimieren. Wer im Iran stirbt, stirbt nicht zufällig. Er stirbt, weil das Regime ihn braucht. Als Sündenbock. Als Warnung. Als Symbol.
Und wenn morgen wieder eine Frau stirbt, ein Kind verstümmelt wird oder ein ganzes Dorf in Schutt liegt – wird man uns wieder sagen, es sei aus Liebe geschehen. Aus Liebe zum Iran. Aus Liebe zum Islam. Aus Liebe zur Wahrheit.
Was für ein Hohn. Und was für ein klarer Auftrag an uns alle: Hinsehen. Anklagen. Nicht schweigen. Nicht wieder.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By MojNews, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=123169325
Samstag, 05 Juli 2025