„Israel wird den Preis zahlen“ – Teheran droht nach vereiteltem Attentat auf Irans Präsident

„Israel wird den Preis zahlen“ – Teheran droht nach vereiteltem Attentat auf Irans Präsident


Angriff auf Irans Führung: Ein ranghoher Beamter bestätigt, dass Israel versuchte, das Regime durch einen gezielten Schlag gegen Präsident, Parlamentssprecher und Justizchef zu destabilisieren. Nun droht Vergeltung.

„Israel wird den Preis zahlen“ – Teheran droht nach vereiteltem Attentat auf Irans Präsident

Iran reagiert erstmals offiziell auf Berichte über einen israelischen Attentatsversuch auf Präsident Massud Pascheschian – und kündigt offen Vergeltung an. Ein hochrangiger Funktionär erklärte am Sonntag gegenüber dem arabischen Sender Al-Dschasira, das Ziel des Angriffs sei nicht nur die gezielte Tötung Pascheschians gewesen, sondern die „systematische Ausschaltung der drei Gewalten“ des iranischen Regimes.

Laut dem iranischen Nachrichtendienst Fars, der den Revolutionsgarden nahesteht, ereignete sich der Angriff bereits am 16. Juni – dem vierten Tag des Israel-Iran-Krieges. Die Attacke traf ein Regierungsgebäude in West-Teheran, in dem zu diesem Zeitpunkt ein streng geheimes Treffen stattfand: Präsident Peseschkian, der Parlamentspräsident und der Chef der Justiz saßen gemeinsam mit weiteren hochrangigen Vertretern des Regimes in den unteren Etagen des Gebäudes. Der Präsident wurde laut dem Bericht leicht an den Beinen verletzt.

Ziel der Operation sei es gewesen, so der Interviewte bei Al-Dschasira, das Land inmitten des Krieges zu lähmen – durch einen gleichzeitigen Schlag gegen Exekutive, Legislative und Judikative. Der Angriff erfolgte offenbar während einer Krisensitzung des Obersten Nationalen Sicherheitsrats, bei der mögliche Reaktionen auf die israelische Offensive beraten wurden. Aus Teheran heißt es nun offen: „Israel versuchte, durch diesen Schlag das gesamte System zu stürzen.“

Besonders brisant: In iranischen Sicherheitskreisen wird inzwischen vermutet, dass ein ausländischer Agent den Angriff überhaupt erst möglich gemacht hat. Eine umfassende Untersuchung sei bereits eingeleitet worden. Im Zentrum der Ermittlungen steht die Frage, wie genaue Informationen über den Ort und Zeitpunkt eines so sensiblen Treffens nach außen dringen konnten.

Das Echo in Teheran ist eindeutig: Der Angriff habe eine rote Linie überschritten. Ein ranghoher Beamter schloss im Gespräch mit Al-Dschasira kategorisch aus, dass der Anschlagsversuch folgenlos bleiben werde: „Israel wird den Preis dafür zahlen.“

Der Vorfall wirft ein neues Licht auf die verdeckte Kriegsführung zwischen Israel und dem Iran, die sich in den vergangenen Wochen von gezielten Cyberoperationen und Attentaten auf Militärs hin zu offenen Angriffen auf Führungspersonal entwickelt hat. Während Israel bislang nicht offiziell Stellung genommen hat, wurde in israelischen Medien über eine Reihe von hochpräzisen Schlägen gegen iranische Kommandostrukturen während der Kriegstage berichtet.

Dass der iranische Präsident bei dem mutmaßlichen Attentat nur leicht verletzt wurde, dürfte in Teheran weniger als Erfolg denn als Warnung gewertet werden: Die israelische Reichweite hat offenbar selbst die engsten Machtzentren im Innern Teherans erreicht. Und der politische Schaden ist längst entstanden.

Ob der Iran seine Drohungen wahr macht – und in welcher Form –, bleibt offen. Klar ist: Teheran sieht sich durch diesen Angriff persönlich und strategisch getroffen. Das Regime dürfte eine Antwort vorbereiten – möglicherweise nicht frontal, aber mit globalen Risiken.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Khamenei.ir, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=150902194


Montag, 14 Juli 2025

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