Khamenei schließt die Tür – Iran setzt auf Konfrontation statt Diplomatie

Khamenei schließt die Tür – Iran setzt auf Konfrontation statt Diplomatie


Während Europa letzte Appelle für eine diplomatische Lösung ausspricht, erklärt der Oberste Führer Irans Verhandlungen mit den USA zum „toten Ende“. Parallel dazu baut Teheran bereits seine zerstörten Raketenanlagen wieder auf.

Khamenei schließt die Tür – Iran setzt auf Konfrontation statt Diplomatie

Ayatollah Ali Khamenei sprach mit der Schärfe eines Mannes, der jede Brücke verbrennen will: Gespräche mit den Vereinigten Staaten würden „nicht den Interessen Irans dienen“ und seien ein „Sackgasse“. Er betonte, Iran werde „niemals“ dem Druck nachgeben, Urananreicherung zu stoppen, und erklärte, das Land habe „keine Absicht“, Atomwaffen zu bauen – wohl wissend, dass die internationale Gemeinschaft ihm längst misstraut. Dass er seine Botschaft mit der Warnung verband, das iranische Volk werde „jedem eine Ohrfeige verpassen“, der den Verzicht auf Anreicherung fordere, zeigt: Dies war kein diplomatischer Tonfall, sondern eine Kampfansage.

Satellitenbilder zeigen den Wiederaufbau

Nur wenige Stunden zuvor berichtete die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Satellitenaufnahmen, dass Iran nach israelischen Luftangriffen bereits begonnen habe, seine zerstörten Raketenfabriken wieder aufzubauen. Dabei geht es um Anlagen für ballistische Raketen mit Feststoffantrieb – ein Programm, das Israel seit Jahren als unmittelbare Bedrohung betrachtet. Zwar fehlen dem Land derzeit noch zentrale Maschinen wie die sogenannten Planetenmischer, die für die Herstellung von Feststofftreibstoff entscheidend sind. Doch der Wiederaufbau läuft, und Teheran signalisiert damit, dass es sich nicht einschüchtern lässt, sondern den Weg zur regionalen Rüstungsoffensive fortsetzt.

Europa vor der Entscheidung

Auf den Fluren der UN-Vollversammlung drängen Frankreich, Deutschland und Großbritannien auf letzte diplomatische Schritte. Die europäischen Außenminister forderten von Teheran „praktische Maßnahmen in den kommenden Tagen und Stunden“, darunter die volle Öffnung aller Nuklearanlagen für Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO). Gelingt dies nicht, soll am 27. September der sogenannte Snapback-Mechanismus greifen – die automatische Wiedereinsetzung sämtlicher UN-Sanktionen. Ein französischer Diplomat sagte offen, Iran erfülle bislang nicht die Bedingungen.

IAEO-Chef Rafael Grossi ließ verlauten, ein Team von Inspektoren sei bereits auf dem Weg, „falls“ noch eine Einigung gelingt. Doch Khameneis Rede macht klar: Teheran will nicht. Es will nicht verhandeln, nicht nachgeben, nicht transparent sein. Es will die Zeit nutzen, um weiter aufzurüsten.

Botschaft an Israel und den Westen

In seiner Ansprache blickte Khamenei auch auf den jüngsten Krieg mit Israel zurück. Zwölf Tage lang hatte Israel iranische Militäranlagen bombardiert, Kommandeure ausgeschaltet und die Schwäche der iranischen Schutzsysteme offengelegt. Doch Khamenei deutete die Verluste in ein Narrativ des Widerstands um – und erhob den getöteten Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah zum „vergrabenen Schatz der islamischen Welt“. Für Israel ist diese Verehrung des Terrorpaten eine klare Ansage: Der Iran hält am Konzept seiner Stellvertreterarmeen fest und will trotz aller Rückschläge weiter gegen den jüdischen Staat arbeiten.

Khamenei behauptet, Verhandlungen brächten „unwiederbringliche Verluste“, da die USA das Ergebnis „schon vorab diktiert“ hätten. Übersetzt heißt das: Iran lehnt nicht nur einzelne Forderungen ab, sondern die gesamte Idee eines Kompromisses. Wer in Europa noch hofft, den Druck durch Worte aufzufangen, sollte die Realität sehen: Teheran baut Raketenfabriken wieder auf, preist den 12-Tage-Krieg als Beweis für Widerstandskraft und schickt ein klares Signal – wir geben nicht nach.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Khameni.ir+ By Parsa 2au CC BY-SA 4.0 Wikimedia


Donnerstag, 25 September 2025

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