USA enthüllt Geldfluss aus Teheran – über eine Milliarde Dollar für Hisbollah seit JanuarUSA enthüllt Geldfluss aus Teheran – über eine Milliarde Dollar für Hisbollah seit Januar
Das US-Finanzministerium hat aufgedeckt, dass die Quds-Einheit der iranischen Revolutionsgarden seit Jahresbeginn mehr als eine Milliarde US-Dollar an die Hisbollah überwiesen hat.
Das Geld floss laut Washington über libanesische Geldwechsel- und Finanzfirmen und diente sowohl der militärischen Aufrüstung der Miliz als auch dem Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur im Süden des Landes.
Gleichzeitig verhängten die USA neue Sanktionen gegen drei Personen, die als zentrale Akteure des Netzwerks gelten. Es handelt sich um Asma Jaber, Jaafar Muhammad Qasir und Samer Kasbar – allesamt enge Vertraute der Hisbollah-Führung.
Finanznetz im Schatten der libanesischen Krise
Nach Angaben des US-Finanzministeriums nutzte die Hisbollah gezielt das weitgehend bargeldbasierte Wirtschaftssystem des Libanon, um iranische Gelder zu waschen und in den Finanzkreislauf des Landes einzuspeisen.
Die Mittel flossen vor allem über inoffizielle Wechselstuben, deren Lizenzen häufig unklar oder manipuliert sind. Auf diese Weise ließ sich, so Washington, eine beispiellose Summe verschieben, ohne dass die libanesischen Bankenaufsichtsbehörden eingriffen.
Jaafar Qasir, Sohn des 2019 bei einem Luftangriff getöteten Hisbollah-Kommandeurs Muhammad Qasir, soll mittlerweile die gesamte Finanzabteilung der Organisation leiten. Über seine Kanäle werden iranische Einnahmen aus Ölverkäufen, Metallen und chemischen Produkten in bar oder über Mittelsmänner aus Syrien und dem Libanon weitergeleitet – häufig in Kooperation mit Geschäftsleuten, die dem Assad-Regime nahestehen.
Washington will Hisbollah finanziell austrocknen
Alle Vermögenswerte der betroffenen Personen und Firmen werden eingefroren. US-Bürgern und amerikanischen Finanzinstituten ist es künftig verboten, mit ihnen Geschäfte zu machen.
Das Finanzministerium warnte, dass auch ausländische Banken, die weiterhin Transaktionen mit der Hisbollah oder ihren Tarnfirmen abwickeln, sekundären Sanktionen ausgesetzt werden könnten.
John K. Hurley, der US-Beauftragte für Terrorismusfinanzierung, erklärte:
„Der Libanon kann nur frei und sicher sein, wenn die Hisbollah vollständig von der Kontrolle Irans gelöst wird. Wir unterstützen alle Kräfte, die auf eine Entwaffnung und wirtschaftliche Stabilisierung des Landes hinarbeiten.“
Washington betont, die Maßnahmen dienten nicht der Bestrafung, sondern der Verhaltensänderung. Ziel sei, die finanziellen Lebensadern der schiitischen Miliz zu kappen, ohne die libanesische Bevölkerung zusätzlich zu belasten.
Verbindung zu aktueller Eskalation
Der Schritt fällt in eine Phase zunehmender Spannungen im Norden Israels. Nur wenige Stunden nach Bekanntgabe der Sanktionen meldete das israelische Militär einen neuen Angriffswelle auf Hisbollah-Stellungen bei Tyros (Sūr) im Südlibanon.
Zuvor hatte die Organisation in einem Schreiben an den libanesischen Präsidenten, den Parlamentspräsidenten und den Premierminister erneut erklärt, sie lehne jede Form von Verhandlungen mit Israel ab. Das Schreiben bezeichnete Gespräche als „existenzielle Bedrohung“ und betonte das „legitime Recht auf Selbstverteidigung“.
Die USA sehen in der finanziellen Stärkung der Hisbollah durch Teheran eine der Hauptursachen für die anhaltende Instabilität in der Region. Mit den neuen Maßnahmen will Washington signalisieren, dass die Unterstützung iranischer Stellvertreterorganisationen künftig nicht mehr folgenlos bleibt – weder im Libanon noch in den Nachbarstaaten.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Barry Hunau, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6633683
Freitag, 07 November 2025