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Irans einziger jüdischer Abgeordneter warnt: Kontakte zu israelischen Onlinekanälen können gefährlich werden

Irans einziger jüdischer Abgeordneter warnt: Kontakte zu israelischen Onlinekanälen können gefährlich werden


Die iranische Führung beobachtet jede digitale Regung ihrer Bürger. Nun warnt der einzige jüdische Parlamentarier des Landes die eigene Gemeinschaft davor, israelische Inhalte im Netz zu liken oder zu kommentieren. Der Hinweis zeigt, wie schnell Minderheiten im Iran ins Visier der Sicherheitsdienste geraten können.

Irans einziger jüdischer Abgeordneter warnt: Kontakte zu israelischen Onlinekanälen können gefährlich werden

Die Warnung richtet sich an alle jüdischen Iranerinnen und Iraner und macht sichtbar, wie eng politisches Misstrauen und digitale Überwachung miteinander verknüpft sind.

Sicherheitsdienste reagieren auf Likes und Kommentare

Dr. Homayoun Sameh berichtete öffentlich, dass ihn die Behörden zu Gesprächen geladen hatten. Anlass waren Interaktionen einzelner Gemeindemitglieder mit persischsprachigen Social Media Angeboten aus Israel. Nach Angaben Samehs werteten Sicherheitsorgane einfache Likes oder Kommentare bereits als potenziell politisches Signal.

Er erklärte, er habe in persönlichen Gesprächen versucht, Missverständnisse auszuräumen, und bisher sei niemand aus der Gemeinde belangt worden. Gleichzeitig machte er deutlich, dass diese Situation nicht stabil sei und künftige Ermittlungen jederzeit möglich wären.

Aufforderung zum sofortigen digitalen Rückzug

Sameh forderte die jüdischen Bürger des Landes auf, jegliche Onlineaktivität im Umfeld israelischer Accounts vollständig zu beenden. Er riet dazu, sämtliche früheren Likes und Kommentare zu löschen und Kanäle zu verlassen, die mit Israel oder israelischen Regierungsstellen in Verbindung stehen. Besonders erwähnte er iDF Kanäle und andere von Teheran als feindlich eingestufte Plattformen.

Für die Minderheit bedeutet dies, dass selbst private digitale Gesten als politisches Risiko gelten. Der Schritt zeigt, wie sehr iranische Juden zur Vorsicht gezwungen sind, unabhängig davon, ob ihre Onlinebeiträge politisch gemeint waren oder nicht.

Digitale Räume als Gefahrenzonen

Samehs Schreiben verdeutlicht, wie weit die Überwachung im Iran reicht und wie sensibel der Staat auf alles reagiert, was mit Israel in Verbindung steht. Für die jüdische Gemeinschaft bleibt die Nutzung sozialer Medien damit ein Bereich, der potenziell existenzielle Folgen haben kann.

Die Warnung steht exemplarisch für eine politische Umgebung, in der Meinungsfreiheit nicht nur eingeschränkt ist, sondern in der selbst vermeintlich harmlose Interaktionen staatliche Reaktionen auslösen können. Die jüdische Gemeinschaft wird damit erneut daran erinnert, dass sie sich in einem Umfeld bewegt, das jedes Abweichen von staatlichen Erwartungen streng sanktioniert.


Autor: Redaktion
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Montag, 08 Dezember 2025

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