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Iranische Hetze nach dem Massaker von Sydney: Wenn „Zionist“ nur ein anderes Wort für Jude ist

Iranische Hetze nach dem Massaker von Sydney: Wenn „Zionist“ nur ein anderes Wort für Jude ist


Während Familien um ihre Ermordeten trauern, benutzt Teheran das Massaker von Sydney für Propaganda. Die Reaktionen zeigen, wie tief der Hass auf Juden und Israel inzwischen zum politischen Werkzeug des Regimes geworden ist.

Iranische Hetze nach dem Massaker von Sydney: Wenn „Zionist“ nur ein anderes Wort für Jude ist

Die antisemitischen Reaktionen aus Teheran auf das Blutbad von Sydney zeigen ein Muster, das seit Jahren sichtbar ist, aber selten so offen. Während offizielle Stellen des Regimes mühsam eine formale Verurteilung formulierten, verbreiteten Kanäle der Revolutionsgarden Verschwörungen, Häme und offene Rechtfertigungen des Mordens. Für ein Regime, das sich seit Jahrzehnten der Auslöschung Israels verschrieben hat, waren die getöteten Menschen nicht Opfer eines Terroranschlags – sie waren „Zionisten“. Das Wort, das in diesen Kreisen alles meint und doch nur eines: Juden.

Denn die Reaktionen aus Iran machten eines unmissverständlich deutlich: Es existiert für die Verantwortlichen in Teheran kein Unterschied zwischen einem jüdischen Kind, das an einer Chanukka-Feier teilnimmt, einem Rabbiner oder einem säkularen Familienvater – sie alle werden in derselben rhetorischen Schablone entmenschlicht. Genau dieser Mechanismus verbindet die Propaganda der Revolutionsgarden mit der Ideologie der Hamas und den Gewaltaufrufen militanter palästinensischer Gruppen. Wo von „Zionisten“ die Rede ist, sind Juden gemeint. Und wo Juden gemeint sind, legitimiert der Hass jede Form von Gewalt.

Die Reaktionen aus Teheran auf das Massaker von Sydney waren dafür ein erschreckender Beweis. Die Nachrichtenagentur Tasnim titelte fast triumphierend über „mindestens zehn getötete Zionisten“. Irakische Medien, eng angebunden an iranische Milizen, feierten die Ermordung eines Rabbiners und dichteten ihm vermeintliche „Verbrechen“ an, die die Tat rechtfertigen sollten. Andere Staatsmedien suggerierten sofort eine „false flag“-Operation Israels – das Standardnarrativ, immer dann, wenn Terror gegen Juden nicht geleugnet werden kann.

Ein hochrangiger General der Revolutionsgarden formulierte schließlich unverblümt, wem das Massaker in Sydney „nutze“: einzig Israel. Es ist das alte Muster, das jede Tat gegen Juden automatisch in eine Schuldzuweisung an Juden verwandelt. Die Täter verschwinden aus der Erzählung. Die Opfer werden zu Schuldigen gemacht. Die Gewalt wird zur „Reaktion“ verklärt. Für Teheran ist das kein Ausrutscher, sondern System.

Diese Sprachregelungen sind nicht bloß Worte. Sie fungieren als ideologischer Katalysator für weltweit zunehmende Angriffe auf jüdisches Leben. Wer „Zionisten“ ruft und Juden meint, öffnet das Tor für die gleiche mörderische Logik, die am Strand von Bondi Beach Menschen erschoss, die nichts getan hatten außer gemeinsam Lichter zu entzünden. Diese Unterscheidungslosigkeit entlarvt jede Behauptung, der Konflikt richte sich nur gegen den Staat Israel. Der Hass trifft Juden, weil sie Juden sind – und er macht vor keiner Grenze, keiner Stadt und keiner Feier halt.

Gerade deshalb ist die Art, wie staatliche Organe in Iran das Sydney-Massaker instrumentalisieren, mehr als zynisch. Sie ist ein politisches Bekenntnis. Ein Bekenntnis dazu, dass jüdisches Leben – ob in Jerusalem, Berlin oder Sydney – für das Regime nur dann relevant ist, wenn es sich gegen Israel ausspielen lässt. Und zugleich ein Bekenntnis dazu, jedem Täter, der Juden angreift, zumindest rhetorisch Schutz zu bieten.

In einem Moment, in dem jüdische Gemeinden weltweit um ihre Sicherheit ringen, und in dem westliche Metropolen ihre Chanukka-Feiern unter Polizeischutz stellen müssen, wirkt diese Hetze wie ein Schlag ins Gesicht all jener, die im Guten an eine friedliche Zukunft glauben wollen. Doch sie zeigt die Realität: Wer heute Juden angreift, beruft sich ungehemmt auf dieselben Narrative, die in Teheran verbreitet und in Gaza kultiviert werden.

Das Massaker von Sydney war ein Angriff auf jüdisches Leben – nicht auf ein politisches Konzept. Und die Reaktionen aus Iran haben diesen Kern klar bestätigt.


Autor: Redaktion
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Montag, 15 Dezember 2025

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