Israel ist kein Kolonialstaat. Wenn überhaupt, dann das GegenteilIsrael ist kein Kolonialstaat. Wenn überhaupt, dann das Gegenteil
Erst als die Israelis kamen, erblühten die Wüste und die Freiheit
Von Naomi GreenAway, The Telegraph
Ein verzerrtes Narrativ, das Israel als Land von „Kolonisatoren“ darstellt, ist zur akzeptierten Wahrheit geworden, insbesondere in einer Generation, deren Konzept von Weltpolitik von kurzen Ausschnitten wie in den sozialen Medien gebildet wurde.
Das ist eine geschmacklose Lüge. Angesichts dessen, dass viele Israelis aus den umliegenden Nahost-Ländern vertrieben wurden und viele andere Holocaust-Überlebende waren, ist sie als „kolonial“ zu brandmarken lächerlich – aber auch höchst gefährlich.
Mein eigener Großvater war neuen, als seine Eltern es 1935 schafften ihn aus Maschhad im nordöstlichen Persien (heute Iran) herauszubekommen – einer Stadt, wo jüdische zu sein mit dem Tod bestraft werden konnte – und in die Sicherheit Jerusalems zu bringen, wo seine Großeltern lebten. Nach den Pogromen im Maschhad ein Jahrhundert zuvor wurden die, die nicht ermordet wurden oder es nicht schafften zu entkommen, zum Übertritt zum Islam gezwungen.
Aber während diese äußerlichen Konvertiten den Islam befolgten, sogar arabische Namen annahmen (mein jüdischer Großvater nahm den Name „Abdul Rachman“ an), bewahrten sie Zuhause ihre Identität und Traditionen. Mein Großvater, der in seinen 20-ern nach London zog, erzählte mir von ihren Untergrund-Synagogen, heimlichen Backen von Matzen zu Pessah und geheimer Einhaltung des Sabbat.
Er erinnerte sich auch, dass ihm gesagt wurde, er solle auf der Straße spielen und möglichst viel Lärm machen. Erst als er etwas älter war, erkannte er, dass der Lärm dazu diente den Klang des „Schofars“, der zum jüdischen Neujahr geblasen wurde, zu übertönen – und den tragischen Preis, den sie hätten bezahlen müssen, wären sie entdeckt worden.
In Bagdad erlebte der Großvater meines Mannes ebenfalls keine großartige Zeit. Die Juden des Irak hatten unter britischer Herrschaft glücklich gelebt, aber nach der irakischen Unabhängigkeit nahm der Antisemitismus zu. Den Juden war es nicht länger gestattet öffentliche Ämter zu bekleiden, ihre Häuser wurden regelmäßig geplündert. Sie wurden bei Unruhen ermordet und entführt. Die meisten Juden flohen, ließen all ihren Besitz hinter sich.
Wenn Sie in dieser Geschichte bislang einen Kolonialisten entdecken können, dann halten Sie mich bitte auf. Das sind nur zwei der vergessenen Teile der Geschichte des Nahen Ostens, die in die Geschichte Israels einfließen. Geschätzte 850.000 Juden wurden aus ihren Heimen in Ländern wie Ägypten, dem Libanon, Syrien, dem Irak, dem Jemen, Tunesien, dem Iran und Libyen vertrieben, viele schlossen sich jüdischen Gemeinden an, die seit Jahrtausenden in Israel gewesen waren.
Die Holocaust-Überlebenden, die nach ihrer Befreiung 1945 und mehr noch 1948 kamen, passen auch nicht in die koloniale Rechnung. Für die Juden, die vor dem Holocaust kamen, war immer noch Antisemitismus die Motivation. Sie mögen weiß gewesen sein, aber sie passen nicht in das Narrativ des „weißen Unterdrückers“, mit dem sie gebrandmarkt worden sind. Diese Leute, viele davon komplett verzweifelt und mittellos, machen aus Sümpfen Agrarland und ließen buchstäblich die Wüste erblühen.
Wenn überhaupt, dann ist die Geschichte Israels das Gegenteil von Kolonialismus. Als Israel 1948 unabhängig wurde, wurde einheimischen Bevölkerung, egal ob jüdische, muslimische, christlich oder drusisch, das Stimmrecht gegeben. Und es wurde zu einem Leuchtturm für das Frauenwahlrecht im Nahen Osten, insbesondere für muslimische Frauen. Die israelischen Araber sind jetzt Teil des gesellschaftlichen Gefüges – sie sind Richter, Rundfunksprecher, Soldaten, Sportler und Politiker. Die muslimische Partei Vereinigte Arabische Liste war Teil der Koalition von 2021.
Das ist die unbequeme Wahrheit, die nicht in das Narrativ der sozialen Medien passt. Es gab natürlich andere Muslime, die 1948 aus Israel flohen oder hinausgeworfen wurden. Manche gingen in die Westbank und andere in den Gazastreifen, wo viel ihrer Nachkommen immer noch leben.
Aber es ist wichtig, nicht auch dieser Geschichte den Umgang der sozialen Medien zu verpassen und ihren historischen Kontext zu löschen. Das passierte während eines Krieges, nachdem Israel von Ägypten, Syrien, Jordanien, dem Libanon, dem Irak, Saudi-Arabien und dem Jemen angegriffen wurde. Von diesen Details sind so viele gelöscht worden, was Israels Geschichte und die Geschichte seiner Existenz verzerrt. Diese Darstellung Israels als Kolonialmacht und die Brandmarkung des Konzepts des Zionismus als bösartig verhindert eine echte Debatte statt sie zu fördern – und schürt damit Hass.
Dieser Artikel wurde zuerst hier veröffentlicht.
Autor: Heplev
Bild Quelle:
Mittwoch, 10 Juli 2024