Wer war die amerikanisch-türkische Aktivistin, die in der Westbank getötet wurde?

Wer war die amerikanisch-türkische Aktivistin, die in der Westbank getötet wurde?


Aysenur Eygi, eine 26-jährige türkisch-amerikanische Staatsbürgerin, die gerade ihr Studium an der University of Washington abgeschlossen hatte, starb am 6. September auf tragische Weise, während sie an einem Protest bei Beita in Samaria teilnahm. Es gibt zahlreiche Geschichte dazu, was dort passierte und alle Versuche herauszufinden, was wirklich geschah sind eine ziemliche Herausforderung. Hier sind diese Geschichte, die Reaktionen und das Szenario, das sich höchstwahrscheinlich abspielte.

Wer war die amerikanisch-türkische Aktivistin, die in der Westbank getötet wurde?

Von Peyton Chapton, The Israeli Guy

Obwohl es derzeit als absichtlicher und kaltblütiger Mord durch die IDF hingestellt wird, widersprechen sich die „Fakten“ zu diesem Ereignis. Das Einzige, worin alle Seiten übereinzustimmen schienen, ist, dass Eygi sich an einem Protest beteiligte, der nahe Beita, einer Gemeinde bei Nablus (Schechem) veranstaltet wurde. Beita richtet regelmäßig freitags „Proteste“ gegen die israelische Siedlung Evyatar aus, die im Juni 2024 legalisiert wurde. Das ist der Punkt, ab dem die Fakten auseinandergehen.

Die International Solidarity Movement, bei der Eygi Mitglied war, behauptet, der Protest habe in erster Linie aus betenden Männern und Kindern bestanden. Dann behaupteten sie, diesem Tun sei seitens der IDF mit Tränengas und scharfer Munition begegnet worden. Im Gegenteil, behaupten andere Berichte, die Demonstration am Freitag habe Palästinenser involviert, die sich an Steinwürfen und die IDF habe mit Tränengas und scharfer Munition reagiert.

Was die Medien nicht weitergeben, ist, dass Palästinenser an Freitagen oft Gewalt anzetteln. Der Freitag ist für Muslime ein Feiertag und provokative Moschee-Gottesdienste treiben viele religiöse Muslime dazu bei destruktivem Verhalten gegen Israelis mitzumachen. Oft gibt es deswegen an Freitagen Steinwürfe, Brände und Gewalt.

Was die Medien Ihnen auch nicht sagen werden: Steinwürfe sind extrem gefährlich und werden als gewalttätige Form des Terrorismus betrachten. Es sind in der Vergangenheit sogar schon Juden durch Steinwürfe getötet worden.

Was passierte bei diesem Protest wirklich?

Während das Ausmaß, in dem Eygi beteiligt war, nicht sicher ist, weiß man, dass sie bei dem Protest anwesend war. Laut Äußerungen der IDF war Eygi nicht das Ziel, sondern Opfer dessen, dass die IDF auf einen „Schlüssel-Aufwiegler eines gewalttätigen Krawalls“ schoss.

Die Stellungnahme der IDF ist unverändert, aber andere Berichte zeigen wenig bis keine Beziehung zueinander. Fakt ist, das es in diesem Artikel von CNN drei Behauptungen zu Eygis Tod gibt, die direkt miteinander in Konflikt stehen. Jeder Augenzeuge hat eine andere Aussage gemacht, obwohl alle darin übereinstimmen, dass Eygi kaltblütig getötet wurde. Ein Zeuge behauptet, Eygi wurde getötet, während sie hinter einem Müllcontainer kauerte und das IDF-Feuer war unnötig, weil sie still stand. Ein anderer behauptete, eine Gruppe sei vor dem IDF-Feuer geflohen und Eygi in den Hinterkopf geschossen worden. Um die Geschichte weiter zu komplizieren behauptet ein weiterer Zeuge, Eygi habe nehmen einem Olivenbaum gestanden, als sie getötet wurde.

Einige Zeugen sind sogar so weit gegangen zu sagen, dass Eygi in den Kopf geschossen wurde, beweise, dass sie von einem IDF-Soldaten ins Visier genommen wurde, der sie ohne Grund absichtlich ermordete.

Der Mangel an Beweisen sollte misstrauisch machen

Diese Dikrepanzen sollten theoretisch den Leser dazu bringen Zweifel an der Legitimität der Geschichte zu bekommen, aber das scheint nicht der Fall zu sein. Derweil ist Israel wegen der Situation unter intensives Feuer geraten. US-Außenminister Antony Blinken gab in Reaktion auf den Vorfall eine harte Stellungnahme ab:

„Wir haben Berichte über exzessive Gewalt israelischer Sicherheitskräfte gegen Palästinenser gesehen… Das ist nicht hinnehmbar. Das muss sich ändern. Und wir werden das den höchsten Mitgliedern der israelischen Regierung klarmachen.“

Präsident Joe Biden, obwohl der anerkannte, dass der Vorfall ein fürchterlicher Fehler war, verurteilte Israel ebenfalls:

„Ich bin empört und zutiefst traurig vom Tod von Aysenur Eygi… Es muss volle Rechenschaft geben. Und Israel muss mehr tun, um sicherzustellen, dass solche Vorfälle nie wieder geschehen. Die Gewalt in der Westbank ist schon zu lange im Gang…“

Auf Grundlage dieser Äußerungen ist klar, dass weder Blinken, noch Biden sich darum gekümmert haben, was vor den Schüssen passiert ist, sondern sich darauf konzentrierten Israel zu schelten und zu manipulieren. Jeder Tod ist eine Tragödie, aber die Tatsache, dass dieser „Protest“ höchstwahrscheinlich gewalttätige und eine Bedrohung für die Soldaten war, die damit beauftragt waren die Gegend zu verteidigen, bietet dringend benötigten Kontext zu dieser Geschichte. Wenn Aysenur und die Protestler die Absicht hatten friedlich gegen Siedlungsausbau zu protestieren, hätten keine Steine geworfen werden dürfen und im Gegenzug wären weder Tränengas noch scharfe Schüsse nötig gewesen.

Obwohl es mindestens vier unterschiedliche Geschichte zu den Ereignissen gegeben hat, ist die Welt bereits überzeugt, dass Israel ein abscheuliches Verbrechen begangen hat, selbst wenn es nicht schuldig ist.

Nachtrag d. Ü.:
1. Die Leiche der Frau wurde in der „Westbank“ mit „militärischen Ehren“ zu Grabe getragen, aber nicht beerdigt, sondern in die Türkei verbracht, um dort beerdigt zu werden. Kann einem auch zu denken geben.
2. Sie gehörte zur International Solidarity Movement. Das ist die Truppe, der auch Rachel Corrie angehörte, die sich vor einen Bulldozer setzte und von diesem unter einen Haufen Erde geschoben wurde, der Fahrer konnte sie nicht sehen. Corrie hatte sich aus Dummheit und Fanatismus in Lebensgefahr begeben. Kann es sein, dass etwas in dieser Art auch hier passiert ist?


Dieser Artikel wurde zuerst hier veröffentlicht.

Autor: Heplev
Bild Quelle:


Montag, 16 September 2024

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