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Christen in palästinensischen Gebieten: Diskriminierung, Gewalt und Exodus

Christen in palästinensischen Gebieten: Diskriminierung, Gewalt und Exodus


Die christliche Bevölkerung in palästinensischen Gebieten schrumpft rapide. Systematische Diskriminierung und Gewalt machen das Überleben des Christentums in seiner Ursprungsregion ungewiss.

Christen in palästinensischen Gebieten: Diskriminierung, Gewalt und Exodus

In den palästinensischen Gebieten unter der Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und der Hamas sinkt die Zahl der Christen seit Jahrzehnten dramatisch. Diese Entwicklung bedroht das Fortbestehen des Christentums an seinem Ursprungsort und wirft Fragen zu Diskriminierung, Gewalt und systematischen Benachteiligungen auf.

Im Jahr 1922 machten Christen 11 % der Bevölkerung von Palästina aus. Bis 1946 schrumpfte ihr Anteil auf 8 %, was durch die stärkere Zuwanderung von Juden und Muslimen begünstigt wurde. Im Westjordanland ging die christliche Bevölkerung von 51.053 Menschen im Jahr 1949 auf 42.719 im Jahr 1967 zurück, ein Anteil von nur noch 6 % der Gesamtbevölkerung. Unter der Verwaltung der PA schrumpfte der Anteil weiter: Im Jahr 1997 betrug er 1,5 %, 2017 nur noch 1 %.

Bethlehem ist ein eindrückendes Beispiel dieses Trends. Im Jahr 1950 waren 86 % der Bevölkerung der Stadt Christen. Bis 2017 sank dieser Anteil auf 10 %. Gründe für die Massenabwanderung sind ökonomische Unsicherheiten, Diskriminierung und Gewalt durch muslimische Nachbarn sowie mangelnder Schutz durch die PA-Sicherheitskräfte. Ein evangelischer Pastor erklärte: „Christen fühlen sich ungeschützt, da die PA-Polizei in Konflikten mit Muslimen nicht zu ihren Gunsten eingreift.“

Systematische Gewalt und Unterdrückung Christen in den palästinensischen Gebieten sehen sich häufig Gewalt und Einschüchterung ausgesetzt. 2022 griff ein Mob die orthodoxe Forefathers-Kirche in Beit Sahour an, wobei Gemeindemitglieder verletzt wurden. Im selben Jahr beschoss ein unbekannter Täter das christliche Bethlehem Hotel, ohne dass es zu einer Verhaftung kam. Viele Christen wagen es nicht, Angriffe bei der Polizei zu melden, da sie diese als parteiisch wahrnehmen. „Ich habe den Täter meiner Belästigung am nächsten Tag in einer PA-Uniform gesehen. Eine Anzeige war sinnlos,“ erzählte eine Betroffene aus Beit Jala.

Zusätzlich erschwert ein voreingenommenes Justizsystem den Christen den Zugang zu rechtlichem Schutz. Viele Verbrechen bleiben ungesühnt, was ein Klima der Straffreiheit schafft. Berichte über zwangsweise Konversionen und Entführungen von christlichen Frauen verdeutlichen die Missstände. In Gaza bestätigte Bischof Alexios 2016, dass mehrere Christen unter Zwang zum Islam konvertieren mussten.

Religionsfreiheit unter Beschuss Christliche Stätten werden häufig entweiht. Kirchenbrände, Diebstähle und Sachbeschädigungen, wie 2019 in einer Maronitenkirche in Bethlehem, sind keine Seltenheit. Persönliche Ausübung des Glaubens ist vor allem in Gaza gefährlich. Dort praktizieren viele Christen ihre Religion im Geheimen, um Verfolgung durch die Hamas zu vermeiden.

Weihnachtsfeste sind wiederholt Ziel von Angriffen. Islamistische Extremisten haben Weihnachtsbäume in Brand gesteckt, wie etwa 2015 in Zababdeh. Besonders bedroht sind Konvertiten vom Islam zum Christentum, die sich in den palästinensischen Gebieten schwerwiegenden Repressalien ausgesetzt sehen.

Wirtschaftliche Benachteiligung und soziale Isolation Christen erleben Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und Boykotte ihrer Geschäfte, was viele in die finanzielle Not treibt. In Bethlehem und Umgebung berichteten christliche Familien von erzwungenen Grundstücksabgaben an muslimische Clans. Rechtliche Schritte führten oft zu nichts, da Urteile zugunsten von Christen willkürlich zurückgenommen wurden.

Die Auswirkungen solcher systematischer Diskriminierung sind verheerend: Eine Studie aus 2022 ergab, dass der Wunsch nach Emigration unter den Christen in Gaza doppelt so stark ausgeprägt ist wie unter Muslimen. Vor der Machtübernahme durch die Hamas lebten 5.000 Christen in Gaza. Heute sind es weniger als 1.000.

Das Fortbestehen der christlichen Gemeinschaften in den palästinensischen Gebieten ist massiv bedroht. Der Exodus der Christen führt zur Aushöhlung des religiösen Pluralismus in der Region und zerstört eine jahrtausendealte Verbindung zum Ursprungsort des Christentums. Die internationale Gemeinschaft und insbesondere christliche Organisationen müssen handeln, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Israel Defense Forces - Baptism Ceremony in Qasr Al-Yahud for Upcoming Easter Holiday, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34382756


Donnerstag, 23 Januar 2025

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