Geiselrückkehr nach 477 Tagen: Freude und Mahnung für IsraelGeiselrückkehr nach 477 Tagen: Freude und Mahnung für Israel
Nach über einem Jahr kehren vier israelische Geiseln aus der Gefangenschaft der Hamas zurück. Ihre Freilassung weckt Erleichterung – und die Hoffnung auf die Rettung der Zurückgebliebenen.
Israel atmet auf – zumindest für einen Moment: Nach 477 Tagen in Gefangenschaft sind die vier Frauen Daniella Gilboa, Liri Albag, Naama Levy und Karina Ariev endlich frei. Die jungen Frauen, die von der Hamas entführt worden waren, befinden sich inzwischen in einer sicheren Einrichtung im Süden Israels. Dort werden sie medizinisch versorgt und haben ihre Familien wiedersehen dürfen.
Für Liri Albag, 19, die jüngste der Gruppe, markiert die Rückkehr das Ende einer 15-monatigen Hölle. Sie wurde am 7. Oktober aus ihrem Bett in einem IDF-Stützpunkt verschleppt – mitten in der Nacht, noch in Schlafkleidung. Bilder, die ihre Zeit in Gefangenschaft dokumentieren, zeigten eine verletzte, entkräftete junge Frau. Trotzdem kämpfte sie mit einem bemerkenswerten Willen um ihre Rückkehr.
Ihre Familie, die unermüdlich für ihre Befreiung gekämpft hat, teilte ihre Erleichterung: „Eine Welle der Freude überkommt uns, nachdem wir unsere Liri endlich in die Arme schließen konnten. Sie hat Stärke bewiesen, die übermenschlich ist“, so Eli Albag, ihr Vater. Die Familie wies jedoch auch auf die verbliebenen Geiseln hin: „Unsere Gedanken sind bei jenen, die weiter auf ihre Liebsten warten.“
Mahnung zur Einheit
Dieser Augenblick der Freude birgt zugleich eine tiefe Verantwortung. Freunde und Angehörige der vier Heimgekehrten haben betont, dass der Kampf für die Befreiung aller Geiseln unvermindert fortgesetzt werden müsse. Besonders emotional äußerte sich eine Freundin Liris: „Die Hauptsache ist, dass sie hier ist. Gemeinsam werden wir ihr helfen, diese Zeit hinter sich zu lassen.“
Die Rückkehr der Frauen hat das Land vereint – zumindest für diesen Moment. Doch mit jeder Rückkehr eines Einzelnen bleiben die Bilder derjenigen, die noch in Gefangenschaft sind. Besonders tragisch ist der Fall von Arbel Yehud und anderen Beobachtungssoldatinnen wie Agam Berger, die man ebenfalls an diesem Wochenende zurückerwartet hatte.
Liris Geschichte ist nicht nur die eines brutalen Unrechts, sondern auch die eines unerschütterlichen Familienzusammenhalts. Ihr Vater erinnerte daran, wie zerstörerisch die Entführung für die gesamte Familie war: „Wir mussten 477 lange Tage damit leben, nicht zu wissen, wie es ihr geht. Ihre Augen, die in den Videos alles sagten, sind das, was uns in den dunkelsten Stunden begleitet hat.“
Ein Land, viele Herausforderungen
Die Freilassung erinnert Israel daran, dass der Kampf gegen den Terror und für die Rückführung der Gefangenen von zentraler Bedeutung bleibt. Die Szenen von Freude und Tränen zeigen, wie zerbrechlich der Frieden ist – und wie dringend der Rest der Geiseln befreit werden muss.
Während Liri sich auf einen Neuanfang vorbereitet, bleibt die Erinnerung an ihre Freunde und die unzähligen anderen zurück. Die Familien machen klar: Es geht nicht nur um Worte, sondern um Handeln. Sie rufen zur Solidarität auf – damit jede Geisel zurückkehren kann.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF
Samstag, 25 Januar 2025