IDF feuert auf fünf Personen an Grenze zu Südlibanon: Spannungen um Rückzugsfrist

Die IDF feuerte an der Grenze zum Libanon auf fünf Personen, die sich den israelischen Stellungen näherten. Die Spannungen rund um den Rückzug aus Südlibanon nehmen zu.

Am Sonntagmorgen eröffnete die israelische Armee (IDF) das Feuer auf fünf Libanesen, die versuchten, die Grenze bei Kfar Kila im Süden des Libanon zu überqueren. Dies geschah wenige Stunden nach Ablauf der 60-tägigen Frist für einen vollständigen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus Teilen Südlibanons.
Laut Berichten israelischer und libanesischer Medien wurden fünf Personen durch das Feuer verletzt. Die IDF gab hingegen lediglich bekannt, dass ihre Soldaten Schüsse abgegeben hätten, um die Personen daran zu hindern, sich den IDF-Stellungen zu nähern. Ob dabei Verletzte zu beklagen sind, wird noch untersucht.

Kfar Kila gehört zu den Gebieten, aus denen die IDF nach eigenen Angaben nicht vollständig abziehen will. Der Grund: Die libanesische Armee habe sich bisher nicht in der Lage gezeigt, diese Gebiete effektiv zu kontrollieren oder Waffen der Hisbollah zu zerstören.
Die israelische Regierung hat mehrfach darauf hingewiesen, dass die Hisbollah in den Jahren nach dem Libanonkrieg 2006 die UN-Truppen (UNIFIL) und die libanesische Armee eingeschüchtert hat. Dies habe es der Terrororganisation ermöglicht, große Mengen Raketen und andere Waffen im Süden des Landes zu stationieren.

Währenddessen beschuldigen die libanesische Regierung, Frankreich und die Hisbollah Israel, das Waffenstillstandsabkommen vom 27. November zu verletzen. Trotz dieser Anschuldigungen hat die Hisbollah seit Ende November keine Raketenangriffe auf Israel durchgeführt.
Die IDF begann Ende Dezember mit einem teilweisen Rückzug aus dem Südlibanon. Dennoch wird spekuliert, dass der Verbleib in strategischen Gebieten um mindestens 30 Tage verlängert werden könnte. Die Entscheidung hängt von der Bereitschaft der libanesischen Armee ab, diese Regionen zu sichern und die Hisbollah dort zu entwaffnen.

Auch die internationale Gemeinschaft zeigt sich besorgt: Während die Trump-Regierung Verständnis für eine kurze Fristverlängerung äußerte, bestand die Biden-Administration darauf, dass die israelische Armee bis zum Ende der Frist abziehen sollte, um den Waffenstillstand nicht zu gefährden.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF

Sonntag, 26 Januar 2025