Netanyahu trifft Trump: Geiselfreilassung, Gaza-Politik und umstrittene PläneNetanyahu trifft Trump: Geiselfreilassung, Gaza-Politik und umstrittene Pläne
Trump lädt Netanyahu ins Weiße Haus ein: Geisel-Deal, Gaza-Politik und brisante Umsiedlungspläne stehen auf der Agenda.
US-Präsident Donald Trump hat den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu für den 4. Februar zu einem Treffen ins Weiße Haus eingeladen. Das Büro des Premierministers bestätigte am Dienstag die Einladung, nachdem Trump bereits am Vortag angekündigt hatte, mit Netanyahu sprechen zu wollen. Das Treffen fällt in eine kritische Phase der Verhandlungen über die Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln, die sich weiterhin in der Gewalt der Hamas befinden.
Fokus auf Phase Zwei des Geisel-Deals
Steve Witkoff, Trumps Sondergesandter für den Nahen Osten, hat bereits Gespräche zur Umsetzung der nächsten Verhandlungsphase aufgenommen. Dabei geht es um die Befreiung aller noch in Gaza festgehaltenen Geiseln – darunter auch einige, deren Tod bereits bestätigt wurde.
Witkoff wird am Mittwoch in Israel erwartet, um mit Netanyahu über diesen sensiblen Punkt zu sprechen. Nach den ursprünglichen Vereinbarungen sollte diese Verhandlungsrunde erst am 16. Tag der Waffenruhe beginnen. Doch sowohl Katar als auch die USA treiben die Gespräche bereits aktiv voran.
Der katarische Premierminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sprach am Dienstag mit US-Außenminister Marco Rubio über das Thema. In einer Erklärung betonte das katarische Außenministerium, dass man hoffe, die nächste Phase des Geiselabkommens zu erreichen und eine langfristige Lösung zu ermöglichen.
Trump und die Umsiedlungspläne für Gazaner
Neben der Geiselfrage könnte auch ein anderer Punkt der US-Regierung auf den Tisch kommen: Trumps Vorschlag, Palästinenser aus Gaza nach Ägypten oder Jordanien umzusiedeln.
Trump erklärte kürzlich, dass er die Umsiedlung in Gesprächen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi thematisiert habe. „Er ist mein Freund, ich denke, er würde das tun“, sagte Trump. Ebenso behauptete der ehemalige Präsident, mit Jordaniens König Abdullah II. über die Thematik gesprochen zu haben.
Jedoch hat ein hochrangiger ägyptischer Beamter gegenüber dem arabischen Nachrichtensender Al-Qahera News Berichte über ein solches Telefonat dementiert. Zudem lehnten Ägypten und Jordanien den Vorschlag kategorisch ab und warnten Trump sogar, dass ein solches Vorhaben die regionale Stabilität gefährden könnte. Insbesondere die laufenden Normalisierungsbemühungen zwischen Israel und arabischen Staaten könnten Schaden nehmen.
„Ich möchte, dass sie in einer Region leben, in der es keine Revolution oder Gewalt gibt“, sagte Trump über die palästinensische Bevölkerung in Gaza.
Netanyahus klare Linie
Für Netanyahu bleibt eine zentrale Bedingung: Israel wird keinem Abkommen zustimmen, das den Krieg in Gaza offiziell beendet oder den IDF den Wiedereintritt in das Gebiet verweigert. „Eine Vereinbarung, die Hamas an der Macht belässt, ist für uns nicht akzeptabel“, ließ Netanyahu bereits im Vorfeld des Treffens verlauten.
Mit diesen komplexen Themen auf der Agenda könnte das bevorstehende Treffen im Weißen Haus richtungsweisend für die nächsten Entwicklungen im Nahostkonflikt werden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By U.S. Embassy Tel Aviv - President Trump at the Israel Museum. Jerusalem May 23, 2017 President Trump at the Israel Museum. Jerusalem May 23, 2017, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=59276644
Mittwoch, 29 Januar 2025