Neuer Machthaber lässt Atif Najib verhaften – Symbol für das brutale Regime

Die neue syrische Führung hat am Freitag die Verhaftung von Atif Najib bekannt gegeben, einem Cousin des gestürzten Diktators Baschar al-Assad.

Najib wird vorgeworfen, den brutalen Einsatz gegen Demonstranten in Daraa im Jahr 2011 geleitet zu haben – jenem Ort, an dem der Aufstand gegen das Assad-Regime begann.

Najib, einst Leiter der politischen Sicherheit in Daraa, wurde in Latakia festgenommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur SANA unter Berufung auf Sicherheitskreise meldete. Der britische Syrien-Beobachter SOHR bestätigte die Festnahme und bezeichnete ihn als den ranghöchsten Assad-Funktionär, der seit dem Sturz des Regimes am 8. Dezember inhaftiert wurde.

"Der Kriminelle Atif Najib wurde den zuständigen Behörden übergeben, um für seine Verbrechen gegen das syrische Volk zur Rechenschaft gezogen zu werden," hieß es in einer offiziellen Erklärung der neuen Führung.

Die Proteste in Daraa begannen am 15. März 2011, als 15 Schüler verhaftet und Berichten zufolge gefoltert wurden, weil sie regierungskritische Parolen an Wände gemalt hatten. Dies führte zu landesweiten Demonstrationen, die mit Gewalt niedergeschlagen wurden – federführend unter Najibs Kommando.

Nach dem Sturz Assads am 8. Dezember übernahm Ahmed al-Sharaa – besser bekannt als Abu Mohammad al-Julani und Führer der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) – die Amtsgeschäfte als Interimspräsident. Er kündigte eine Übergangsregierung an und erklärte, dass Wahlen in Syrien voraussichtlich bis zu vier Jahre auf sich warten lassen würden.

Sharaa betonte zudem, dass HTS aufgelöst werden solle, sobald ein nationaler Dialogprozess eingeleitet werde. Ob und wie dies umgesetzt wird, bleibt jedoch fraglich.

Mit Najibs Festnahme will die neue syrische Führung offenbar ein Zeichen setzen: Die einstigen Stützen des Assad-Regimes sollen zur Rechenschaft gezogen werden – zumindest jene, die in Syrien verblieben sind.

Autor: Redaktion
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Samstag, 01 Februar 2025