Hamas behauptet, Pakistan nehme 15 freigelassene palästinensische Gefangene auf – Regierung in Islamabad dementiertHamas behauptet, Pakistan nehme 15 freigelassene palästinensische Gefangene auf – Regierung in Islamabad dementiert
Während Hamas von einer Vereinbarung mit Pakistan spricht, dementiert das Innenministerium in Islamabad jegliche Kenntnis davon. Die Freigelassenen sollen über Ägypten und die Türkei reisen.
Hamas hat am Montag erklärt, dass Pakistan sich bereit erklärt habe, 15 palästinensische Gefangene aufzunehmen, die unter einem kürzlich vereinbarten Waffenstillstand aus israelischer Haft entlassen wurden. Doch das pakistanische Innenministerium bestreitet jegliche Kenntnis eines solchen Abkommens, und das Außenministerium hat sich bislang nicht dazu geäußert.
Widersprüchliche Berichte über Aufnahme palästinensischer Gefangener
Hamas-Sprecher Dr. Khalid Al-Qadoumi erklärte gegenüber Independent Urdu, dass zunächst 15 Personen nach Pakistan kommen sollen, der genaue Zeitrahmen für ihre Ankunft aber noch unklar sei. Laut dem Bericht sollen die Palästinenser über Ägypten und die Türkei nach Pakistan reisen, doch sie befinden sich noch immer in Ägypten.
Al-Qadoumi betonte, dass mehrere islamische Länder – darunter Ägypten, die Türkei, Indonesien, Malaysia und Algerien – sich bereit erklärt hätten, freigelassene palästinensische Gefangene aufzunehmen. Mit diesen Ländern liefen derzeit Verhandlungen.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Quds Press hatte zuvor berichtet, dass Pakistan zu den vier Ländern gehöre, die sich zur Aufnahme bereiterklärt hätten. Insgesamt seien 99 palästinensische Gefangene nach Ägypten deportiert worden, und bis zum Ende der ersten Phase des Waffenstillstands sollen es 263 werden. Am Dienstag, den 4. Februar, sollen 15 dieser Gefangenen nach Angaben der Agentur nach Ankara weiterreisen.
Politische Spannungen um Umsiedlungspläne für Palästinenser
Die Diskussion um die Umsiedlung palästinensischer Gefangener fällt mit neuen geopolitischen Spannungen zusammen. US-Präsident Donald Trump löste mit der Forderung, arabische Staaten wie Jordanien und Ägypten sollten große Zahlen von palästinensischen Flüchtlingen aufnehmen, heftige Reaktionen aus.
Jordaniens Außenminister Ayman Safadi wies den Vorschlag umgehend zurück und betonte die „klare und unerschütterliche“ Haltung seines Landes. Jordanien beherbergt bereits über 2,3 Millionen registrierte palästinensische Flüchtlinge und lehnt eine weitere Aufnahme ab. Auch Ägyptens Botschafter in den USA, Motaz Zahran, kritisierte Trumps Aussagen scharf und warnte vor einer „zweiten Nakba“, in Anspielung auf die Vertreibung der Palästinenser im Jahr 1948.
Autor: Redaktion
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Dienstag, 04 Februar 2025