Hamas-Geisel Shlomo Mantzur für tot erklärtHamas-Geisel Shlomo Mantzur für tot erklärt
494 Tage nach seiner Verschleppung durch die Hamas wurde der 86-jährige Shlomo Mantzur für tot erklärt. Sein Kibbutz trauert, während die Forderungen nach der Rückführung aller Geiseln – lebendig oder tot – lauter werden.
Mit tiefer Trauer verkündete der Kibbutz Kissufim am Dienstag den Tod von Shlomo Mantzur, der am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen entführt wurde. Der 86-Jährige wurde bereits am Tag seiner Entführung ermordet, doch seine Leiche wurde 494 Tage lang von der Terrororganisation in Gaza zurückgehalten.
„Mit schwerem Herzen haben wir heute Morgen die Nachricht vom Mord an unserem lieben Freund Shlomo Mantzur erhalten“, erklärte der Kibbutz in einer offiziellen Mitteilung. „Shlomo war mehr als nur ein Gemeindemitglied – er war ein Vater, ein Großvater, ein wahrer Freund und das Herz von Kissufim. Dies ist einer der schwersten Tage in der Geschichte unseres Kibbutz.“
Ein Leben, das geprägt war von Verfolgung und Aufbau
Mantzur überlebte als Kind das Farhud-Massaker in Bagdad 1941 und wanderte später mit seiner Familie nach Israel aus. In Kissufim, dessen Name „Sehnsucht“ bedeutet, wurde er zu einem der Gründerväter des Kibbutz. Doch am 7. Oktober wurde sein friedliches Leben brutal zerstört: Hamas-Terroristen entführten ihn aus seinem eigenen Zuhause – direkt vor den Augen seiner Frau – und fuhren ihn in seinem eigenen Auto nach Gaza.
Die israelischen Sicherheitsbehörden erklärten seinen Tod nun offiziell auf Grundlage gesammelter Geheimdienstinformationen, die von einem Expertengremium des Gesundheitsministeriums und der Polizei überprüft wurden.
494 Tage in der Gewalt der Hamas – ein unfassbares Unrecht
Mantzur war die älteste Geisel in Hamas-Gefangenschaft. Sein ohnehin schlechter Gesundheitszustand ließ seine Familie befürchten, dass er die unmenschlichen Haftbedingungen nicht überleben würde. Frühere Geiseln berichteten nach ihrer Freilassung von extremer Mangelernährung und brutalen Haftbedingungen.
Obwohl Hamas die Namen der ermordeten Geiseln nicht offiziell bekannt gab, bestätigte die Terrororganisation gegenüber Vermittlern, dass acht Leichen zusammen mit 25 noch lebenden Geiseln übergeben werden sollen.
„Wir werden nicht ruhen“ – Israels Reaktion
Die Nachricht von Mantzurs Tod löste landesweit Trauer und Wut aus. Der Hostages and Missing Families Forum teilte mit: „Wir trauern zutiefst mit der Familie Mantzur. Es ist unerträglich, dass sie ihn nicht lebend zurückbekommen haben.“
Premierminister Benjamin Netanjahu äußerte sein Mitgefühl und betonte: „Wir werden nicht ruhen oder schweigen, bis Shlomos Körper zurück nach Israel gebracht und ihm eine würdige Beerdigung ermöglicht wird.“ Verteidigungsminister Israel Katz ergänzte: „Es ist unsere höchste moralische Pflicht, alle Geiseln – lebendig oder tot – zurückzuholen.“
Benny Gantz, Vorsitzender der Nationalen Einheitspartei, würdigte Mantzur als einen der „Erbauer des Landes“ und erinnerte an seine wichtige Rolle in Kissufim.
Die letzte Botschaft seiner Familie
Mantzurs Enkelin, Noam Safir, kämpfte in den vergangenen 494 Tagen unermüdlich für seine Freilassung. In einem früheren Interview sagte sie: „Er ist das Bindeglied unserer Familie. Wir wollen ihn einfach nur zu Hause haben.“
Doch die Hamas hat ihr und ihrer Familie diese Hoffnung genommen. Jetzt bleibt nur noch die Forderung, ihn endlich in Würde zu bestatten – und sicherzustellen, dass keine Geisel mehr in der Gewalt der Hamas bleibt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: BRINGTHEMHOMENOW
Dienstag, 11 Februar 2025