"Keine Zeit mehr" – Familien der Geiseln blockieren Autobahn nach Jerusalem"Keine Zeit mehr" – Familien der Geiseln blockieren Autobahn nach Jerusalem
Die Angehörigen der noch immer in Gaza festgehaltenen Geiseln fordern die sofortige Fortsetzung des Geiselabkommens. Während die Hamas die Freilassung erneut aussetzt, wächst die Verzweiflung – die Zeit läuft ab.
Am Dienstagmorgen blockierten die Familien der in Gaza festgehaltenen Geiseln gemeinsam mit Aktivisten die Autobahn 1 nach Jerusalem. Sie fordern von der israelischen Regierung, unverzüglich eine Delegation mit umfassendem Verhandlungsmandat nach Doha zu schicken, um die zweite Phase des Geiselabkommens voranzutreiben.
Die Protestierenden werfen Premierminister Benjamin Netanjahu vor, das Abkommen zu sabotieren. „Netanjahu hat uns ein endloses Abkommen gebracht, das sich über Monate zog. Heute ist klar, dass er von politischen Interessen geleitet wird und alles tut, um das Abkommen zu behindern“, erklärten die Familien in einem Statement. „Aus den jüngsten Berichten wissen wir, dass unsere Liebsten in der Gefangenschaft eine Hölle durchleben. Sie werden dort nicht mehr lange überleben.“
Der Hostages and Missing Families Forum bekräftigte die Dringlichkeit der Situation. „US-Präsident Donald Trump hat die einzig mögliche ethische und humane Forderung klar formuliert: Alle Geiseln müssen sofort herausgeholt werden. Die zuletzt erhaltenen Lebenszeichen zeigen, dass es keine Zeit mehr gibt. Die am Samstag freigelassenen Geiseln haben auf erschreckende Weise bewiesen, dass das Zeitfenster sich schließt. Alle Beteiligten müssen jetzt handeln, um entweder eine Rettung oder eine würdige Bestattung zu ermöglichen.“
Am Vorabend der Autobahnblockade hatten Demonstranten vor dem Militärhauptquartier Kirya in Tel Aviv protestiert. Dort wurden Feuer entfacht, und Sprechchöre forderten die Regierung zum Handeln auf, nachdem die Hamas angekündigt hatte, die für den 15. Februar geplante Freilassung von Geiseln „bis auf Weiteres“ auszusetzen.
Die Proteste fanden zudem am selben Tag statt, an dem der Kibbutz Kissufim den Tod von Shlomo Mantzur bekannt gab. Der 86-Jährige war die älteste Geisel in Hamas-Gefangenschaft und wurde bereits am 7. Oktober ermordet, während seine Leiche 494 Tage lang in Gaza zurückgehalten wurde.
Die Verzweiflung der Angehörigen wächst – denn mit jedem weiteren Tag schwindet die Hoffnung, dass ihre Liebsten lebend zurückkehren.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Dienstag, 11 Februar 2025