Israel plant teilweisen Rückzug aus dem Südlibanon – bleibt aber präsentIsrael plant teilweisen Rückzug aus dem Südlibanon – bleibt aber präsent
Die IDF zieht sich weitgehend aus dem Südlibanon zurück, wird aber fünf strategische Stützpunkte im Gebiet halten. Die Hisbollah bleibt eine ständige Bedrohung.
Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) werden am Dienstag größtenteils aus dem Südlibanon zurückkehren, behalten jedoch eine verstärkte Präsenz entlang der Grenze bei.
Im Zuge des Rückzugs wird die IDF fünf strategische Stützpunkte auf libanesischem Gebiet beibehalten, jeweils mit einer Kompanie besetzt, um weiterhin die Sicherheit der Grenze zu gewährleisten. Diese Entscheidung wurde trotz der im November 2023 ausgehandelten Waffenruhe getroffen, da Israel Zweifel an der Effektivität der libanesischen Armee (LAF) bei der Kontrolle des Gebiets hat.
Fortgesetzte Bedrohung durch die Hisbollah
Die Waffenruhe sah eigentlich vor, dass die LAF alle potenziellen Stellungen der Hisbollah in Südlibanon übernimmt, Waffen beschlagnahmt und kämpfende Einheiten der Terrororganisation daran hindert, in die Region zurückzukehren. Doch die IDF bleibt skeptisch, ob die LAF dieser Aufgabe gewachsen ist.
Laut IDF-Quellen bleibt die Bedrohung durch die Hisbollah hoch. Daher wird die israelische Armee ihre Präsenz vorerst aufrechterhalten und bereit sein, sofort auf jegliche Bedrohung zu reagieren.
Neue Stützpunkte in Südlibanon
Die fünf geplanten Stützpunkte befinden sich an strategisch wichtigen Punkten nahe der israelischen Grenze:
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Levona (nahe Shlomi auf israelischer Seite)
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Ramia/Jabal Blat (bei Shtula)
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Bleideh und Bint Jbeil (bei Avivim)
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Wadi Saluki (bei Margaliot)
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Aamra (bei Metulla)
Die IDF betont, dass es unmöglich sei, jeden einzelnen Hisbollah-Kämpfer an einer Rückkehr in die Region zu hindern, da viele von ihnen unter dem Deckmantel ziviler Dorfbewohner zurückkehren könnten. Doch durch verbesserte Geheimdienstoperationen werde man sich bemühen, zwischen unschuldigen Zivilisten und kämpfenden Hisbollah-Angehörigen zu unterscheiden.
Schwierige Sicherheitslage erfordert Anpassungen
Die IDF gibt an, dass die libanesische Armee in den letzten Monaten Fortschritte gemacht habe und in einigen Fällen sogar gegen die Hisbollah vorging. Dennoch sei die aktuelle Leistung der LAF weit davon entfernt, eine vollständige IDF-Abwesenheit zu rechtfertigen.
Daher wird Israel nicht nur die fünf Stützpunkte besetzen, sondern auch aggressive Maßnahmen ergreifen, falls Hisbollah-Kämpfer versuchen sollten, sich wieder im Südlibanon festzusetzen oder moderne Waffensysteme in das Gebiet zu schmuggeln.
Zusammenarbeit mit den USA und Entwicklungen in Syrien
Die IDF erklärte, dass sie eng mit den USA zusammenarbeitet, um Verstöße der Hisbollah gegen die Waffenruhe zu dokumentieren. Dies geschieht unter direkter US-Überwachung und hat bereits in mehreren Fällen zu diplomatischen Schritten geführt.
Zusätzlich berichtet die IDF, dass sich die strategische Pufferzone in Syrien weiterhin als vorteilhaft erweist. Die militärische Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren helfe dabei, die israelische Sicherheit zu gewährleisten, ohne dass die Bevölkerung das Gefühl der Besatzung habe.
Die Lage in Südlibanon bleibt weiterhin angespannt. Ob die IDF ihren Rückzug in den nächsten Monaten vollziehen kann, wird stark von den Entwicklungen vor Ort abhängen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF
Montag, 17 Februar 2025