Sechs Geiseln sollen freikommen – vier weitere werden tot zurückgebracht

Sechs Geiseln sollen freikommen – vier weitere werden tot zurückgebracht


Sechs israelische Geiseln sollen am Samstag aus Hamas-Gefangenschaft freikommen – darunter zwei, die seit fast einem Jahrzehnt in Gaza festgehalten wurden. Gleichzeitig wird die Rückkehr von vier ermordeten Geiseln erwartet.

Sechs Geiseln sollen freikommen – vier weitere werden tot zurückgebracht

Die Familien der Geiseln Omer Wenkert, Eliya Cohen, Avraham (Avera) Mengistu, Tal Shoham, Omer Shem Tov und Hisham al-Sayed wurden am Dienstag darüber informiert, dass ihre Angehörigen am Samstag freigelassen werden sollen.

Die Freude über diese Nachricht wird jedoch von der Trauer um vier weitere Geiseln überschattet, deren Leichen am Donnerstag aus Gaza nach Israel überführt werden sollen.

„Es ist ein Moment der Erleichterung, aber auch der tiefen Trauer“, erklärte das Forum der Geiseln und Vermissten. „Während wir einige unserer Familienmitglieder endlich nach Hause bringen, dürfen wir nicht vergessen, dass viele Geiseln immer noch gefangen sind – und jede Sekunde zählt.“

Wer sind die sechs Geiseln?

Omer Wenkert (23): Der Student mit einer schweren Krankheit

Omer Wenkert war 22 Jahre alt, als er am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen während des Nova-Festivals entführt wurde. Heute ist er 23 und leidet an einer Autoimmunerkrankung, die eine regelmäßige Medikamentenversorgung erfordert – eine Versorgung, die ihm in der Hamas-Gefangenschaft höchstwahrscheinlich verwehrt wurde.

Seine Familie machte sich große Sorgen um seinen Gesundheitszustand, da Colitis, die Krankheit, unter der er leidet, ohne Behandlung zu schweren Komplikationen führen kann.

Seine Freundin Kim Damti, die mit ihm das Festival besuchte, wurde bei dem Angriff ermordet.

Omer Shem Tov: Per Handy geortet – dann verschleppt

Auch Omer Shem Tov wurde vom Nova-Festival entführt. Er und seine Freunde wurden von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppt.

Seine Familie konnte seinen Standort über sein Handy verfolgen, während er noch mit ihnen telefonierte und ihnen schilderte, was um ihn herum geschah.

Eliya Cohen (27): Ein Überlebender der „Todes-Schutzräume“

Eliya Cohen wurde zusammen mit seiner Partnerin Ziv und deren Neffen während des Nova-Festivals überrascht. Sie suchten Schutz in einem der Notunterstände – die später als "Todes-Schutzräume" bekannt wurden, weil Hamas-Terroristen gezielt in sie eindrangen und Menschen massakrierten.

Während Eliya entführt wurde, konnte sich Ziv sechs Stunden lang unter den Leichen verstecken und überleben. Sie schrieb nach der Nachricht seiner bevorstehenden Freilassung auf Instagram: „Eliya kommt nach Hause!“

Avera Mengistu (38): Zehn Jahre in Hamas-Gefangenschaft

Anders als die meisten anderen Geiseln wurde Avera Mengistu nicht am 7. Oktober, sondern bereits 2014 von der Hamas gefangen genommen. Der Israeli äthiopischer Herkunft war damals 28 Jahre alt, als er nach einem Familienstreit über die Grenze nach Gaza lief.

Mengistu leidet an schweren psychischen Erkrankungen, darunter Schizophrenie. Seit zehn Jahren hielt die Hamas ihn als Geisel fest – und nutzte ihn als Propagandamittel.

Tal Shoham (39): Seine Familie wurde bereits freigelassen

Tal Shoham, ein israelischer Staatsbürger mit österreichischer und italienischer Nationalität, wurde am 7. Oktober aus Kibbutz Be'eri entführt. Er war an diesem Tag dort, um das jüdische Fest Simchat Tora mit seiner Familie zu feiern.

Seine Frau Adi und die beiden Kinder, Naveh (9) und Yahel (4), wurden bereits am 25. November 2023 in der ersten Geiselfreilassung entlassen – nach 50 Tagen in der Hamas-Gefangenschaft.

Hisham al-Sayed (31): Ebenfalls seit fast zehn Jahren gefangen

Wie Avera Mengistu wurde auch Hisham al-Sayed nicht am 7. Oktober, sondern Jahre zuvor von der Hamas verschleppt. Der Beduine aus Israel überquerte im April 2015 die Grenze nach Gaza.

Al-Sayed, der unter schweren psychischen Erkrankungen leidet, wanderte bereits 2010 einmal nach Gaza, kehrte aber zurück. Seine Familie hatte lange vergeblich auf internationale Hilfe gehofft.

Sein Vater Shaaban al-Sayed sagte nach der Nachricht seiner bevorstehenden Freilassung: „Wir werden überglücklich sein, ihn wieder in unseren Armen zu halten – aber wir können erst wirklich aufatmen, wenn alle Geiseln nach Hause kommen.“

Vier Geiseln kehren in Särgen zurück

Während sechs Geiseln freikommen, werden vier weitere nur noch tot nach Israel zurückgebracht.

Wer diese Geiseln sind, wurde offiziell noch nicht bestätigt. Es wird jedoch erwartet, dass sie Opfer der harten Bedingungen und Misshandlungen in der Hamas-Gefangenschaft wurden.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte dazu:
„Wir werden jeden einzelnen von ihnen zurückholen – ob lebendig oder nicht. Die Hamas wird für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen.“

Der Deal: Hamas will eigene Gefangene freibekommen

Laut Medienberichten soll Hamas die Freilassung der sechs Geiseln an eine Bedingung geknüpft haben:

  • Israel soll Gefangene freilassen, die bereits im Schalit-Deal 2011 entlassen und später erneut inhaftiert wurden.

Zusätzlich verlangt die Terrororganisation, dass Baufahrzeuge und schwere Maschinen nach Gaza geliefert werden – offiziell zur Infrastrukturverbesserung, jedoch mit der Sorge, dass sie auch für militärische Zwecke genutzt werden könnten.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Dienstag, 18 Februar 2025

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