Gerichtsmediziner warnen vor Schwierigkeiten bei der Identifikation getöteter GeiselnGerichtsmediziner warnen vor Schwierigkeiten bei der Identifikation getöteter Geiseln
Die Identifikation der sterblichen Überreste von Geiseln, die über 500 Tage in Hamas-Gefangenschaft waren, könnte schwierig sein, warnen israelische Forensikexperten.
Die Identifikation der sterblichen Überreste von Geiseln, die über 500 Tage in Hamas-Gefangenschaft waren, könnte unmöglich sein. Das erklärte Dr. Chen Kugel, Leiter des L. Greenberg Instituts für Gerichtsmedizin in Abu Kabir, am Mittwoch. Seine Warnung kommt vor der erwarteten Übergabe von vier Leichen im Rahmen des aktuellen Geisel-Deals zwischen Israel und Hamas.
Laut Kugel wird das Nationale Institut für Gerichtsmedizin die Leichen direkt von der Grenze übernehmen und die Identifikationsverfahren einleiten, um eine würdige Beisetzung zu ermöglichen. Das Verfahren wird von einem Expertenteam durchgeführt, darunter Pathologen, DNA-Analysten, Anthropologen, Radiologen und forensische Techniker.
„Identifikation erfolgt durch verschiedene wissenschaftliche Methoden, darunter DNA-Analysen, Röntgenvergleiche, Gewichtsdaten und Zahnakten. Doch nach so langer Zeit ist eine eindeutige Identifikation nicht immer möglich.“ – Dr. Kugel
Aufwendige Untersuchungen zur Identifikation
Sobald die sterblichen Überreste die israelische Grenze erreichen, beginnt ein mehrstufiges Identifikationsverfahren:
- CT-Scan: Ein detailliertes internes Bild wird erstellt und mit früheren medizinischen Aufzeichnungen abgeglichen.
- Autopsie & DNA-Analyse: Proben werden entnommen und mit DNA-Daten von Familienangehörigen verglichen.
- Zahnmedizinische Untersuchung: Vergleich mit vorhandenen Zahnakten, falls verfügbar.
Das Verfahren kann mehrere Stunden bis zu zwei Tage dauern. Erst nach einer sicheren Identifikation werden die Angehörigen informiert.
„Morgen steht eine besonders sensible Phase bevor. Wir setzen alles daran, dass die sterblichen Überreste so schnell wie möglich beigesetzt werden können.“ – Dr. Hagar Mizrahi, Leiterin der medizinischen Abteilung im Gesundheitsministerium
Umgang mit Kindern: Experten raten zu begrenztem Medienkonsum
Neben den forensischen Untersuchungen raten Experten dazu, Kinder vor belastenden Bildern zu schützen.
„Kinder sollten die grausamen Bilder, die von Hamas verbreitet werden, nicht sehen. Es ist wichtig, mit ihnen zu sprechen, ihre Ängste ernst zu nehmen und ihnen Sicherheit zu vermitteln.“ – Dr. Gilad Bodenheimer, Leiter der Abteilung für psychische Gesundheit im Gesundheitsministerium
Er rief zudem dazu auf, keine Gerüchte zu verbreiten und sich ausschließlich auf offizielle Quellen zu verlassen.
Autor: Redaktion
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Mittwoch, 19 Februar 2025