Ehud Olmert enthüllt geheime Friedenskarte – Abbas ließ historische Chance verstreichenEhud Olmert enthüllt geheime Friedenskarte – Abbas ließ historische Chance verstreichen
Der ehemalige israelische Premier Ehud Olmert zeigte erstmals die Karte, die 2008 eine palästinensische Staatengründung ermöglichen sollte – doch Abbas lehnte ab.
In einem noch unveröffentlichten Interview mit der BBC hat der ehemalige israelische Premierminister Ehud Olmert eine bisher geheime Karte enthüllt, die er 2008 dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, vorlegte.
Der Plan sah vor, dass 94 % des Westjordanlands für einen palästinensischen Staat bereitgestellt würden. Israel hätte 4,9 % des Gebiets annektiert, im Gegenzug aber Landflächen an den palästinensischen Staat abgegeben – sowohl an den Rändern des Westjordanlands als auch in der Nähe des Gazastreifens. Zudem wäre ein Tunnel oder eine Schnellstraße geschaffen worden, um das Westjordanland mit Gaza zu verbinden.
Jerusalem als geteilte Hauptstadt
Ein besonderer Punkt der Verhandlungen war Jerusalem. Olmerts Vorschlag zufolge sollte die Stadt geteilt werden: Sowohl Israel als auch ein künftiger palästinensischer Staat hätten Teile Jerusalems als Hauptstadt beansprucht. Die Altstadt und die heiligen Stätten sollten von einem internationalen Komitee verwaltet werden, dem neben Israel und Palästina auch Saudi-Arabien, Jordanien und die USA angehört hätten.
Die BBC betonte, dass der Plan eine Evakuierung zahlreicher jüdischer Gemeinden im Westjordanland und im Jordantal vorsah – ähnlich wie bei der Räumung von Gush Katif im Gazastreifen im Jahr 2005.
"Eine historische Gelegenheit"
In der BBC-Dokumentation Israel and the Palestinians: The Road to 7th October schildert Olmert seine damaligen Bemühungen: „Das ist das erste Mal, dass ich diese Karte der Öffentlichkeit zeige.“
Während der Verhandlungen sagte Olmert zu Abbas: „In den nächsten 50 Jahren wird kein israelischer Führer Ihnen ein solches Angebot machen.“ Abbas' Antwort laut Olmert: „Premierminister, das ist sehr ernst. Es ist sehr, sehr, sehr ernst.“
Doch anstatt den Vorschlag anzunehmen, verstrich die Gelegenheit. Heute – nach dem 7. Oktober – wirkt Olmerts Friedenskarte wie ein Relikt aus einer anderen Zeit, in der ein dauerhafter Frieden noch greifbar schien.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Par Lizzy Shaanan Pikiwiki Israel, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=129660439
Dienstag, 25 Februar 2025