Hamas-Funktionär gibt Fehler zu – späterer Rückzieher auf TelegramHamas-Funktionär gibt Fehler zu – späterer Rückzieher auf Telegram
Ein ranghoher Hamas-Vertreter gab zu, dass der 7. Oktober ein Fehler war – doch die Terrororganisation ruderte später zurück.
Ein hochrangiger Hamas-Funktionär hat in einem Interview mit der New York Times (NYT) überraschend eingeräumt, dass er den Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 nicht unterstützt hätte, wenn er die Folgen für den Gazastreifen gekannt hätte. Mousa Abu Marzouk, der in Katar ansässige Leiter des Hamas-Büros für auswärtige Angelegenheiten, sagte gegenüber der Zeitung:
„Wenn man gewusst hätte, was passiert, dann hätte es den 7. Oktober nicht gegeben.“
Abu Marzouk behauptete, nicht in die Planungen eingeweiht gewesen zu sein, und deutete damit an, dass der Angriff in der Organisation nicht einheitlich abgestimmt war.
Hamas feiert das eigene Überleben als "Sieg"
Trotz der massiven Zerstörung, die Israel als Reaktion auf das Massaker in Gaza angerichtet hat, sieht Abu Marzouk einen Teilerfolg für Hamas:
„Das Überleben von Hamas im Krieg gegen Israel ist an sich eine Art Sieg.“
Allerdings räumte er ein, dass die Folgen für Gaza verheerend sind. „Es wäre inakzeptabel zu sagen, dass Hamas gewonnen hat – nicht angesichts des Ausmaßes dessen, was Israel Gaza angetan hat“, sagte er der NYT.
Er sprach zudem über eine mögliche Verhandlungslösung und sagte, dass Hamas bereit sei, „über jedes Thema zu sprechen“, einschließlich der Waffen der Organisation in Gaza.
Hamas will nur gegen Massenfreilassungen Geiseln herausgeben
Zu den Geiseln, die weiterhin von Hamas festgehalten werden, erklärte Abu Marzouk, dass eine Freilassung aller Entführten nur unter zwei Bedingungen möglich sei: Israel müsse Tausende palästinensische Terroristen freilassen und sich vollständig aus Gaza zurückziehen.
Schnelle Klarstellung auf Telegram
Kurz nach der Veröffentlichung des Interviews reagierte Hamas auf Telegram mit einer Erklärung, in der behauptet wurde, dass die NYT Abu Marzouks Aussagen „aus dem Zusammenhang gerissen“ habe. Die Organisation betonte erneut, dass der 7. Oktober eine „gesegnete Operation“ gewesen sei und dass „bewaffneter Widerstand“ weiterhin ein grundlegender Bestandteil ihrer Strategie sei.
Hamas stellte zudem klar, dass sie unter keinen Umständen ihre Waffen abgeben oder Kompromisse eingehen werde, solange es „Besatzung“ gebe.
Dieses Statement zeigt einmal mehr, dass Hamas nicht an einer ernsthaften Verhandlungslösung interessiert ist, sondern weiterhin Terror als politisches Mittel betrachtet.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Nicoleon - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42020421
Dienstag, 25 Februar 2025