Verhandlungen in Katar: Hoffnung auf Geisel-Freilassung und WaffenruheVerhandlungen in Katar: Hoffnung auf Geisel-Freilassung und Waffenruhe
In Katar laufen heikle Verhandlungen über die Freilassung israelischer Geiseln und eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen. Während Israel auf Fortschritte hofft, stellt die Hamas neue Bedingungen.
Hinter verschlossenen Türen in Katar wird weiter über die Freilassung israelischer Geiseln und eine verlängerte Waffenruhe verhandelt. Nach Informationen aus israelischen Regierungskreisen zeigen sich vorsichtige Fortschritte. Ein begrenztes Abkommen mit der Hamas rückt in den Bereich des Möglichen.
Die derzeit diskutierte Vereinbarung sieht die Freilassung von fünf bis sechs lebenden Geiseln sowie die Rückgabe von rund neun Leichnamen vor. Im Gegenzug würde Israel mehr palästinensische Häftlinge freilassen. Ein weiteres zentrales Element ist eine Feuerpause, die bis nach dem israelischen Unabhängigkeitstag am 1. Mai andauern könnte – eine Spanne von etwa 45 bis 50 Tagen. Während dieser Zeit sollen Verhandlungen über eine längerfristige Lösung fortgeführt werden. Zudem würde die Versorgung des Gazastreifens mit Hilfsgütern und Strom wieder verstärkt.
Israel drängt darauf, dass mehr Geiseln freikommen. Die Regierung in Jerusalem hat der vorgeschlagenen Zwischenlösung grundsätzlich zugestimmt, um weitere Verhandlungen zu ermöglichen. Die Hamas hat den von den USA vermittelten Vorschlag nicht sofort abgelehnt, fordert jedoch zusätzlich den vollständigen Rückzug Israels vom Philadelphi-Korridor – der strategisch wichtigen Grenze zwischen Gaza und Ägypten. Außerdem verlangt sie eine verbindliche Zusage für eine zweite Verhandlungsphase, wie ursprünglich in der Rahmenvereinbarung vorgesehen.
Während Premierminister Benjamin Netanjahu eine weiterführende Verhandlung über eine zweite Phase ablehnt, verfolgen die USA unter Ex-Präsident Donald Trump eine weitergehende geopolitische Strategie. Im Zentrum steht die Ausweitung der Abraham-Abkommen: Trump plant einen Besuch in Saudi-Arabien innerhalb der nächsten sechs Wochen, um neue arabische und muslimische Staaten in das Normalisierungsabkommen mit Israel einzubinden.
Die erste Phase des Geisel-Deals endete am 1. März. Seither hält die Waffenruhe, obwohl die Hamas keine weiteren Geiseln freigelassen hat. Gegenwärtig befinden sich noch 59 israelische Geiseln in Gaza, von denen 24 als lebendig gelten.
Unterdessen führt Israel weiterhin gezielte Schläge gegen Verstöße gegen die Feuerpause durch und hat sämtliche humanitären Lieferungen nach Gaza gestoppt, um Druck auf die Hamas auszuüben. Zusätzlich wurde die Stromzufuhr zu Wasserentsalzungsanlagen in Gaza unterbrochen – ein Schritt, gegen den mehrere Geisel-Familien beim israelischen Obersten Gerichtshof Klage eingereicht haben.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Steve Witkoff und Benjamin Netanjahu in Jerusalem. Fotodatei: Maayan Toaf / GPO via Flickr
Freitag, 14 März 2025