Gadi Moses überlebte die Hölle: Hamas belog ihn über den Tod seiner FamilieGadi Moses überlebte die Hölle: Hamas belog ihn über den Tod seiner Familie
Gadi Moses wurde am 7. Oktober aus Kibbutz Nir Oz entführt. In Gefangenschaft belog die Hamas ihn über den Verbleib seiner Familie – erst Monate später erfuhr er die Wahrheit.
Gadi Moses, einer der ältesten überlebenden Geiseln des Hamas-Massakers vom 7. Oktober, hat in einem Interview mit dem israelischen Sender Channel 12 erstmals über seine Zeit in Gefangenschaft gesprochen. Die Hamas hielt ihn 481 Tage lang in Gaza fest und belog ihn dabei systematisch über das Schicksal seiner Familie.
Moses wurde aus seinem Zuhause in Kibbutz Nir Oz entführt, als Terroristen die Gemeinde überfielen. Während seiner Gefangenschaft zeigten ihm seine Entführer ein Foto seiner Partnerin Efrat auf einer Liste der Geiseln und behaupteten, sie sei am Leben. Auch seine Tochter Moran, so sagten sie, sei entführt worden.
Zum Geburtstag von Efrat und Moran bot ihm einer der Terroristen an, eine Nachricht an die beiden zu übermitteln. Später behauptete der Mann, die Botschaft sei voller Freude empfangen worden. Doch Wochen später, als Moses kurz Radio hören durfte, erfuhr er die Wahrheit: Efrat war längst ermordet worden.
"Dann brach meine Welt zusammen", sagte er.
Als er seinen Bewacher zur Rede stellte und ihn einen Lügner nannte, wurde ihm bewusst, dass auch Moran womöglich tot sein könnte.
Todesangst, Hunger und Misshandlungen
Moses berichtete von physischen und psychischen Misshandlungen. Einmal versuchte ein Bewacher, ihn gewaltsam zum Essen zu zwingen.
"Plötzlich sehe ich, wie er Silikonhandschuhe anzieht. Ich dachte: 'Will er mich würgen? Mich zwangsernähren?' Er schlug mir auf die Schulter und sagte: 'Du wirst essen.' Da sagte ich ihm: 'Fass mich noch einmal an, und ich bringe dich um – egal, was deine Waffen mit mir machen. Aber du wirst mich nicht erniedrigen!'"
Im Juni 2024 wurde er in das Gebiet Al-Mawasi im Süden Gazas verlegt, wo sich die israelische Armee aufhielt. Dort erfuhr er, dass die IDF Mohammed Deif, den Chef der Hamas-Terrorbrigaden, eliminiert hatte. Sein Bewacher erklärte ihm daraufhin:
"Du verstehst nichts vom Islam – ich bin verpflichtet, dich zu schützen, bevor ich mich selbst schütze. Aber falls deine Armee kommt, um dich zu retten, erschießen wir dich zuerst."
Die Freilassung: Angst, dass sie ihn zerreißen würden
Als Moses schließlich freigelassen wurde, verlief der Übergabeprozess chaotisch.
"Ich war sicher, sie bringen uns an einen Ort, wo sie uns zerreißen werden. Sie öffneten die Tür und sagten zu Arbel Yehoud: 'Komm.' Ich dachte, ich verliere den Verstand. Ich konnte nichts sehen, nur eine Menschenmenge. Ich hörte Schreie und sah, wie sie sie mitnahmen. Ich hatte Todesangst, dass sie sie an die Masse ausgeliefert hatten."
Eine Stunde später durfte auch er das Fahrzeug verlassen.
"Ich sagte mir: 'Das war’s. Sie haben Arbel zerrissen, und jetzt sind sie dran mit mir.'"
Erst nach der Übergabe an israelische Soldaten erfuhr er, dass seine Tochter Moran noch am Leben war.
"Ich bin der einzige ältere Geisel, die überlebt hat und zurückgekehrt ist. Aber ich weiß genau, welches Leid all jene durchmachen mussten – die, die entlassen wurden, die, die dort starben, und die, die noch immer gefangen sind."
Hoffnung auf Wiederaufbau von Nir Oz
Trotz des erlebten Grauens will Moses nach vorne blicken.
"Nir Oz muss wieder aufgebaut werden. Es gibt keine Alternative. Wir müssen anfangen zu arbeiten, damit es wieder so blüht wie früher. Die Menschen werden kommen."
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Freitag, 21 März 2025