Umfrage: Mehrheit der Gazaner würde Gaza verlassen – Ägypten weist Flüchtlingspläne zurückUmfrage: Mehrheit der Gazaner würde Gaza verlassen – Ägypten weist Flüchtlingspläne zurück
Eine neue Umfrage zeigt, dass mehr als die Hälfte der Bewohner des Gazastreifens ausreisen würde, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.
Die von der britischen Zeitung The Telegraph veröffentlichte Erhebung, die vom renommierten Gallup-Institut durchgeführt wurde, liefert bemerkenswerte Zahlen:
Laut der Umfrage, an der 532 Palästinenser über 18 Jahren teilnahmen, gaben 14 Prozent an, den Gazastreifen dauerhaft verlassen zu wollen – eine beachtliche Zahl, da es für viele riskant ist, ihre Auswanderungspläne öffentlich zu äußern. Weitere 38 Prozent würden Gaza zumindest vorübergehend verlassen, während nur 39 Prozent erklärten, sie hätten keinerlei Absicht, ihre Heimat zu verlassen.
Als Hauptgründe für den Wunsch nach Auswanderung nannten die Befragten Strom- und Treibstoffmangel, eingeschränkten Zugang zu Wasser und Sorgen um die eigene Sicherheit.
Ägypten dementiert Berichte über Aufnahme von Gazanern
Während immer mehr Palästinenser bereit wären, Gaza zu verlassen, stellt sich Ägypten klar gegen jede Form der Umsiedlung. Die ägyptische Informationsbehörde erklärte am Freitag, dass Berichte über eine geplante Aufnahme von bis zu einer Million Gazanern in Nord-Sinai "völlig falsch" seien.
"Kairo lehnt jede Form der Vertreibung von Palästinensern kategorisch ab, sei es gewaltsam oder freiwillig", hieß es in einer offiziellen Stellungnahme. Dabei wurde sogar die freiwillige Auswanderung als "Versuch zur Vertreibung" gewertet – eine bemerkenswerte Rhetorik, die darauf hindeutet, dass Kairo jegliche Bevölkerungsbewegungen aus Gaza verhindern will.
Die Ergebnisse der Umfrage und die klare Haltung Ägyptens zeigen einmal mehr, wie verfahren die Situation im Gazastreifen ist: Während viele Einwohner gehen wollen, scheint die arabische Welt kein Interesse daran zu haben, sie aufzunehmen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Freitag, 21 März 2025