Verschwundene Rakete der IDF in Tulkarm entdeckt – Militärpolizei ermittelt wegen möglichem Diebstahl

Verschwundene Rakete der IDF in Tulkarm entdeckt – Militärpolizei ermittelt wegen möglichem Diebstahl


Ein aus Gaza gemeldeter Raketenabschuss der israelischen Streitkräfte entpuppt sich womöglich als Täuschung – das Geschoss wurde Monate später im Westjordanland gefunden.

Verschwundene Rakete der IDF in Tulkarm entdeckt – Militärpolizei ermittelt wegen möglichem Diebstahl

Eine Panzerabwehrrakete vom Typ LAW, die nach Angaben eines IDF-Reservebataillons während eines Einsatzes im Gazastreifen abgefeuert worden sein soll, wurde nun in einem völlig anderen Teil der Region entdeckt: im Tulkarm-Flüchtlingslager in Judäa und Samaria, hunderte Kilometer vom angeblichen Einsatzort entfernt. Und das nicht etwa von der IDF selbst, sondern von den Sicherheitskräften der Palästinensischen Autonomiebehörde.

Diese übergaben das Geschoss bereits vor einigen Wochen an israelische Stellen, nachdem sie es am Rand des Lagers gefunden hatten – in einem privaten Wohnhaus. Der Fund hatte sofort zu Zweifeln geführt: Wurde die Rakete tatsächlich abgeschossen? Oder handelt es sich in Wahrheit um einen Fall von Diebstahl innerhalb der Armee?

Die israelische Militärpolizei nahm daraufhin Ermittlungen auf. Inzwischen sei die Untersuchung abgeschlossen, wie ein Sprecher der IDF mitteilte. Die Ergebnisse sollen nun an die Militärstaatsanwaltschaft übergeben werden. Der Verdacht: Die Rakete wurde nie abgefeuert, sondern verschwand auf andere Weise – womöglich durch Fahrlässigkeit oder kriminelle Energie aus den Reihen der Armee selbst.

Für die IDF ist der Vorfall mehr als nur ein peinliches Missgeschick. Der Verlust und die potenzielle Weitergabe solcher Waffen in feindliche Hände ist nicht nur sicherheitspolitisch hochbrisant, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf interne Kontrollmechanismen der Armee. „Die IDF nimmt jede Art von Waffen- oder Munitionsdiebstahl sehr ernst“, hieß es in der offiziellen Stellungnahme – ein Satz, der angesichts der Umstände fast wie eine Untertreibung klingt.

Der Vorfall reiht sich ein in eine Reihe ähnlicher Entdeckungen in letzter Zeit: Erst vor wenigen Monaten hatten israelische Sicherheitsdienste ein RPG-Abschussgerät in einem Waffenlager in Jenin sichergestellt – ebenfalls aus Armee-Beständen stammend, offenbar über Umwege in die Hände von Terrorzellen gelangt. Es zeigt, wie porös die Grenzen zwischen militärischem Arsenal und den Waffendepots militanter Gruppen mittlerweile geworden sind.

Dass diesmal die Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde selbst eine israelische Waffe aufgespürt und zurückgegeben haben, ist ein Detail, das nicht nur innenpolitisch, sondern auch symbolisch schwer wiegt. Denn es zeigt, wie fragil und verschachtelt das Geflecht aus Kontrolle, Misstrauen und Kooperation in den umkämpften Gebieten geworden ist.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF


Mittwoch, 16 April 2025

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