Israel verschärft Druck auf Hamas – Offensive vorerst auf Eis, um Geiseln zu rettenIsrael verschärft Druck auf Hamas – Offensive vorerst auf Eis, um Geiseln zu retten
Die Armee rückt weiter vor, doch eine Großoffensive bleibt aus – aus einem Grund, der zutiefst menschlich ist.
Israels Armee kämpft weiter gegen Hamas im Gazastreifen, doch ein groß angelegter Bodenangriff lässt auf sich warten. Der Grund ist ebenso strategisch wie moralisch: 59 Geiseln befinden sich noch immer in der Gewalt der Terrororganisation – darunter 24, von denen man annimmt, dass sie noch leben. Jeder weitere Schritt der IDF ist eine Abwägung zwischen militärischem Erfolg und dem Leben dieser Menschen.
Seit dem 18. März hat die israelische Armee nach zweimonatiger Pause ihre Angriffe wieder aufgenommen. Dabei wurden über 1.200 Ziele getroffen, mindestens 350 Terroristen getötet – darunter 40 führende Hamas-Kader. Auch Mitglieder der sogenannten „Polizei“ der Hamas und der politisch-militärischen Führung wurden gezielt ausgeschaltet. Dennoch bleibt die Entscheidung über eine vollständige Offensive in Rafah politisch – und abhängig vom Schicksal der Geiseln.
Verteidigungsminister Israel Katz macht keinen Hehl daraus: Wenn die Hamas die Geiseln nicht freilässt, wird die Armee auch Rafah sturmreif machen. Doch bislang operiert die IDF mit Bedacht. Drei Divisionen sichern das Terrain – vorsichtig, um mögliche Verhandlungen nicht zu gefährden und die eigenen Soldaten zu schützen. Dabei kommt es immer wieder zu Zusammenstößen mit Hamas-Einheiten, die sich jedoch zunehmend zurückziehen.
Die israelische Armee zerstört derzeit gezielt Waffenlager, Tunnel und Nachschublinien der Hamas. Der Süden Gazas ist inzwischen weitgehend unter israelischer Kontrolle. Die sogenannte „Morag-Korridor“ trennt Rafah von Chan Junis, während im Norden Netzarim und Shejaiya Teil einer Pufferzone geworden sind. Diese Zonen nehmen mittlerweile rund 30 Prozent des Gazastreifens ein – ein Gebiet, das nach Aussage von Minister Katz unter dauerhafter Kontrolle Israels bleiben soll.
Parallel wird der Druck auf Hamas nicht nur militärisch erhöht. Auch innerhalb Gazas regt sich zaghafter Protest – gegen die Islamisten selbst. Immer mehr Menschen machen Hamas für ihre Not verantwortlich. Dass Israel die Einfuhr von Hilfsgütern begrenzt, sei kein Zeichen einer geplanten Hungersnot, betont das Militär. Es gehe darum, die Hamas zu schwächen – nicht die Zivilbevölkerung.
Die Fakten sind brutal: Über 1.200 Menschen wurden beim Hamas-Überfall am 7. Oktober ermordet, darunter Frauen, Kinder und Babys. 251 Menschen wurden verschleppt. Bis heute sind 59 von ihnen in der Gewalt der Terroristen. Laut israelischer Schätzungen wurden bisher etwa 20.000 Hamas-Kämpfer getötet – doch der Preis ist hoch. Auch Israel hat 410 Soldaten in Gaza verloren.
Der Krieg ist nicht vorbei. Doch Israels Regierung ringt um einen Weg, den Terror dauerhaft zu besiegen, ohne das Leben der Geiseln leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Es ist ein Kampf an zwei Fronten – militärisch und moralisch zugleich.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF
Donnerstag, 17 April 2025