Hisbollah gibt sich radikal – und der Libanon zahlt den PreisHisbollah gibt sich radikal – und der Libanon zahlt den Preis
Während Israel gezielt gegen Terrorzellen im Süden Libanons vorgeht, bekräftigt Hisbollah öffentlich ihren Anspruch auf bewaffneten Widerstand – gegen den Willen der libanesischen Regierung.
Hisbollah will ihre Waffen nicht abgeben. Klare Worte fand der stellvertretende Generalsekretär der vom Iran unterstützten Terrororganisation, Naim Qassem, am Freitag im Fernsehsender der Miliz: Wer über Entwaffnung rede, solle diesen Begriff „aus dem Wörterbuch streichen“. Der Zeitpunkt seiner Aussage ist kein Zufall: Während die USA Druck auf Beirut ausüben, endlich die vollständige Kontrolle über das eigene Staatsgebiet zu übernehmen, versucht Hisbollah, Fakten zu schaffen – mit täglichen Angriffen auf Israel und mit gezielter Propaganda gegen die libanesische Staatlichkeit.
Die Botschaft ist eindeutig: Nicht der Libanon entscheidet über Krieg und Frieden im Süden des Landes – sondern Hisbollah. Präsident Joseph Aoun hat zwar in seiner Antrittsrede angekündigt, dass ab 2025 nur noch der Staat das Gewaltmonopol innehaben solle. Doch das Papier ist kaum trocken, da kontern die Extremisten. Wafic Safa, ein ranghoher Funktionär des radikalsten Flügels der Organisation, machte unmissverständlich klar: Ohne vollständigen Rückzug Israels aus fünf strategischen Grenzpunkten und ein Ende der „Aggression“ werde man nicht einmal über eine Waffenabgabe sprechen.
Gleichzeitig eskaliert – ja, führt – Hisbollah den Krieg im Süden weiter. Israel reagiert nahezu täglich mit gezielten Drohnenangriffen auf Terroristen der Gruppe. Am Freitag wurden zwei Hisbollah-Kämpfer getötet, darunter ein hochrangiger Funktionär, der für Kommunikationssysteme südlich des Litani-Flusses verantwortlich war. Derartige Einsätze sind durch das Waffenstillstandsabkommen vom 27. November gedeckt, das Israel bei unmittelbarer Bedrohung Handlungsfreiheit zusichert. Eine Bedrohung, die angesichts täglicher Angriffe auf israelisches Gebiet und der Präsenz bewaffneter Hisbollah-Einheiten in Südlibanon mehr als gegeben ist.
Der Hintergrund dieses anhaltenden Konflikts ist eindeutig: Am 8. Oktober 2023, nur einen Tag nach dem beispiellosen Massaker der Hamas in Israel mit über 1.200 Toten und 251 Geiseln, begann Hisbollah mit täglichen Angriffen auf den Norden Israels – unprovoziert, ohne militärischen Anlass, aber mit eindeutigem Ziel: den Krieg gegen Israel auch im Norden zu eröffnen. Israel reagierte mit einer begrenzten Invasion im September, nachdem rund 60.000 Zivilisten aus dem Norden des Landes fliehen mussten.
Es geht längst nicht mehr nur um einzelne Grenzposten – es geht um die grundlegende Frage, ob der Libanon ein souveräner Staat sein will oder weiterhin als iranischer Vorposten gegen Israel fungiert. Solange Hisbollah ungehindert agieren, Waffen horten und aus zivilen Wohngebieten operieren kann, bleibt der Süden Libanons ein Pulverfass – und der libanesische Staat eine Hülle ohne Rückgrat.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot Youtube
Samstag, 19 April 2025