Iran verhandelt in Rom unter Druck – Trump droht mit MilitärschlagIran verhandelt in Rom unter Druck – Trump droht mit Militärschlag
Die Hoffnung auf Diplomatie steht auf wackeligem Boden, während der US-Präsident eine letzte Frist setzt.
In Rom ringt der Nahe Osten um seine Zukunft – erneut. In getrennten Räumen, getrennt durch Jahre des Misstrauens, verhandeln Vertreter des Iran und der Vereinigten Staaten indirekt über das heikelste aller Themen: das iranische Atomprogramm. Dass diese Gespräche überhaupt stattfinden, ist ein kleiner diplomatischer Durchbruch. Doch die Zeit läuft. Und Donald Trump, der wieder im Weißen Haus sitzt, macht keinen Hehl daraus, dass er eine militärische Lösung nicht ausschließt.
Oman vermittelt zwischen beiden Seiten, wie bereits vergangene Woche in Muscat. Dieses Mal sind es Irans Vize-Außenminister Abbas Araghchi und Trumps Nahost-Gesandter Steve Witkoff, die ihre Standpunkte über den Tisch eines neutralen Dritten austauschen. Die Verhandlungen in Rom stehen dabei im Zeichen maximaler Spannungen – nicht zuletzt wegen Trumps zweimonatigem Ultimatum: Ein Deal muss her, sonst „werden andere Mittel nötig“, wie der Präsident es ausdrückt. Es ist die Rückkehr seiner „Maximum Pressure“-Strategie – mit offenem Ende.
Irans Chefunterhändler betritt das römische Parkett mit dem Segen und der Vollmacht des Regimes. Ali Shamkhani, enger Vertrauter des Obersten Führers Khamenei, schreibt auf X: "Kein Nachgeben." Stattdessen neun Prinzipien: darunter „keine Drohungen“, „Rücknahme der Sanktionen“, und ein kategorisches Nein zur „Libyen/UAE-Lösung“ – also keine einseitige Entwaffnung wie Gaddafi vor seiner Ermordung. Dass Shamkhani seine Botschaft nicht nur auf Persisch, sondern auch auf Hebräisch verbreitet, ist eine klare Ansage: Israel, das der Iran als „Störenfried“ bezeichnet, soll wissen, wo die rote Linie verläuft.
Trump hingegen bleibt bei seiner Kernforderung: „Iran darf niemals eine Atombombe besitzen.“ Die Vereinigten Staaten verlangen den Stopp der Anreicherung von hochangereichertem Uran, das aus westlicher Sicht nur ein Ziel kennt – den Bau einer Waffe. Doch genau hier beginnt die Sackgasse. Denn Teheran hat in den letzten Jahren nicht nur die Auflagen des 2015er Abkommens verletzt, sondern diese bewusst weit überschritten – als Warnung und Signal zugleich. Die Zentrifugen laufen, die Uranvorräte steigen.
Ein neuer Deal scheint möglich – aber nur, wenn Washington glaubhafte Garantien liefern kann, dass es diesmal nicht wieder aussteigt, wie es Trump 2018 tat. Doch ausgerechnet dieser Präsident verhandelt nun erneut. Teheran will keine Waffen, sagt es – aber auch keine Entmachtung. Raketen und Verteidigungsprogramme sind tabu. Und: Die Zentrifugen bleiben, auch wenn das den Westen provoziert.
Rom mag symbolisch als „Hauptstadt des Dialogs“ bezeichnet werden – doch hinter den Kulissen wirkt die Angst, dass dieser Dialog zur letzten Chance wird. Denn sollten die Gespräche scheitern, steht mehr auf dem Spiel als nur ein Vertrag. Es geht um Krieg oder Frieden in einer Region, die keinen weiteren Flächenbrand verkraftet. Und Trump, so viel ist klar, würde nicht zögern, den Funken zu zünden.
Autor: Redaktion
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Samstag, 19 April 2025