Schwarzarbeit mit System: Polizei zerschlägt Netzwerk für illegale palästinensische Arbeitskräfte in Zentrali­srael

Schwarzarbeit mit System: Polizei zerschlägt Netzwerk für illegale palästinensische Arbeitskräfte in Zentrali­srael


Gefälschte Ausweise, fingierte Rechnungen und Ignoranz in Tel Avivs Wirtschaft – ein Skandal mit Systemversagen

Schwarzarbeit mit System: Polizei zerschlägt Netzwerk für illegale palästinensische Arbeitskräfte in Zentrali­srael

In einer koordinierten Razzia hat die nationale Betrugseinheit der Polizei im Bezirk Tel Aviv gemeinsam mit der Steuerbehörde und dem Nationalen Versicherungsinstitut ein organisiertes Netzwerk zerschlagen, das palästinensische Arbeiter mit gefälschten Ausweisen an israelische Unternehmen vermittelt haben soll. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein Personalvermittlungsunternehmen aus Holon – geführt von einem Mann, der offenbar systematisch illegale Beschäftigung ermöglichte, gestützt durch Komplizen aus der Westbank und der eigenen Firma.

Die Masche war ausgeklügelt und perfide: Palästinenser ohne gültige Arbeitserlaubnis wurden mit gefälschten israelischen Ausweisen ausgestattet und an Supermarktketten, Restaurants und andere Betriebe im Großraum Tel Aviv vermittelt. Die Firma stellte fingierte Rechnungen aus, finanzierte den Transport und organisierte Wohnungen – ganz so, als handle es sich um reguläre Beschäftigungsverhältnisse.

Die Unternehmen, die diese Arbeiter aufnahmen, machten vielfach mit – entweder aus Gleichgültigkeit oder mit voller Absicht. Viele von ihnen wurden nun selbst Gegenstand strafrechtlicher Ermittlungen, da sie laut Polizei „gezielt wegschauten“.

Unter den Festgenommenen befinden sich der Firmeninhaber, ein leitender Angestellter, sowie zwei Palästinenser aus der Westbank, darunter ein Mann aus Hebron mit gültiger israelischer Arbeitserlaubnis, der offenbar als Bindeglied zwischen den gefälschten Papieren und der Personalvermittlung fungierte. Der zweite palästinensische Verdächtige wurde an einem Kontrollpunkt bei Ramallah festgenommen – er soll die Arbeitskräfte organisiert und zugeführt haben.

Die Beamten durchsuchten Büros und Wohnungen, beschlagnahmten Luxusfahrzeuge, Bargeld, Computer, Mobiltelefone und eine Vielzahl gefälschter Dokumente. In einer Wohnung in Ramat Gan entdeckten sie fünf illegale Arbeiter, die offenbar von den Festgenommenen beschäftigt wurden.

Der Skandal wirft ein scharfes Licht auf ein lang bekanntes, aber oft ignoriertes Problem: die stille Duldung illegaler palästinensischer Arbeitskräfte durch Teile der israelischen Wirtschaft. Es geht dabei nicht nur um Gesetzesbrüche – es geht um unterwanderte Sicherheitsmechanismen und den skrupellosen Missbrauch von Menschen in prekären Lebenslagen. Besonders alarmierend ist, dass gefälschte Ausweise nicht nur Betrug ermöglichen, sondern auch Sicherheitsrisiken darstellen – in einer Zeit, in der Israel mit wachsender Gewalt und zunehmenden Bedrohungen konfrontiert ist.

Das Amtsgericht Bat Yam verlängerte die Untersuchungshaft der Hauptverdächtigen bis Mittwoch. Die illegal Beschäftigten bleiben bis Dienstag in Haft.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Polizei Israel


Dienstag, 22 April 2025

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