Hamas zeigt Omri Miran: Ein Schrei nach Freiheit aus den Tunneln

Hamas zeigt Omri Miran: Ein Schrei nach Freiheit aus den Tunneln


Hamas veröffentlichte ein neues Video des israelischen Geisel Omri Miran, entführt vor den Augen seiner Familie. Seine Töchter flehen US-Präsident Trump um Hilfe an, während Israel vor dem Holocaust-Gedenktag mit der Schande eines moralischen Versagens konfrontiert ist.

Hamas zeigt Omri Miran: Ein Schrei nach Freiheit aus den Tunneln

Am Mittwoch, dem 23. April 2025, veröffentlichte die Hamas ein neues Propaganda-Video, das den israelischen Geisel Omri Miran zeigt, der am 7. Oktober 2023 aus seinem Zuhause im Kibbuz Nahal Oz vor den Augen seiner Frau Lishay Miran-Lavi und seiner zwei kleinen Töchter, Roni und Alma, entführt wurde. Das Video, ein weiterer schmerzhafter Stich ins Herz der Familie und der israelischen Gesellschaft, fällt ausgerechnet auf die Zeit kurz vor dem Holocaust-Gedenktag, einem Moment, in dem Israel „Nie wieder“ schwört. Doch die Familie Miran spricht von einem „moralischen Versagen“ des Staates, da Omri und 58 weitere Geiseln seit über eineinhalb Jahren in den Tunneln der Hamas ausharren.

Omri Miran, ein 48-jähriger Shiatsu-Therapeut und stolzer Vater, wurde aus seinem Heim gerissen, während seine zweijährige Tochter Roni verzweifelt versuchte, ihm nachzulaufen, und schrie: „Ich will meinen Papa!“ Seine Frau Lishay konnte ihm in den letzten Sekunden nur zurufen: „Ich liebe dich, wir warten auf dich, sei kein Held.“ Diese Worte hallen nach, während die Familie in Agonie verharrt, getragen von Hoffnung, aber gequält von Ungewissheit. Das jüngste Lebenszeichen von Omri kam im Februar 2025 durch einen freigelassenen Geisel, der bestätigte, dass Omri bis Juli 2024 körperlich stabil war. Doch wie sein Bruder Nadav betont: „Das war vor sieben Monaten. Bei diesen menschlichen Bestien kann alles passieren. Wir sind besorgt.“

Die Veröffentlichung des Videos ist ein zynischer Akt der Hamas, die weiterhin versucht, Druck auf Israel und die internationale Gemeinschaft auszuüben. Es ist nicht das erste Mal: Schon im April 2024 zeigte die Terrorgruppe Omri in einem Propaganda-Video, ein Anblick, der seine Familie gleichzeitig erleichterte und zerriss. „Er lebte, aber er sah schwach aus, abgemagert, seine Augen hatten nicht mehr den Trost, den wir kennen“, sagte sein Schwager Moshe Lavi damals. Nun, ein Jahr später, bleibt die Frage: Wie lange kann ein Mensch unter solchen Bedingungen überleben? Die Tunnel, die Unterernährung, die psychologische Folter – all das zehrt an Omri und den anderen Geiseln.

Die Töchter von Omri, Roni und Alma, haben im März 2025 in einem herzzerreißenden Video an US-Präsident Donald Trump appelliert: „Trump, hilf uns, unseren Papa aus Gaza zurückzubringen.“ Die Kleinkinder, die kaum verstehen können, warum ihr Vater nicht bei ihnen ist, umarmten ein Plakat mit seinem Bild und schickten Küsse in die Kamera. Lishay, die das Video auf X teilte, schrieb: „Meine Töchter sprechen ständig von Ihnen, sie wissen, dass Sie derjenige sind, der Papas nach Hause bringt.“ Dieser Appell zeigt die Verzweiflung, aber auch den Glauben der Familie an Trump, der mit seinem Sondergesandten Steve Witkoff im Januar 2025 einen Waffenstillstand und die Freilassung von 33 Geiseln, davon 25 lebend, erreichte.

Doch warum bleibt Omri in Gefangenschaft? Die Verhandlungen für die zweite Phase des Waffenstillstands stocken. Israel fordert die Freilassung von mindestens zehn lebenden Geiseln für eine Verlängerung des Waffenstillstands, während die Hamas auf einen vollständigen Rückzug Israels aus Gaza und ein Ende des Krieges besteht. Lishay Miran-Lavi äußerte sich bitter: „Ich habe mehr Vertrauen in die US-Regierung unter Trump als in meine eigene.“ Sie kritisiert die israelischen Verhandler, insbesondere Ronen Dermer, für politische Berechnungen, die das Leben der Geiseln gefährden. „Es fühlt sich an, als ob Politik wichtiger ist als Menschen“, sagt sie.

Die Situation ist ein Drahtseilakt. Israel steht unter Druck, seine Bürger zu retten, ohne die Sicherheit des Landes zu gefährden. Die Hamas, geschwächt, aber nicht besiegt, nutzt die Geiseln als Verhandlungsmasse, während die internationale Gemeinschaft, angeführt von den USA, Ägypten und Katar, verzweifelt nach einer Lösung sucht. Trump, der mit harten Worten drohte, die Hamas werde „die Hölle bezahlen“, wenn die Geiseln nicht freikommen, hat bewiesen, dass er Ergebnisse liefern kann. Doch die Komplexität der Verhandlungen, gepaart mit den politischen Spannungen in Israel, macht Fortschritte mühsam.

Für die Familie Miran ist jedes neue Video von Omri ein bittersüßer Moment: Es bestätigt, dass er lebt, aber es erinnert sie an die Qual, die er durchleidet. „Omri ist stark, er wird nicht brechen“, sagt die Familie, „aber unsere Herzen sind gebrochen.“ Die israelische Öffentlichkeit, die laut Umfragen mehrheitlich eine Einigung für die Freilassung der Geiseln unterstützt, teilt diesen Schmerz. Vor dem Holocaust-Gedenktag, wenn die Erinnerung an vergangene Gräuel lebendig ist, steht Israel vor einer schmerzhaften Wahrheit: „Nie wieder“ bedeutet auch, keinen Bürger in den Händen von Terroristen zu lassen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Mittwoch, 23 April 2025

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.



Unterstütze unabhängigen Journalismus

haOlam ist ein rein privates Projekt – unabhängig, engagiert und ohne große Mittel. Wenn dir unsere Arbeit wichtig ist, freuen wir uns über jede Unterstützung. Für unsere Bankverbindung schreib uns gern eine E-Mail an redaktion@haolam.de.


Alle Felder müssen ausgefüllt werden


Ich versichere, nichts rechtlich und/oder moralisch Verwerfliches geäußert zu haben! Ich bin mir bewusst, das meine IP Adresse gespeichert wird!

 

empfohlene Artikel
weitere Artikel von: Redaktion

haOlam.de – Gemeinsam in die Zukunft

Nach dem Tod des Herausgebers führen wir haOlam.de weiter. Für dieses umfangreiche Projekt suchen wir finanzielle Unterstützer sowie Anregungen und Hinweise zu technischen Fehlern während der laufenden Überarbeitung.

Kontakt: redaktion@haolam.de

Danke für eure Unterstützung!


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage