Assad gone, Golan bleibt – Syriens neuer Präsident will Frieden, aber zu welchem Preis?

Assad gone, Golan bleibt – Syriens neuer Präsident will Frieden, aber zu welchem Preis?


Damaskus signalisiert Gesprächsbereitschaft mit Israel – doch die Forderungen zeigen, wie weit der Weg zu echter Normalisierung noch ist.

Assad gone, Golan bleibt – Syriens neuer Präsident will Frieden, aber zu welchem Preis?

Es ist ein Satz, der aufhorchen lässt: Syrien sei bereit, sich den Abraham-Abkommen anzuschließen – unter den „richtigen Bedingungen“. Das sagte Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa in einem Gespräch mit dem US-Kongressabgeordneten Cory Mills. Ein möglicher Durchbruch in einem jahrzehntelangen Konflikt? Oder nur eine taktische Charmeoffensive eines Regimes, das internationale Anerkennung sucht, ohne sich grundlegend zu verändern?

Al-Sharaa, der nach dem Sturz von Bashar al-Assad als Übergangsfigur gilt, empfing Mills für ein 90-minütiges Gespräch. Die Bedingungen, die Washington formuliert hat, sind klar: völlige Abrüstung aller chemischen Waffen, konsequenter Kampf gegen Terrorgruppen auf syrischem Boden, einschließlich iranischer Milizen – und, implizit, die Anerkennung Israels. Noch sind das Worte. Doch allein die Gesprächsbereitschaft ist bemerkenswert für ein Land, das jahrzehntelang das Epizentrum antiisraelischer Rhetorik und Terrorunterstützung war.

Und doch: Die Forderung nach Rückgabe der Golanhöhen – die Donald Trump 2019 offiziell als israelisches Staatsgebiet anerkannt hat – zeigt, wie realitätsfern Damaskus noch immer agiert. Wer Frieden will, muss die Fakten anerkennen. Die Golanhöhen sind nicht verhandelbar. Sie schützen Nordisrael vor genau jener Art syrischer und iranischer Aggression, die in den letzten Jahrzehnten das Existenzrecht des jüdischen Staates infrage stellte.

Cory Mills gab sich „vorsichtig optimistisch“ und verglich die Situation mit der historischen Annäherung an frühere Feinde wie Deutschland oder Japan. Doch so naheliegend der Vergleich klingt – er hinkt. Denn Deutschland und Japan hatten nach 1945 kapituliert und ihre Ideologien überwunden. Syrien hat sich – trotz Führungswechsel – bislang kaum glaubhaft von der antisemitischen Staatsdoktrin oder der Kollaboration mit Terrorgruppen distanziert.

Frieden mit Israel ist möglich. Er beginnt mit Wahrheit, Verantwortung und dem klaren Bruch mit einer Vergangenheit aus Hass, Krieg und Täuschung. Wenn Ahmed al-Sharaa das ernst meint, dann beginnt jetzt seine Bewährungsprobe.


Autor: Redaktion
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Freitag, 25 April 2025

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