Iran baut weiter Raketen – mit Chinas Hilfe: USA verhängen neue SanktionenIran baut weiter Raketen – mit Chinas Hilfe: USA verhängen neue Sanktionen
Ballistische Raketenteile aus China, direkte Lieferungen an den Iran, die Revolutionsgarden als Nutznießer – Washington zieht die Reißleine.
Die Vereinigten Staaten haben erneut zugeschlagen – mit gezielten Sanktionen gegen sechs Personen und sechs Unternehmen aus dem Iran und China, die an Teherans ballistischem Raketenprogramm mitwirken. Im Zentrum steht einmal mehr die berüchtigte iranische Revolutionsgarde (IRGC), deren Raketenarsenal weiter wächst – unterstützt von einem dichten Netz aus Chemiefirmen, Zwischenhändlern und Finanzdienstleistern. Es ist ein globales Puzzle, bei dem China als zentraler Lieferant agiert und damit nicht nur internationale Vereinbarungen unterläuft, sondern auch die US-Sicherheitsinteressen frontal herausfordert.
Konkret geht es um chemische Grundstoffe wie Natriumperchlorat und Dioctylsebacat, beide essenziell für die Herstellung von Raketenantriebsmitteln. Das erste ist sogar durch das Missile Technology Control Regime (MTCR) kontrolliert – ein internationales Abkommen, das genau solche Weitergaben verhindern soll. Doch das hielt weder den Iran noch die involvierten chinesischen Firmen davon ab, die Lieferung voranzutreiben.
Im Fokus der US-Sanktionen steht auf iranischer Seite das Handelsunternehmen Saman Tejarat Barman (STB), das direkt an die IRGC lieferte. In China wurde ein ganzes Firmenkonsortium bloßgestellt: Shenzhen Amor, das den Versand koordinierte, Yanling Chuanxing Chemical Plant, das die Ausgangsstoffe lieferte, China Chlorate Tech (CCT) für die Finanzierung, Dongying Weiaien Chemical, ein Schlüsselzulieferer von Dioctylsebacat, und Yanling Lingfeng Chlorate, das Mitarbeiter mit CCT und Chuanxing teilte – ein Netzwerk mit klarer Arbeitsteilung.
Auch persönlich werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. Sechs führende Personen von STB, darunter Geschäftsführer Abed Zargar und mehrere Familienmitglieder, stehen nun auf der US-Sanktionsliste. Ihr Vermögen wird eingefroren, ihr Zugang zum internationalen Finanzsystem abgeschnitten.
Diese Maßnahmen sind kein Einzelfall, sondern Teil einer klaren politischen Linie. Präsident Donald Trump hatte bereits im Februar ein Memorandum unterzeichnet, das maximale wirtschaftliche Maßnahmen gegen Teheran vorsieht – mit dem Ziel, den Raketenbau zu stoppen und den Griff des Regimes nach der Atombombe zu durchkreuzen. Diese Sanktionen stehen in direktem Zusammenhang mit dem Treffen Trumps mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, bei dem beide Seiten Einigkeit über die Bedrohung durch das iranische Raketenprogramm demonstrierten.
Besonders brisant: China, das nicht nur als Lieferant fungiert, sondern auch als größter Abnehmer iranischen Erdöls auftritt, erkennt die US-Sanktionen offiziell nicht an. Peking ermöglicht Teheran damit nicht nur wirtschaftliches Überleben, sondern auch den technischen Ausbau seines Raketenarsenals – ein geopolitischer Drahtseilakt, der zunehmend zu einer offenen Konfrontation mit den USA führen könnte.
Der Iran wiederum zeigt sich unbeeindruckt von den Maßnahmen – doch die Zahl der betroffenen Netzwerke wächst: Erst letzte Woche wurden Sanktionen gegen einen iranischen Gas-Magnaten verhängt, der weltweit hunderte Millionen Dollar mit Öl- und LPG-Verkäufen umgesetzt hatte. Zuvor traf es Unterstützer des Atomprogramms – ein deutliches Signal an Teheran: Die USA lassen nicht locker.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von M-ATF, from military.ir and iranmilitaryforum.net - http://gallery.military.ir/albums/userpics/10187/New-Fateh-TEL.jpg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21508000
Mittwoch, 30 April 2025