Israel kämpft um jedes Stück Land – und bekommt Hilfe aus EuropaIsrael kämpft um jedes Stück Land – und bekommt Hilfe aus Europa
Ein Flammenmeer frisst sich durch Israel – doch diesmal kämpft das Land nicht allein.
Das Bild, das sich heute in Israel bietet, ist erschütternd. Riesige Rauchschwaden hängen über den Bergen rund um Jerusalem, ganze Hänge stehen lichterloh in Flammen, während Hunderte Feuerwehrleute und Freiwillige am Boden ihr Leben riskieren, um die Feuerwalze zu stoppen. Doch es ist nicht nur der nationale Kampf gegen ein Naturereignis – es ist auch ein Moment, in dem internationale Solidarität spürbar wird.
Israel setzt in diesem Kampf auf sein „Elad Squadron“, eine Flotte von Löschflugzeugen, die aus amerikanischen Air Tractor AT-802 Maschinen besteht. Diese wendigen Flugzeuge können rund 3.000 Liter Löschmittel mitführen und sind vor allem in bergigem Gelände unverzichtbar. Sie sind präzise, schnell, flexibel – aber eben auch begrenzt in ihrer Reichweite. Deshalb schickt Israel zusätzlich eine umgerüstete C-130 Hercules mit MAFFS 2-System in die Lüfte, die fast viermal so viel Löschmittel transportieren kann. Dieses Flugzeug ist in der Lage, auch bei Nacht und schlechter Sicht gezielt Brände zu bekämpfen. Doch es gibt ein Problem: Für Start und Landung braucht diese Maschine lange, befestigte Pisten, was ihre Einsatzgebiete einschränkt.
In einer Zeit, in der jeder Tropfen Wasser und jeder Liter Löschschaum zählt, ist es ein starkes Signal, dass nun auch Europa zu Hilfe eilt. Aus Zypern ist bereits ein Hubschrauber im Einsatz, der sich in die Löschflüge einreiht. Kroatien hat angekündigt, eines seiner berühmten CL-415 „Super Scooper“-Flugzeuge zu schicken – Maschinen, die Wasser direkt aus Seen und dem Meer aufnehmen können. Sie sind ideal für Einsätze, bei denen natürliche Wasserquellen schnell erreichbar sind, allerdings weniger geeignet für die trockenen, zerklüfteten Gegenden, die in Israel jetzt besonders betroffen sind.
Italien und Frankreich werden ebenfalls erwartet, mit Dash 8 Q400 Flugzeugen, die etwa 10.000 Liter Löschmittel transportieren können und vor allem durch ihre Geschwindigkeit und Flächenabdeckung überzeugen. Diese Maschinen sind ein wertvoller Beitrag, brauchen aber ebenfalls solide Start- und Landebahnen. Besonders bemerkenswert ist die Unterstützung aus Zypern, das Air Tractor AT-802 Maschinen bereitstellt – dieselbe Art von Flugzeugen, die auch Israel nutzt. Diese regionale Zusammenarbeit ermöglicht eine reibungslose und abgestimmte Brandbekämpfung über Landesgrenzen hinweg.
Während in den Medien oft über politische Spannungen berichtet wird, zeigt sich hier eine andere Realität: Wenn es brennt – buchstäblich – dann zählt nicht, wer woher kommt, sondern dass Menschen einander helfen. Derzeit sind über 120 Feuerwehrteams im Einsatz. Das Feuer hat bereits einen Schaden von mehreren Hundert Millionen Schekel (rund mehrere zehn Millionen Euro) verursacht. Bisher wurden etwa 15 Menschen leicht verletzt; glücklicherweise konnten die meisten schon wieder nach Hause entlassen werden. Doch die wahren Opfer sind nicht nur Menschen, sondern auch Natur, Tiere, Heimat.
Was viele nicht sehen: Hinter jedem Brand steckt eine tiefe, emotionale Dimension. Es geht nicht nur um verkohlte Bäume oder niedergebrannte Häuser. Es geht um jahrhundertealte Olivenhaine, um Wälder, die für Generationen verschwunden sind. Es geht um Orte, die Familien über Jahrzehnte geprägt haben und die nun in Asche versinken. Und es geht auch um einen psychologischen Krieg – denn Israel sieht sich zunehmend gezielten Aufrufen in sozialen Medien ausgesetzt, die zu Brandstiftung ermutigen. Diese Taktik der „Feuer-Intifada“, wie manche es nennen, ist kein Zufall. Sie trifft ins Herz eines Landes, das ohnehin jeden Tag ums Überleben kämpft.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Fire and Rescue Service
Donnerstag, 01 Mai 2025