Israels klare Botschaft an Damaskus: Keine Angriffe auf die Drusen – notfalls greifen wir einIsraels klare Botschaft an Damaskus: Keine Angriffe auf die Drusen – notfalls greifen wir ein
Ein gezielter Luftschlag bei Damaskus sendet ein unmissverständliches Signal: Israel schützt die Drusen – auch über die eigene Grenze hinweg.
In den frühen Morgenstunden des Freitags hat die israelische Armee (IDF) einen Luftschlag nahe des Palastes von Ahmed Hussein al-Sharaa in Damaskus ausgeführt. Offiziell äußerte sich das Militär nicht zum konkreten Ziel, doch die Botschaft war mehr als deutlich. Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz erklärten in einem scharf formulierten Statement, Israel werde „keinerlei Bedrohung“ für die Drusen zulassen – weder an der Grenze noch in Syrien selbst.
Das ist bemerkenswert. Denn hier geht es nicht um die Verteidigung israelischen Territoriums, sondern um den Schutz einer religiösen Minderheit in einem Nachbarland. Netanjahu und Katz stellten klar: „Wir senden eine deutliche Botschaft an das syrische Regime. Wir lassen keine Truppenbewegungen südlich von Damaskus und keine Bedrohung der Drusen zu.“ Katz legte nach: „Wenn Sharaa morgen früh aufwacht und die Folgen des israelischen Angriffs sieht, wird er genau wissen, dass wir entschlossen sind, die Drusen in Syrien zu schützen.“
Die Drusen – eine religiöse Minderheit mit Anhängern in Syrien, im Libanon und in Israel – sind für Israel mehr als nur Nachbarn. Sie sind Brüder. In Israel leben rund 150.000 Drusen, die der jüdischen Mehrheitsgesellschaft seit Jahrzehnten loyal zur Seite stehen. Sie dienen in der Armee, sie übernehmen Verantwortung, sie sind Teil des Staates. Dass Israel nun über seine Grenzen hinausblickt, ist kein Zufall: Es ist ein Akt der Solidarität – und der Machtdemonstration.
Seit dem Sturz Bashar al-Assads im Dezember hat sich Syrien in ein Pulverfass verwandelt. Islamistische Gruppen haben die Oberhand gewonnen, und Ahmed al-Sharaa, der interimistische Präsident und einstige al-Qaida-Kommandeur, ringt um Kontrolle über ein zerrissenes Land. Die Drusen, die sich weder den Islamisten noch den Resten des Assad-Regimes unterwerfen wollen, stehen dabei zunehmend unter Druck. In dieser Woche kam es in Jaramana zu schweren Zusammenstößen zwischen Drusen und sunnitischen Milizen, die durch eine Sprachnachricht mit Beleidigungen gegen den Propheten Mohammed ausgelöst wurden. Mindestens ein Dutzend Menschen starben, bevor sich die Gewalt am Mittwoch auf die drusische Stadt Sahnaya ausweitete.
Für Israel ist das nicht hinnehmbar. Nicht nur, weil man die Drusen als Teil der eigenen Gemeinschaft betrachtet, sondern auch, weil man jede weitere Stärkung islamistischer Kräfte an den eigenen Grenzen als existentielle Bedrohung sieht. Seit Assads Sturz hat Israel bereits große Teile des syrischen Waffenarsenals zerstört und die Kontrolle über strategisch wichtige Gebiete im Südwesten übernommen. Die Botschaft an Sharaa und die Welt ist eindeutig: Israel wird nicht tatenlos zusehen, wie fanatische Milizen die Region weiter destabilisieren – und schon gar nicht, wenn dabei die Drusen ins Visier geraten.
Auch international regt sich Unruhe. Die USA haben die jüngste Gewalt in Syrien scharf verurteilt. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, nannte die Angriffe auf die Drusen „abscheulich und inakzeptabel“. Sie forderte die syrischen Behörden auf, die Kämpfe zu beenden, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und die Sicherheit aller Syrer zu gewährleisten. Aber Appelle allein haben noch nie Frieden gebracht – das wissen die Menschen vor Ort nur zu gut.
Israel dagegen setzt auf Taten. Es stellt Bedingungen: Sharaa solle gefälligst seine Jihadisten aus den Drusengebieten fernhalten und es den Menschen dort ermöglichen, sich selbst zu verteidigen. Damit macht Jerusalem klar, dass es seine militärische Überlegenheit nicht nur zum Schutz des eigenen Staatsvolks einsetzen wird, sondern auch für jene, die Israel loyal gegenüberstehen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Master Sergeant Kevin J. Gruenwald - http://www.defenseimagery.mil/imagery.html#guid=8bd5c0f15c2ac8f1768f7c12c3fe5c1d04d012f3, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7378139
Freitag, 02 Mai 2025