Hamas richtet angebliche Plünderer hin: Gaza versinkt in Chaos, Gewalt und wachsendem Hunger

Hamas richtet angebliche Plünderer hin: Gaza versinkt in Chaos, Gewalt und wachsendem Hunger


Wer das Leid der Menschen ausnutzt, wird erschossen – doch was bleibt von einer Gesellschaft, wenn nur noch das Gesetz der Kalaschnikow gilt?

Hamas richtet angebliche Plünderer hin: Gaza versinkt in Chaos, Gewalt und wachsendem Hunger

In den Straßen Gazas regiert längst nicht mehr das Gesetz – es regiert die nackte Gewalt. Die Terrororganisation Hamas, die sich selbst als legitime Regierung der Küstenenklave sieht, hat in den letzten Tagen mehrere angebliche Plünderer exekutieren lassen. Laut Quellen aus der Nähe der Gruppe sollen bewaffnete Banden wiederholt Lebensmittelläden und Gemeinschaftsküchen überfallen haben. Der Vorwurf der Hamas wiegt schwer: Manche der Hingerichteten hätten sogar mit Israel zusammengearbeitet, um die Bevölkerung zu schwächen.

Die Erklärung des Hamas-Innenministeriums klingt wie aus einem düsteren, brutalen Machtsystem: „Wir werden diese Abtrünnigen mit eiserner Faust schlagen, die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sie abzuschrecken, koste es, was es wolle, und wir werden nicht zulassen, dass sie die Bürger weiterhin terrorisieren, ihr Leben bedrohen und ihr Eigentum stehlen.“ Worte, die eher an eine Militärjunta als an eine Regierung erinnern, die vorgibt, das Wohl ihrer Bevölkerung im Blick zu haben.

Die Exekutionen wurden als „revolutionäre Urteile“ bezeichnet. Man habe „mehrere Top-Kriminelle“ hingerichtet, so der Hamas-Sprecher Ismail Al-Thawabta. Unter den Beschuldigten seien sowohl Clanangehörige als auch organisierte Banden, die angeblich sogar direkte Unterstützung von Israel erhalten hätten. Währenddessen berichten Bewohner Gazas und palästinensische Medien, dass das bewaffnete Flügel der Hamas inzwischen nächtliche Ausgangssperren verhängt hat, um die „Kriminellen“ zu jagen – und zugleich die gesamte Bevölkerung weiter einzuschränken.

Doch die Frage, die sich stellt, ist bedrückend: Wer sind hier eigentlich die Kriminellen?

Seit dem barbarischen Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 hat sich Gaza in ein vom Krieg zerrüttetes Gebiet verwandelt. Hunderttausende Menschen kämpfen ums Überleben, das Gesundheitssystem ist am Zusammenbrechen, internationale Hilfslieferungen erreichen die Bedürftigen oft nicht – weil die Hamas sich einen erheblichen Teil davon aneignet. Dass jetzt angeblich „im Interesse der Bevölkerung“ Menschen öffentlich hingerichtet werden, weil sie nach Essen oder Überlebensmitteln greifen, zeigt vor allem eins: Die Hamas ist nicht die Schutzmacht, als die sie sich selbst inszeniert. Sie ist ein bewaffnetes Terrorregime, das mit Kalaschnikows und Drohungen regiert, nicht mit Fürsorge und Verantwortung.

Die Vereinten Nationen warnen seit Wochen vor der sich zuspitzenden humanitären Krise im Gazastreifen. Dass nun sogar innerhalb der eigenen Reihen Jagd auf sogenannte „Kollaborateure“ gemacht wird, lässt die ohnehin fragile Gesellschaft noch tiefer in den Abgrund stürzen. In den Augen der Hamas ist offenbar jeder ein Verräter, der nicht das eigene Narrativ bedingungslos unterstützt. Dass die USA, Israel und internationale Stiftungen derzeit versuchen, Wege zu finden, humanitäre Hilfe direkt an die Bevölkerung zu liefern, ohne dass Hamas die Hand darauf hat, zeigt, wie gering das Vertrauen in die Machthaber in Gaza ist.

Währenddessen haben sich die bewaffneten Kräfte der Hamas stark ausgedünnt. Tausende Polizisten und Sicherheitskräfte, die nach einer Waffenruhe im Januar noch präsent waren, sind seit der Wiederaufnahme israelischer Angriffe im März weitgehend von den Straßen verschwunden. Stattdessen setzt die Hamas nun eine neu gegründete 5.000-Mann-Einheit ein, die Jagd auf Plünderer und bewaffnete Banden machen soll. Doch wer diese Truppen lenkt und ob sie tatsächlich den Schutz der Zivilbevölkerung im Sinn haben, bleibt mehr als fraglich.

 


Autor: Redaktion
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Sonntag, 04 Mai 2025

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