Houthis drohen mit kompletter Luftblockade

Houthis drohen mit kompletter Luftblockade


Nach einem Huthi-Raketenangriff nahe Terminal 3 von Ben-Gurion erhebt die Terrorgruppe Anspruch auf eine „Luftblockade“ gegen Israel.

Houthis drohen mit kompletter Luftblockade

Was in der Nacht auf Sonntag als beunruhigende Telegram-Botschaft erschien, hat sich Stunden später in dramatischer Weise bestätigt: Die jemenitische Huthi-Miliz, international als Terrororganisation eingestuft, kündigt eine „umfassende Luftblockade“ gegen Israel an – und beginnt prompt damit, Raketen auf Flughäfen abzufeuern. Der Angriff auf den internationalen Flughafen Ben-Gurion bei Tel Aviv verletzte am Sonntagmorgen drei Menschen leicht, nachdem eine Rakete in der Nähe von Terminal 3 einschlug. Es war ein beunruhigendes Signal: Nicht nur der Angriff selbst, sondern auch das Versagen des israelischen Abwehrsystems, das die Rakete wegen eines technischen Fehlers nicht abfangen konnte, hat in Jerusalem und Tel Aviv Alarm ausgelöst.

Der Angriff kam nicht aus dem Nichts. Der militärische Sprecher der Houthis, Yahya Saree, begründete den Raketenbeschuss damit, dass Israel seine Operationen gegen die Hamas im Gazastreifen ausweite. Damit versuchen die Houthis, die sich als „Brüder im Kampf“ mit der Hamas inszenieren, die israelischen Luftoperationen zu behindern. In seinem Telegram-Beitrag rief Saree internationale Fluggesellschaften unverhohlen dazu auf, alle Flüge nach Israel zu streichen, um „die Sicherheit ihrer Maschinen und ihrer Agenten“ zu gewährleisten. Das ist nichts weniger als ein Versuch, Israel vom internationalen Luftverkehr abzuschneiden – ein strategischer Angriff auf Israels verwundbare Infrastruktur.

Das israelische Sicherheitskabinett tagte wenige Stunden nach dem Raketenangriff und ließ keinen Zweifel daran, dass man reagieren werde. „Wir haben in der Vergangenheit gegen sie gehandelt, und wir werden auch in Zukunft handeln“, sagte Premierminister Benjamin Netanjahu. Was genau diese Reaktion beinhalten wird, bleibt offen – doch hinter den Kulissen wird laut israelischen Quellen bereits über eine mögliche Anpassung der bisherigen Politik gegenüber dem Jemen gesprochen. Bisher hatte Israel gezielte Verteidigungsmaßnahmen gegen die Houthis ergriffen, sich aber aus direkten Angriffen auf jemenitischem Boden weitgehend herausgehalten. Das könnte sich nun ändern.

Die Drohung der Houthis ist ernst zu nehmen – nicht nur wegen des militärischen Risikos, sondern auch wegen der psychologischen und wirtschaftlichen Folgen. Israels Flughäfen sind nicht nur Tore zum internationalen Handel und Tourismus, sie sind auch ein Symbol für die Anbindung des kleinen Landes an die Welt. Ein erfolgreicher Versuch, den Luftverkehr zu blockieren, würde Israel isolieren, Airlines abschrecken und enorme wirtschaftliche Schäden verursachen.

Doch es geht um mehr als nur um Raketenabwehr: Der Vorfall legt auch offen, wie angespannt Israels militärische Ressourcen momentan sind. Mehrere Reservebrigaden werden bereits für die Ausweitung der Gaza-Operation mobilisiert, und gleichzeitig muss das Land nun seine Luftabwehrsysteme im Süden und Zentrum verstärken, um gegen die jemenitische Bedrohung gewappnet zu sein. Der Iron-Dome-Verbund, der in der Vergangenheit als nahezu undurchdringlich galt, muss aufgerüstet und besser koordiniert werden, um technische Fehler wie den vom Sonntagmorgen zu vermeiden.

Die internationale Gemeinschaft schaut genau hin. Sollten die Houthis ihre Drohung wahrmachen und weitere Raketenangriffe starten, werden westliche Airlines – darunter europäische und amerikanische Gesellschaften – ernsthaft prüfen, ob sie Flüge nach Tel Aviv aussetzen. Ein Schritt, der Israels Handlungsdruck zusätzlich erhöht.

Für Israel bedeutet das: Doppelbelastung. Während sich das Militär auf die Gaza-Offensive konzentriert, muss es gleichzeitig einen neuen, geografisch entfernten Kriegsschauplatz in den Blick nehmen. Die Houthis wollen Israel in einen Zweifrontenkrieg zwingen, ohne selbst ein direktes Risiko einzugehen – und hoffen dabei auf die Schwächung Israels durch strategische Überlastung.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X


Montag, 05 Mai 2025

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