Hamas lehnt Waffenstillstand ab – Israel bereitet massive Ausweitung der Offensive in Gaza vor

Hamas lehnt Waffenstillstand ab – Israel bereitet massive Ausweitung der Offensive in Gaza vor


Während die Bevölkerung leidet, stellt sich Hamas stur: Ohne ein Ende des Kriegs will die Terrororganisation nicht einmal über die Freilassung von Geiseln sprechen. Israel hingegen zieht die Zügel an.

Hamas lehnt Waffenstillstand ab – Israel bereitet massive Ausweitung der Offensive in Gaza vor

Es ist eine Botschaft, die so kalt wie kalkuliert wirkt: „Es gibt keinen Sinn, Gespräche zu führen oder neue Waffenstillstandsangebote zu prüfen, solange der Hungerkrieg und der Vernichtungskrieg im Gazastreifen andauern.“ Mit diesen Worten hat der hochrangige Hamas-Funktionär Basem Naim am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP klargemacht, dass die Terrororganisation derzeit nicht gewillt ist, auch nur einen Schritt in Richtung Verhandlungen zu machen. Kein Deal, kein Austausch, keine Rettung der Geiseln – solange Israel die Angriffe fortsetzt.

Diese Haltung prallt direkt auf die harte Linie, die Israels Sicherheitskabinett am Sonntagabend beschlossen hat. Denn nur einen Tag nach dem Treffen stellte Israel der Hamas ein Ultimatum: Wenn sie nicht auf den vorgeschlagenen Plan eingeht, der die Freilassung von zehn Geiseln gegen einen 45-tägigen Waffenstillstand vorsieht, wird die militärische Operation in Gaza erheblich ausgeweitet. Und zwar nicht nur durch punktuelle Schläge – sondern durch ein vollständiges Umschalten der Strategie.

Ein hochrangiger politischer Vertreter Israels umriss nach der Sitzung, was genau das bedeutet: gezielte Eroberung und Besetzung von Gebieten im Gazastreifen, gezielte Verlagerung der Bevölkerung nach Süden zu ihrem Schutz, gezielte Unterbindung der Hamas-Hilfsmittelverteilung – und schlussendlich gezielte, massive Schläge gegen die Führungsstrukturen der Terrorgruppe. Premierminister Benjamin Netanjahu machte unmissverständlich klar, worauf es hinausläuft: „Dieses Vorgehen unterscheidet sich von bisherigen Plänen dadurch, dass wir nicht länger nur auf punktuelle Razzien setzen, sondern gezielt Gebiete einnehmen und die Kontrolle darüber behalten.“

Mit anderen Worten: Israel will nicht nur zuschlagen, sondern bleiben. Gaza wird zunehmend in Zonen unterteilt, in denen die israelische Armee die faktische Kontrolle übernimmt, um Hamas systematisch auszuschalten. Damit verfolgt die Regierung zwei Ziele gleichzeitig – die Zerschlagung der Terrororganisation und die Rückkehr der noch immer festgehaltenen Geiseln. Es ist ein dramatischer Paradigmenwechsel in einem Krieg, der längst nicht nur zwischen Raketen und Bomben ausgetragen wird, sondern auch zwischen Geduld, Nerven und Willensstärke.

Doch die Frage bleibt: Warum blockiert Hamas einen Waffenstillstand, der der notleidenden Bevölkerung zumindest vorübergehend Erleichterung verschaffen könnte? Naims Worte lassen erkennen, dass es Hamas weniger um das Leid der Menschen in Gaza geht, sondern vielmehr darum, nicht als diejenige Partei in die Geschichte einzugehen, die „nachgegeben“ hat, solange Israel militärisch dominiert. Für Hamas bedeutet jeder Waffenstillstand, solange israelische Truppen operieren, eine symbolische Niederlage. Und Symbolik war für diese Organisation immer wichtiger als das Leben der eigenen Bevölkerung.

Auf der anderen Seite wird Israel von der Zeit gedrängt. Mit jeder Woche, die vergeht, wird der internationale Druck größer, insbesondere aus Europa und den USA, wo selbst enge Verbündete beginnen, Fragen zu stellen. Doch aus Jerusalems Sicht hat dieser Krieg nur zwei Ausgänge: Entweder Hamas bleibt militärisch handlungsfähig, oder sie wird vollständig besiegt. Ein Waffenstillstand ohne Geiselbefreiung und ohne die Zerschlagung der Hamas-Infrastruktur wäre für Israel ein Pyrrhussieg – und ein Schlag ins Gesicht der Familien, deren Angehörige noch immer in den Händen der Terroristen sind.

So steuern beide Seiten auf eine nächste Eskalationsstufe zu. Während die Hamas die Geiseln als Druckmittel hält und sich stur zeigt, stellt sich Israel auf eine lange, zermürbende Phase der Besetzung und militärischen Kontrolle ein. Und in der Mitte? Eine Bevölkerung, die zwischen den Fronten gefangen ist, ausgeblutet, verzweifelt, vergessen.

Am Ende dieses Spiels steht eine harte Wahrheit: Wer Geiseln hält und gleichzeitig Verhandlungen verweigert, setzt auf maximale Erpressung. Doch Israel hat in seiner Geschichte immer wieder gezeigt, dass es sich nicht dauerhaft erpressen lässt. Ob die Hamas das begreift, bevor Gaza vollständig unter Trümmern liegt, ist die Frage, die in diesen Tagen über allem schwebt.


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Dienstag, 06 Mai 2025

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.



Unterstütze unabhängigen Journalismus

haOlam ist ein rein privates Projekt – unabhängig, engagiert und ohne große Mittel. Wenn dir unsere Arbeit wichtig ist, freuen wir uns über jede Unterstützung. Für unsere Bankverbindung schreib uns gern eine E-Mail an redaktion@haolam.de.


Alle Felder müssen ausgefüllt werden


Ich versichere, nichts rechtlich und/oder moralisch Verwerfliches geäußert zu haben! Ich bin mir bewusst, das meine IP Adresse gespeichert wird!

 

empfohlene Artikel
weitere Artikel von: Redaktion

haOlam.de – Gemeinsam in die Zukunft

Nach dem Tod des Herausgebers führen wir haOlam.de weiter. Für dieses umfangreiche Projekt suchen wir finanzielle Unterstützer sowie Anregungen und Hinweise zu technischen Fehlern während der laufenden Überarbeitung.

Kontakt: redaktion@haolam.de

Danke für eure Unterstützung!


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage