Trump nennt nur noch 21 lebende Geiseln in Gaza – israelische Stellen widersprechen entschieden

Trump nennt nur noch 21 lebende Geiseln in Gaza – israelische Stellen widersprechen entschieden


Donald Trump spricht von nur noch 21 lebenden Geiseln in Gaza – doch israelische Stellen halten entschieden dagegen: Offiziell sind es 24. Hinter den Zahlen stehen Leben, Leid und politische Verantwortung.

Trump nennt nur noch 21 lebende Geiseln in Gaza – israelische Stellen widersprechen entschieden

Donald Trump hat wieder gesprochen – und diesmal tief getroffen. In einer Pressekonferenz mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney erklärte der US-Präsident, dass nur noch 21 Geiseln in Gaza am Leben seien. Drei seien „gestorben“, wie er sagte. Die Formulierung war ungenau, fast beiläufig, doch die Wirkung brutal. Mit einem Satz stellte Trump die bisher bekannte Zahl infrage – und erschütterte viele der wartenden Familien.

„Sie sagten, es seien 24 lebend, und ich korrigiere jetzt: Es sind 21. Drei sind gestorben“, so Trump. Und weiter, in gewohnt drastischem Ton: „Es sind 21 – plus viele tote Körper.“ Worte, die bei Angehörigen und israelischen Stellen Entsetzen ausgelöst haben.

Denn offiziell hält Israel bislang an einer anderen Zahl fest: 24 Geiseln gelten als am Leben. Das wurde mehrfach bestätigt – zuletzt vom israelischen Geiselkoordinator Gal Hirsch. Auf der Plattform X schrieb er, dass von insgesamt 59 Geiseln 24 auf der Liste der lebenden Geiseln stünden. 35 seien als tot bestätigt. Davon seien 54 israelische Staatsbürger, fünf aus dem Ausland.

Gal Hirsch wies Trumps Aussage direkt zurück – nicht konfrontativ, aber eindeutig. „Wenn es neue Informationen gibt, die uns nicht mitgeteilt wurden, fordern wir die israelische Regierung auf, diese sofort mit uns zu teilen“, erklärte das Geiselforum in der Nacht zum Mittwoch. Auch das Forum der Geiselfamilien, das seit dem 7. Oktober 2023 unermüdlich auf Aufklärung und Freilassung drängt, reagierte umgehend: Die Betroffenen hätten ein Recht darauf, genau zu wissen, was mit ihren Angehörigen ist.

Trump selbst nannte keine Namen der drei angeblich verstorbenen Geiseln. Auch die Quelle seiner Informationen blieb vage. Doch die Tragweite ist enorm: Wenn ein amtierender US-Präsident öffentlich verkündet, dass mehr Geiseln tot seien als bislang bekannt, erzeugt das Druck – auf Israel, auf die Hamas und auf die internationale Diplomatie.

Hinzu kommt ein weiteres pikantes Detail: Bereits Ende April hatte Premierminister Benjamin Netanyahu öffentlich von „bis zu 24 lebenden Geiseln“ gesprochen. Seine Frau Sara jedoch flüsterte ihm bei laufender Kamera zu: „Weniger.“ Netanyahu korrigierte daraufhin seine Aussage auf „bis zu 24“. Auch Trump hatte bereits Anfang Mai angedeutet, dass die tatsächliche Zahl vermutlich unter 24 liege.

Doch egal ob 24 oder 21 – hinter jeder dieser Zahlen steht ein Mensch. Ein Gesicht. Ein Kind, ein Vater, eine Tochter. Die Diskussion um konkrete Zahlen droht jedoch genau das zu überdecken: die Dringlichkeit. Seit 575 Tagen werden diese Geiseln von der Hamas festgehalten. Seit 575 Tagen leben ihre Angehörigen in einem Albtraum.

Auf dem Geiselsquare in Tel Aviv demonstrierten am 3. Mai erneut Hunderte Menschen – viele von ihnen tragen die Porträts der Verschleppten auf Schildern oder T-Shirts. Sie fordern keine Zahlen, sie fordern Antworten. Und endlich ein Abkommen.

Trump hat mit seinen Worten eine Diskussion angestoßen – ob absichtlich oder aus Unbedachtheit, sei dahingestellt. Doch er hat auch eine Wahrheit offenbart, die niemand wegreden kann: Die Zeit für die Geiseln wird knapp. Und jedes politische Taktieren, jedes Zögern, jedes mediale Zahlenspiel könnte das Leben eines weiteren Menschen kosten.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America - Donald Trump, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56646275


Mittwoch, 07 Mai 2025

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